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Hinweis

Dies ist eine Abschrift der stenografisch protokollierten Rede von Bruno Gröning, die er am 31. August 1949 abends auf dem Traberhof bei Rosenheim gehalten hat.

Aufnahmen von Vorträgen Bruno Grönings mit seiner Originalstimme sind auf CD erhältlich und können unter folgender Internet-Adresse bestellt werden: www.bruno-groening-stiftung.org

Rede von Bruno Gröning, Rosenheim, 31. August 1949

„Sie alle suchen schon jahrelang nach Hilfe.“

Meine lieben Mitmenschen! Meine Schwestern, meine Brüder!

Sie alle suchen schon jahrelang nach Hilfe. Sie alle suchen schon jahrelang nach Ihrer Gesundheit, die Sie bereits vor Jahren verloren. Ich weiß, wie hier und überall sich Menschen gefunden haben, gleich wo ich gehe, gleich wo ich stehe, überall dasselbe Bild. Jeder sucht Hilfe, jeder sucht Heilung. Ich will nicht damit gesagt haben, dass die Ärzte, die vielleicht alles daran gesetzt haben, Ihnen zu helfen, schlecht wären, weil sie zu der Hilfe nicht in der Lage waren. Nein. Der Arzt hat auch sein Bestes hergegeben, Ihnen zu helfen. Es ist aber den Ärzten nicht gegeben, allen die Hilfe zu bringen, die sie erwarten. Eines aber muss gesagt werden, dass der einzige Arzt, der Arzt aller Menschen allein nur unser Herrgott ist!

(Starker Beifall)

Der Mensch ging vor Jahrhunderten den Weg ab von der Natur, von dem Glauben an unseren Herrgott. Jeder glaubte, sich allein behaupten zu können. „Jetzt sind wir auf dieser Erde, jetzt richten wir uns ein, wie wir das wollen, und wir werden uns schon zu helfen wissen“, glaubte jeder. Aber ich gebe Ihnen zu wissen, dass niemandem geholfen werden kann ohne unseren Herrgott. Er allein ist und bleibt unser Vater, er allein ist und bleibt der größte Arzt aller Menschen!

(Starker Beifall)

Und wer glaubt, sich der Natur, die der Herrgott hier so schön für uns Menschen geschaffen hat, zu entziehen, der soll gehen, wohin er will. Man hat geglaubt, einer könnte sich vom anderen unterscheiden, indem er der Natur den Rücken kehrt und die Stufen der Kultur besteigt. Da liegt der Fehler, da liegt alles, das ist es, was dem Menschen fehlt: Die Natur! Zurück zur Natur! Zurück zu unserem Herrgott, zurück zum Glauben an den Herrgott und zum Glauben an das Gute im Menschen! Ich selbst frage nicht, welcher Religion, welcher Nation der Einzelne angehört. Hauptsache ist, er trägt den Herrgott im Herzen. Wer aber den Glauben verloren hat und die Hilfe Gottes haben will, der muss wieder den Weg zum Glauben an unseren Herrgott zurückfinden. Wer den Weg gefunden hat und glaubt, und wer sich verpflichtet fühlt, diesem Glauben genau nachzukommen, dem sei die Hilfe zuteil.

Ich habe jedem Menschen immer wieder zu wissen gegeben: Wer den Weg zu mir gefunden, der soll die Angst und vor allen Dingen das Geld zu Hause lassen. Was er mitzubringen hat, ist allein seine Krankheit und außerdem die Zeit, die Sie ja alle immer wieder am laufenden Band zu opfern gewusst haben. Jeder, der gewartet hat, weiß, dass er immer noch gesund geworden ist.

