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Hinweis

Dies ist eine originalgetreue schriftliche Übertragung des auf Tonband aufgenommenen Vortrags von Bruno Gröning, den er am 5. Oktober 1957 in Karlsruhe gehalten hat.

Auf sprachliche oder grammatikalische Korrekturen im Text wurde bewusst verzichtet, um die Authentizität der Quelle zu gewährleisten.

Die kleinen Ziffern, die den einzelnen Absätzen vorangestellt sind, verweisen auf die entsprechenden Tracks der Vortrags-CD und dienen somit dem leichteren Auffinden der jeweiligen Stelle.

Von Bruno Gröning gehaltene Vorträge mit seiner Originalstimme sind in CD-Format erhältlich und können unter folgender Internet-Adresse bestellt werden: www.bruno-groening-stiftung.org

Vortrag von Bruno Gröning, Karlsruhe, 5. Oktober 1957

„Ich weiß, dass es sehr schwer ist …“


CD 1

1

Herrmann Riedinger spricht

Willkommen!

Ich freue mich, dass ich Ihnen Gelegenheit geben kann, hier in meinem Heim den bedeutenden, einmaligen Menschen Bruno Gröning hören und sein Erleben von ihm mitnehmen zu dürfen. Wir – die Zeit ist nun durch verschiedene Umstände schon sehr vorgeschritten, ich will mich sehr kurz fassen; meine Frau hat ja auch schon zu Ihnen gesprochen, vor allem zu den Neuen. Ich nehme an, dass Sie wissen, dass Sie hier nicht, wie Sie es bisher gewohnt waren, zu einem, bei einem Arzt oder Heilpraktiker oder sonst was Ähnlichem kommen und deshalb auch nicht Ihre Beschwerden vortragen oder hier mit überhaupt nur daran denken sollen. Hier wird nicht behandelt. Hier spricht ein begnadeter Mann in seiner Art, in seiner gleichnisreichen, schlichten Sprache Gottes Wort. Er versucht, die Menschen, er „versucht“, das ist wieder ein – ich habe schon wieder ein „verbotenes“ Wort gesprochen: Er führt die Menschen auf den rechten Weg zur Harmonie, zur Nähe Gottes, zur Harmonie mit dem Unendlichen.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie von dem heutigen Abend reichen Gewinn haben. Es liegt an Ihnen. Öffnen Sie den großen Glauben Ihrer Herzen, und Sie werden auch das Göttliche erfahren. Bevor nun Herr Gröning spricht, wollen wir noch ein Musikstück zu Gehör bringen, damit wir alle uns leichter über das Reich der Klänge vom Alltag lösen und in jene Sphäre gelangen, die wir zum Erleben und zum großen und vollen Erleben am heutigen Abend nötig haben.


2

Musik: Violinromanze Nr. 2 in F-Dur von Ludwig van Beethoven


3

Bruno Gröning spricht

Grüß Gott!

Anwesende: Grüß Gott!

(Pause)


4

Bruno Gröning spricht

Ich weiß, dass es sehr schwer ist, so sehr schwer für den heutigen Menschen, mich zu verstehen. Ich weiß, dass Sie heute, wie Sie in dem Leben stehen, mit dem noch nichts anzufangen wissen. Ich weiß, dass Sie in das weltliche Leben so hineingezogen worden sind, sodass Sie sich selbst vergessen, sich selbst verlassen fühlen und heute nichts mehr mit sich selbst anzufangen wissen. Mich zu verstehen heißt, dass jeder Mensch sich erst mal selbst versteht; dass er weiß, wer er ist und dass er weiß, wozu er seinen Körper besitzt, wozu er den überhaupt erhalten hat für dieses, für sein Erdenleben. Ich weiß, dass der alltägliche Mensch, wie ich ihn nun mal so nennen muss, nichts mehr weiß. Er muss ehrlich zu sich selbst sein und sagen: „Ich weiß, dass ich nichts weiß!“

Aber nicht, dass er von sich so sehr eingenommen ist, denn diese Eingenommenheit zeigt, dass er ein sehr verbildet und eingebildeter Mensch ist und nicht mehr an das glauben kann, was er in Wirklichkeit, in Wahrheit ist. Ich weiß, was er, der Mensch, nicht verstehen kann, von dem er nichts mehr weiß, daran glaubt er nicht. Wie nennt er dieses alles, das heißt das ganze Gottgeschehen? Für einen „Hokuspokus“. Oder er sagt zu seinen Nächsten wie auch zu sich selbst: „Wer kann daran glauben? Das sind Dinge, die hat’s noch nie gegeben, und die wird es auch nicht geben.“

Aber nun, meine lieben Freunde, bin ich derjenige, welcher, der sich von Menschen umgeben lässt, die da nur sagen: „Ich bin dein Freund.“?