Auch muss ich Ihnen noch zu wissen geben, dass ich bis heute noch nicht im Besitz eines Schriftstückes bin, das mir die Genehmigung gibt, die Heilungen zu vollziehen. Von einer Heilung kann ich heute noch nicht sprechen, solange ich das nicht schwarz auf weiß habe. Aber ich darf mich mit Ihnen unterhalten. Ich freue mich, dass Sie den Weg hierher gefunden haben. Dass Sie Hilfe brauchen, beweist das, dass Sie hier so geduldig warteten und dass Sie noch länger gewartet hätten, wenn ich nicht gekommen wäre. Bisher war es immer so, wo ich vor Menschen gestanden habe, dass trotz Verbot die Heilung doch vollzogen worden ist, ohne dass ich davon gesprochen habe. Jeder von Ihnen wird schon vieles verspürt haben.

Ich bitte Sie, davon Abstand zu nehmen, mir Ihre Leiden einzeln aufzuzählen. Sie brauchen mir von Ihren Leiden nichts zu erzählen. Ich bin imstande, Menschen das zu sagen, was sie haben, das heißt was sie an Krankheiten haben. Ich bin imstande, Ihnen noch viel mehr zu sagen, vielleicht auch das, woran Sie bisher noch gar nicht denken konnten. Deshalb bitte ich Sie, mich nicht zu belästigen, denn wenn jeder einzelne seine Leiden aufzählen würde, was würde das für Zeit brauchen und was würde das für ein Durcheinander geben. Ich hoffe, dass Sie mich verstanden haben und bitte Sie, nicht einzeln hier anzukommen.

Der eine oder andere von Ihnen glaubt, dass er hier an Ort und Stelle die Heilung gleich empfängt. Ich habe zuvor gesagt, von einer Heilung will ich hier nicht sprechen. Ich war nur mal ein bisschen neugierig und wollte wissen, was in Ihrem Körper vor sich geht.

Ich gebe Ihnen zu wissen, warum ich nach Bayern gekommen bin. Bayern ist der letzte Versuch, der letzte Stoß, den ich hier in Deutschland tue. Das heißt: Wenn man mir nicht die Genehmigung, nicht die Freiheit gibt, Menschen zu helfen und zu heilen, dann bin ich gezwungen, so leid es mir tut, ins Ausland zu gehen.

(Laute Proteste)

Ich glaube nicht, dass Sie es so haben wollen.

(Laute Rufe: „Das Volk will, dass Sie hier bleiben!“)

Ich weiß, dass es Ihr aller Wunsch ist, dass ich hier in Deutschland bleibe.

(Beifall)

Ich habe es auch bereits allen Deutschen von Herford aus versprochen, in Deutschland so lange zu bleiben, bis ich auch das Letzte versucht habe, sodass ich das vor den Menschen verantworten kann. Man hat alles Mögliche versucht, mich unschäd- lich zu machen, damit ich nicht mehr in der Lage sein sollte, kranken Menschen zu helfen und sie zu heilen. Man glaubte immer nur, von sich selbst reden zu können. Ich habe in der damaligen Zeit Tausenden von Menschen geholfen und habe sie geheilt. Dies aber war ungültig für einzelne Menschen, die über Sie in Deutschland bestimmen wollen.

(Zwischenrufe: „Das ist die Demokratie!“)

Nein, das hat nichts mit Demokratie zu tun. Das sind einzelne Menschen, die glaubten, dass ich ihnen das Butterbrot nehmen wollte. Ich nehme niemandem das Brot, ich will Ihnen im Gegenteil noch etwas darauf geben. Denn Sie alle sollen leben, sogar gut leben. Aber es muss jeder dazu beitragen, dass jedem Menschen so bald wie möglich geholfen wird.

(Zustimmende Zwischenrufe)

Was ich den Deutschen versprochen habe, habe ich bis heute gehalten. An mir soll es nicht liegen. Ich tue meine Pflicht. Ich tue das, wozu ich mich verpflichtet fühle: Menschen zu helfen und zu heilen. Ich möchte Ihnen hier keinen großen Vortrag halten. Sie werden die Presse verfolgt haben, werden hier und dort schon etwas gehört haben, werden schon viel wissen, aber das Eigentliche wissen Sie nicht. Und das ist ja auch nicht ausschlaggebend, denn Sie sind ja nicht hergekommen, um große Vorträge zu hören, Sie sind hergekommen, damit Ihnen geholfen wird.

Ich gebe Ihnen zu wissen, dass ich das Ausland auch nicht verachte. Es sind alles Menschen, und jeder will, dass ihm geholfen wird. Ich bin aber nun mal ein Deutscher und befinde mich heute noch auf deutschem Boden. Ich fühle mich verpflichtet, erst mal hier zu helfen, wo ich stehe. Aber alle Menschen, die auf dieser großen göttlichen Erde leben, haben eine Berechtigung, genau dasselbe zu verlangen, was auch Sie haben. Jedem soll das Große und Gute, das Reichste, was es überhaupt gibt, zuteil werden. Nicht Reichtum an Geld, sondern Reichtum an Gesundheit! Und auch Ihnen soll diese Hilfe zuteil werden.

Ich gebe Ihnen von hier aus zu wissen, dass ich auf dem besten Wege bin, Heilstätten zu errichten, Heilstätten für das bayerische Volk und das übrige Volk, soweit es sich auf deutschem Boden befindet. Aber diese Heilstätten sind nicht solche Häuser, wie es bisher war, sind keine Krankenhäuser. Eines muss ich Ihnen gestehen, und das werden Sie mir auch bestätigen: Früher waren die Krankenhäuser teils voll besetzt, teils voll belegt. Heute kann man nicht mehr von Kranken- und Wohnhäusern sprechen, sondern heute gibt es nur noch Krankenhäuser! Denn in jedem Wohnhaus, wo Menschen glauben, sich wohl fühlen zu können, sind Kranke. Dieses aber muss einmal ein Ende haben, und deswegen sind wir auf dem allerbesten Wege, Abhilfe zu schaffen. Ich gebe Ihnen bekannt, dass viele Ärzte sich bereit erklärt haben, an diesem großen, göttlichen Werk mitzuarbeiten.

(Beifall)

Und ich würde es begrüßen, wenn Sie sich restlos ebenfalls dazu zur Verfügung stellten, damit Menschen geholfen und geheilt werden können. Dann hat das Elend nicht nur eines Volkes, sondern aller Völker, aller Menschen, mal ein Ende.

Das Wörtchen Egoismus ist Ihnen allen bekannt. Egoist soll der Mensch nur einmal im Leben sein, indem er das verlorene Gut, die Gesundheit, wieder in sich aufnimmt. Berechtigung und einen Anspruch hat nur der, die Gesundheit zu erhalten, der bereits den göttlichen Glauben in sich hat und mit ihm lebt. Auf der anderen Seite sind viele, viele Menschen, die vor Jahrzehnten den Glauben bereits verloren, jetzt aber bereit sind, ihn wieder in sich aufzunehmen und mit ihm zu leben. Auch denen sei die Hilfe zuteil!

(Beifall)

Bisher waren Hass und Neid, nicht nur unter den Deutschen, sondern unter allen Völkern der Erde. Auch dieses muss einmal ein Ende haben. Ein Ende hat es erst dann, wenn jeder den Weg zum Glauben zurückgefunden hat. Dann gibt es keine Gehässigkeiten unter Ihnen, unter den Völkern der Erde. Und der Weltfriede ist dadurch gesichert!

(Beifall)

Da Sie heute nun mal hier sind, konnte ich Sie nicht so davongehen lassen. Aber ich brauche Zeit, um diese Heilstätten zu errichten; muss hier und dort und überall sein. Wie es bisher war, ist es ein Ding der Unmöglichkeit, dass man das in einem so ungeregelten Zustand weiter ausführen kann. Wir denken nur einmal an den Winter! Es muss alles seinen geordneten Weg finden, seine Richtigkeit haben, sodass es kein Durcheinander gibt. Und deswegen müssen Sie mir Zeit lasse, bis Derartiges geschehen ist, dass Heilstätten bereits vorhanden, bereits geschaffen sind. Für die nächsten Tage werde ich nicht hier sein. Ich bitte das Ihren Bekannten, Verwandten und Angehörigen mitzuteilen, dass sie abwarten sollen, bis sie in der Presse bzw. im Rundfunk etwas zu hören bekommen.