Nein, ich gehe zu dem, der heute noch nicht zu meinem Freund zählt. Denn hier habe ich nicht was, sondern das zu vollbringen: dem Menschen klar zu machen, was er in Wirklichkeit, in Wahrheit ist und was jedem Menschen, was für jeden Menschen von Gott so bestimmt ist. Aber es gibt, wie ich sie so leicht nenne, diese eingebildeten Fatzkes, die da glauben, sie wären alles, wenn sie viele des Weltlichen besitzen, dass sie über viel irdische Güter verfügen, die sie ihr Eigen nennen, und sie fühlen sich dann, wie ich so oft den Ausspruch von Menschen gehört, wie so ‘n kleiner Gott in Frankreich.

Ja, meine lieben Freunde, um sich selbst zu erfassen, um von sich selbst so viel zu wissen, dazu gehört mehr. Und ich werde es nie dulden, dass Menschen sich über den Not leidenden Kranken lustig machen. Ich habe nur eine einzige Pflicht, dem Menschen das verloren gegangene göttliche Gut wiederzugeben und ihn auf den Weg zurückzuführen, von dem er abgegangen ist, wo er sich heute auf Irrwege befindet und nicht mehr weiß, wo der Weg ist, der für ihn, der für jeden Menschen, für jedem Lebewesen bestimmt ist.

Wenn der Mensch wüsste, über wie viel Kräfte er verfügt und wie er die Kräfte, die göttliche Kraft, für sich nutzen könnte; er würde von sich aus sagen: „Jetzt bin ich in der Lage, Bäume auszureißen, so eine Kraft besitz ich in meinem Körper.“

Aber nun, meine lieben Freunde, ich weiß, dass der Mensch sehr von sich eingenommen ist. Er bildet sich ein, er wäre ein großes Lebewesen, und dabei ist er nur ein ganz kleiner Geist. Natürlich besitzen wir Menschen, das heißt, wo wir einen menschlichen Körper von Gott für dieses unser Erdenleben verliehen erhalten haben, ist er größer als viele andere Körper, vieler anderer Lebewesen über ihren Körper verfügen, das heißt, wo er bedeutend kleiner ist als der unsrige.


5

Nun, meine lieben Freunde, vergleichen Sie sich doch einmal mit einer Ameise. Die Ameise ist sich dieser, ihrer Kraft bewusst; die Kraft, wo sie doch ganz gottergeben ist und ist in der Lage, Gegenstände zu tragen, die mehr als fünfmal schwerer sind als der eigene Körper. Versetzen sich doch mal in dieser Lage und tragen Sie das fünffache Gewicht Ihres Körpers. Dann würden Sie von vornherein sagen: „Das ist unmöglich. Diese Last kann ich nicht tragen; sie ist ja viel schwerer als mein Körper. Das ist unmöglich!“

Und betrachten Sie die Ameise, so klein sie ist und wie flink sie dabei ist, so sie eine Last trägt. Wenn Sie sich das so vorstellen, wie klein das Wesen ist und wie groß wir sind, das heißt, unser Körper ist. Und die vielen Berge, die die kleine Ameise läuft; die kennt keinen Widerstand. Sie schafft es und sie bezwingt, das heißt, mit einer Leichtigkeit befördert sie die Last, ohne dabei zu ermüden. Wenn Sie eine Last sich auf Ihren Körper laden, dann würden Sie langsam und immer langsamer gehen, sodass Ihnen zuletzt die Puste ausgeht; aber die Ameise nicht, sie läuft dabei. Haben Sie so ein kleines Tierchen schon mal, Tierchen schon mal beobachtet? Wer hat sie so sehr in Augenschein genommen? Der wird es wissen, wie flink und wie fleißig dieses Tierchen ist.

Und was ist der Mensch dagegen? Wie weit ist er abgesackt? Was weiß der Mensch hier von der göttlichen Kraft? Er glaubt nicht mal daran, dass er göttlich ist. Er glaubt nicht mal daran, dass Gott ihn geschaffen, dass es das Werk Gottes ist. Und er glaubt nicht mal mehr daran, an das, an all das, was zur Ordnung, das heißt, was zu Gott gehört. Er versucht nur alles Mögliche. Dagegen eine Ameise versucht nichts; sie tut es. Der Mensch versucht. Na ja, letzten Endes hat er auch einen Verstand. Man glaubt aber, die Ameise hätte keinen Verstand. Man glaubt, ein noch viel kleineres Lebewesen, wie die Ameise es ist, hat auch keinen Verstand.

Meine lieben Freunde, wenn Sie wüssten, wie diese kleine Tierchen ausgerüstet sind, was die alles in sich aufnehmen. Sie wittern die Gefahr schon Stunden, gar Tage vorher, ein Mensch dagegen nicht. Warum nicht? Weil er im täglichen Getriebe ist. Er hat keine Zeit, er weiß nicht, wer er ist, und er weiß nicht, nichts, aber gar nichts mehr von sich selbst. Er versucht natürlich alles Mögliche, hier in dem irdischen Leben möglichst viel zu fabrizieren und auf der anderen Seite seinem Beruf nachzugehen und so seine Pflichten zu erfüllen, wie er sie einst von seinen Vorfahren übernommen hat, die ihm das auch als Pflicht auferlegt haben. Aber das ist doch alles, und dabei bringt er sich selbst in Vergessenheit und hat auch gar nicht an seinen Körper gedacht, wo er, der Körper, für ihn doch hauptsächlich ist. Er ist nicht nebensächlich. Sie betrachten immer den anderen Körper, den Körper eines Ihrer Nächsten, der womöglich ein besseres oder aber ein schlechteres Kleid hat als der Ihrige. Muss das so sein? Und Sie trachten auch nach dem, wie der Mensch gestellt ist, ob er arm ist oder reich. Haben Sie einen armen Menschen vor sich, das heißt, geldlich gesehen, dann fühlen Sie sich gehoben. Haben Sie aber einen Menschen vor sich, der viel irdische Güter besitzt, dann sagen Sie: „Das ist der hohe Herr. Der besitzt mehr“, und Sie beugen sich – nicht vor Gott – vor dem Geld, vor dem, das er besitzt. Und noch mal zurück: Sie fühlen sich gehoben, wenn Sie einen von den Armen, den Ärmsten der Armen vor sich haben, der vor einem Nichts steht, dann sagen Sie: „Ich habe mehr als er. Was will diese arme Kreatur? Er soll lieber schaffen, er soll lieber dies, das und jenes machen und nicht betteln gehen oder sonst was.“ Aber jedenfalls fühlt er sich gehoben.

Ja, meine lieben Freunde, der Hochmut kommt noch vor dem Fall, und dabei geriet der Mensch in eine Gefahr. Er ist überheblich; er ist wer, was er sich natürlich nur einbildet. Doch hier, wie ich eben die Gleichnisse gegeben, dass er mehr ist als der eine so der andere seiner Nächsten und genauso auch, wie es Menschen ergangen ist, die ihre Nächsten betrachtet, wo er einen schwach, einen abgebauten Körper hatte; äußerlich nichts zu sehen. Er hat nicht geglaubt, dass der krank sein kann, dass der Störungen in seinem Körper hat und dass der vor Schmerzen schreit. Er sieht die Schmerzen nicht. Der Andere sieht sie nicht, er fühlt auch nicht. Er sieht auch nichts, und daher glaubt er’s nicht.

Er selbst lebt auch nicht in dem Glauben, dass er seinem Nächsten helfen kann, stellt ihn beiseite und sagt: „Versuch doch. Du hast doch alles. Dir sind doch alle Möglichkeiten gegeben. Geh hin zu dem Menschen; er wird dir helfen“, und so versucht dieser Hilflose alles Mögliche. Er fühlt sich verlassen, er fühlt auch nicht, dass sein Nächster sich für ihn einsetzt und ist eben der Verlassene.


6

Ja, meine lieben Freunde, wenn Menschen wüssten, was für Pflichten jeden Einzelnen auferlegt worden sind, wie wir uns gegenseitig zu helfen und dass wir dadurch und dann auch das Heil an uns selbst erfahren werden. Was der Mensch sät, wird er ernten.