Sie alle sind bis heute noch so unwissend. Ich bin jetzt auf dem besten Wege, Ihnen genau zu wissen zu geben, wie das eigentlich vor sich geht, was jetzt ist und was noch kommen soll. Deswegen war hier heute eine Pressekonferenz einberufen, die auch zahlreich besucht war, und ich hoffe, dass Sie jetzt vonseiten der Presse nicht mehr solchen Kohl und Quatsch, wie es einzelne Zeitungen aufgetischt haben, zu lesen bekommen. Wir hoffen, dass wir der Presse jetzt nicht mehr mit Misstrauen zu begegnen brauchen, nein, auch ihr wollen wir Vertrauen entgegenbringen, soweit sie die Wahrheit bringt. Auf der anderen Seite bin ich auf dem besten Wege, einen Film drehen zu lassen, in dem Sie noch mehr zu sehen bekommen. Also, ich lasse nichts unversucht. Sie sollen aufgeklärt werden, damit Sie genauestens wissen, wie Sie sich zu verhalten haben. Ich gebe Ihnen zu wissen, dass Sie mir das größte Vertrauen entgegenbringen müssen und den Glauben an unseren Herrgott mehr stärken denn je!

Es ist Ihnen wohl nicht unbekannt, dass viele blinde Menschen schon das Augenlicht wieder zurückerhalten, und dass viele Gelähmte wieder gehen können. Ich sage: Blinde sehen und Krüppel gehen! Ich kann mich nicht mit Einzelnen unterhalten, denn sonst komme ich gar nicht durch. Ich sehe, ich höre und fühle alles. Sie alle sind nur so eingestellt, dass Sie an sich und Ihre Angehörigen denken. Ich aber denke an Sie allein. Ich lebe für die Menschheit, um ihr zu helfen.

(Beifall)

Ich nehme mir nicht einmal die Zeit, einen Happen in Ruhe in den Mund zu stecken oder eines von den Hunderten von Angeboten anzunehmen, wo Menschen mir ein paar frohe Stunden bieten wollen. Nein, dies will ich auch nicht. Eines will ich, und davon gehe ich nicht ab, ich will Sie alle gesund und glücklich wissen!

(Starker Beifall)

Ich weiß, der eine und der andere von Ihnen glaubt jetzt, dass ihm an Ort und Stelle geholfen wird. Schon gut, das soll geschehen. Es soll nur der eine oder andere seine Krankheit nicht festhalten, nicht so stark daran denken, sondern locker lassen. Er soll fragen, was geht in meinem Körper vor. Solange er an seiner Krankheit festhält, habe ich keine Berechtigung daranzugehen.

Ich weiß, dass es überall dasselbe war, dass immer nachträglich die Bestätigungen vorgebracht wurden, indem es heißt: „Ich bin geheilt, ich habe die Hilfe, die Hilfe Gottes erhalten. Ich bin jetzt frei, ich bin froh, ich bin der glücklichste Mensch.“

Und dasselbe werde ich auch jetzt von Ihnen zu hören bekommen. Auch hier wird dieses geschehen. Es wird vieles hier sein, ehe Sie diesen Platz verlassen. Geben Sie bitte selbst auf Ihren Körper Acht, was da vor sich geht. Versuchen Sie, Ihre steifen Glieder zu bewegen. Wenn Sie blind sind, schließen Sie einmal die Augen und öffnen sie wieder, da werden Sie feststellen, dass sich in Ihren Augen etwas bemerkbar macht. Ich kann nichts dafür. Soweit Sie hier angesprochen sind, soweit Sie die Berechtigung haben, die Hilfe Gottes zu empfangen, so soll das geschehen im Namen Gottes.

Quelle: Archiv Bruno Gröning Stiftung

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