Nun, wenn Sie eine böse Saat gesät, Sie haben Böses in sich aufgenommen, und das, was Sie in sich aufgenommen haben, geben Sie weiter, kommt auf Sie wieder zurück. Wer diese Erfahrung noch nicht gemacht hat, na ja, der ist nahe dran. So soll es nicht sein. Der Mensch muss wissen, wozu er hier auf dieser göttlichen Erde, wie er sagt, ein Leben lang sein darf und wozu Gott ihm diesen einen, seinen Körper verliehen hat. Eine Ameise, die wird ihrer Nächste helfen, die wird alles tun, um sie aus der Gefahr herauszubringen, so sie irgendwie, -wo mal verletzt sein soll. Aber das werden Sie selten antreffen, dass eine Ameise sich selbst verletzt. Sie können mal dazu übergehen, Sie können mal diesen kleinen tierischen Körper verfolgen und Sie können es auch, Sie können auch selbst dazu übergehen, wenn so die Ameisen doch im Gras meistens leben, wo sie den richtigen Boden haben, da können Sie ruhig rübergehen. Sie werden nicht in der Lage sein, dieses Tierchen daselbst zu töten; es sei dann, was von Menschenhand geschaffen, dass man einen festen Boden gemacht, sagen wir Beton, und die Ameise drüber läuft, ja und dann können Sie töten. Also das haben Menschen geschaffen. Gott hat diesen festen Boden nicht so geschaffen. Er soll ja locker sein. Nun natürlich haben Menschen sich doch einen festen Weg geschaffen und glauben, das wäre jetzt der richtige. Ja, das ist der weltliche, hat aber mit dem Göttlichen nichts zu tun.

Aber so die Ameise sich da aufhält, wozu sie auch bestimmt ist, werden Sie mit Ihrem großen Körper nicht in der Lage sein, das Tier zu töten. Da können Sie trampeln wie Sie wollen, und Sie werden es nicht töten können. Na, fällt Ihnen da nichts auf? Ja, alles was Gott geschaffen, Gott hat es so eingerichtet, dass doch nicht einer den andern so leicht töten kann.

Nun, wenn der Mensch sich dieser Kräfte bewusst wäre, wie wenn er sie aufnimmt, so er, der Mensch, ganz gottergeben ist, was glauben Sie, meine lieben Freunde, was Sie mit dieser Kraft alles anstellen können? Ich warne Sie aber, Böses zu tun. Ich warne Sie, nur einen bösen Gedanken aufzunehmen. Ich warne Sie, auf Menschen zu hören, die Böses sprechen, denn das nehmen Sie auf, und Sie werden’s hernach weitergeben. Ich brauch deswegen nicht so ausführlich werden; in dieser kurzen Zeit ist es nicht möglich. Wir sind ja noch länger hier auf dieser Erde. Mein Leben ist auch nicht von heut auf morgen, sondern das heißt, das Hiersein ist für mich bestimmt und da ist auch die Stunde festgelegt, wo ich hier abtreten darf; für Sie auch. Ich weiß aber auch ebenso gut, wo ich schon hierbei bin, dass Menschen in dem Glauben leben, man könnte sie vom Sterben retten, man könnte sie davon befreien. Das ist mir das beste Zeichen dafür, wie wenig oder wie der Mensch nichts mehr von sich, noch von dem Leben überhaupt weiß.


7

Nun, wo er einen geplagten Körper hat, wo er wahrgenommen, dass in ihm Störungen sind, da hat er alles Mögliche versucht. Gott ersuchen? Mhm, mhm! Was weiß er von Gott? Was weiß er, der Mensch, von sich selbst? Gar nichts. Er glaubt, er wäre hier auf dieser Erde, um nur alle möglichen Versuche anzustellen. Nun, liebe Freunde, haben Sie noch nicht genug Versuche angestellt? Wer noch nicht fertig ist damit, der möge das noch weiter tun, bis er die Lehre hieraus gezogen, dass die Versuche ihm nur Unheil gebracht haben. Das heißt, er hat eigene Versuche angestellt; er hat sich selbst und seinen Körper in Versuchung geführt, und das ist ihm zum Übel geworden. Statt er zu sich zurückfindet, so er doch wissen müsste, dass er ein göttliches Geschöpf ist, dass Gott ihn geschaffen und dass Gott ihn für eine Zeit auf dieser, seiner Erde bestimmt hat. Dazu hat er uns doch einen Körper verliehen. Ich habe auch so einen Körper, genau wie Sie. So ich mich meines Körper bediene, so ich die Verbindung zu Gott erhalte, so wird Gott sich meines Körpers bedienen. Er wird sich auch Ihres Körpers bedienen, so Sie wirklich in dem Willen Gottes leben. Aber ich weiß, der Mensch weiß mit diesem Wörtchen „Leben“ nichts mehr anzufangen: „Was ist das Leben? Ist das ein Leben? Das ist ein Sauleben!“

Oder der andere sagt: „Das ist ein gutes Leben. Ich möchte hier nicht mehr ab von dieser Erde. Jetzt hab ich alles, jetzt möchte ich leben in Saus und Braus.“ Und der andere sagt wieder: „So kann es nicht weitergehen. Ich bin ein geplagter Mensch. Ich kann mit meinem Körper nichts mehr beginnen!“

Nein, da ist er, zählt er zu den Gefallenen, und jetzt sollte er die Lehre, das heißt dafür erhalten haben. Er hat sie auch; nur kommt er nicht drauf, dass das eine Lehre für ihn ist, dass er von vornherein das Rechte zu tun hat und seinem Körper das zukommen lässt, was zu ihm gehört, wie Gott es für ihn, für seinen Körper, auch bestimmt hat.

Wie die Ameise es tut, ist ganz gottergeben. Nun könnt ich Ihnen diese Arten, das heißt, Sie würden sagen, die Rassen, Menschen, gibt Rassen und Tier, gibt die Stämme bei den Ameisen und wie die so ein gutes Leben führen, wie alles so Hand in Hand geht. Ja, jetzt die Ameise Ihnen so klar hinzustellen, würde zu weit führen. Aber Sie verfügen ja auch über Zeit; nützen Sie die Zeit nur, und betrachten Sie doch mal so ein kleines Lebewesen, dann werden Sie drauf kommen. Wie wäre es, meine lieben Freunde, verhandeln können wir nicht drüber, so auch Sie ganz gottergeben sind, dass Sie sich ganz Gott hingeben? Natürlich müssen sich erst selbst erkannt haben und müssen zu sich selbst stehen. Zum Gröning brauchen Sie ja gar nicht zu stehen, zu sich selbst, sich selbst erkennen. Selbsterkenntnis ist der beste Weg zur Besserung. Und so Sie das getan haben, so Sie dabei auch bleiben und so Sie weiterhin auch das tun, Sie bekommen schon all das, was hierzu notwendig ist. Wie wäre das? Stellen sich das nur mal so vor, wenn Sie ganz gottergeben sind, wenn Sie sich nichts mehr einbilden, sondern dass Sie wirklich zu dem werden, zu dem Gott Sie bestimmt hat. Wer denn? Sie sind es nicht mehr! Und Sie die Kraft aufnehmen, was glauben Sie, was Sie damit alles tun können.


8

Ich denke nur mal zurück an unseren Freund, der seinerzeit in der Zeitung, er ist Mediziner und Journalist, „Das Neue Blatt“, wo, nicht bei meinem letzten Prozess, sondern der noch nicht ganz abgewickelte Prozess, der noch eine große Klärung bedarf. Auch da, diese Menschen verstehen das nicht, sie wissen nichts. Denen muss man erst die Wahrheit sagen, so ich auch Ihnen heute hier die Wahrheit sage. Da hat dieser Arzt von Freunden gehört, das heißt, sie sind ihn da angegangen und sagten: „Herr Doktor, Sie kennen doch die Frau, die 49 Jahre lang gelähmt war, Sie haben sie doch kennen gelernt?“ „Ach ja!“ sagt er. „Ja, und die Frau ist heute bei bester Gesundheit!“ „Ja, ist das möglich?“

Nun ist er nicht einen Fall nachgegangen, so ist er viele Fälle nachgegangen und ich erwarte es auch von jedem meiner Mitmenschen, dass sie nicht so leichtgläubig sind. Um die Wahrheit zu erfahren, haben sie gleichzeitig die Pflicht, dem zu folgen und auch hier dem zu folgen, zu dem wir gehören und auch hier die Wahrheit nicht zu erforschen, sondern all die Dinge soweit auf den Grund gehen und die Erfahrungen, die er sammeln wird, da wird er das feststellen, dass das, was er hier erlebt, wirklich Wahrheit ist. Sie haben’s ja leicht. Sie brauchen sich vorerst nur auf sich selbst beschränken, auf Ihren eigenen Körper. So Sie ihm Beachtung schenken, so werden Sie’s auch erfahren. Und ich weiß, dass Menschen auch in dem Glauben leben, es müsste so sein, dass hier der Körper Grönings so oft als nur irgend möglich kommt, ihnen das sehr leicht macht, und sie haben weiter nichts zu tun: „Wir warten wieder auf den nächsten Abend.“ Falsch! Es kommen immer mehr Menschen, und ich werde immer weniger hier, auch hier auftauchen können. Darüber müssen Sie sich heute schon im Klaren sein!

Aber so Sie die Zeit zu nützen wissen, werden Sie nicht was, sondern wirklich das empfangen, was Sie für Ihren Körper nötig haben. Dass das nicht notwendig ist, das habe ich jetzt in, vor wenigen Tagen selbst gelesen, selbst gehört von Menschen, die den Gröning noch nie gesehen, nur mal was gelesen oder gehört – gleich, in welchem Land sie leben.


9

Und wenn ich Ihnen jetzt mal einen Brief vorholen würde aus Südafrika; ja, war ich denn schon drüben, das heißt dieser Körper? Nein! Und diese Menschen so vertrauensvoll geschrieben, um Hilfe gebeten. Ich denke da an einen Brief, wo eine Frau geschrieben: „Lieber Gröning, ich habe auch hier ‚Das Neue Blatt’ gelesen, und ich glaube, dass auch Sie mich von all dem Leiden, von dem mein Körper behaftet ist, frei machen können. Ich bin größte Schmerzen ausgesetzt. Mein Arzt beziehungsweise auch die Ärzte haben alles Mögliche versucht, und die Schmerzen wurden immer größer, sodass ich sie noch kaum ertragen kann. Bitte, bitte, helfen Sie!“

Natürlich hatte ich den Brief zuvor nicht geöffnet. Ich kann unmöglich all die Briefe öffnen, die jetzt in der letzten Zeit eingegangen sind; sind unzählige Tausende Hilferufe, das heißt die, wie sie brieflich bei mir angegangen sind. Und jetzt erst vor wenigen Tagen; der Brief war noch geschlossen. Ich finde einen zweiten Brief, kommt auch von dort, ist derselbe Name, nur ein anderer, das heißt ein Vorname ist da, der ist anders als der erste, und da schreibt schon die Tochter: „Ich danke Ihnen von ganzem Herzen. Meine Mutter ist aufgrund ihres Hilferufes, wo sie doch an Sie geschrieben und Ihnen die Not, das Elend, die Krankheit geschildert, vollständig frei.“

Ich weiß, der Mensch würde sagen: „Nun schnell hin nach Südafrika!“ Würden Sie auch sagen: „Nu schnell kommen!“

Freunde, was ich so in letzter Zeit, was sich da abgespielt, was ich habe abwickeln müssen, ist unbeschreiblich. Aber dazu steh ich heute nicht hier, um Ihnen womöglich das schmackhaft zu machen. Nein, ich bin nur hier, um allen die Wahrheit zu sagen: wie Gott für uns, für jeden Menschen doch alles so gut eingerichtet und dass wir nur ihm folgen müssen und das in uns aufnehmen, was Gott für uns bestimmt hat.

Und so könnte ich mehrere Fragen stellen, wie das nur möglich ist, dass Menschen frei werden. Ich denke jetzt an eine Frau, die mir, die hierhin gehend behilflich ist und die Briefe beantwortet. Wenn einer sagt, er hat keine Zeit, so will ich Ihnen einen Menschen schildern, der sonst auch keine Zeit hat, der tagsüber schwere körperliche Arbeiten verrichten muss: Landarbeit. Ist eine Frau, die von Sonnenaufgang und noch viel weiter hinein bis Sonnenuntergang schwer schaffen muss. Und abends setzt sie sich nieder und beantwortet die Briefe, die ich ihr überlassen habe, und so geht es tagein, tagaus. Vor zwei Uhr nachts kommt sie nicht ins Bett. Es wird immer etwas drüber. Um fünf Uhr muss sie das Bett schon verlassen. Also knapp drei Stunden verbleiben für diese Frau, dass sie ihre tägliche Arbeit noch, ihre täglich körperliche Arbeit noch verrichten kann. Aber sie schafft es einfach. Warum? Sie tut doch Gutes; nicht nur für sich, sondern auch für ihre Mitmenschen, und da bekommt sie so viel Kraft. Diese Frau teilte mir letztens mit, sogar telefonisch, dass sie doch alle Briefe schon beantwortet hat. Es war wohl eine mühselige Arbeit, aber sie hat’s gerne getan und sie ist heute so beglückt, so beseelt von all dem, was sie an Antwort von diesen Freunden schon erhalten hat. Sie hat schon eine dicke Mappe angelegt, dass Menschen, die mich hier um Hilfe gebeten, tatsächlich die Hilfe schon erhalten haben. Sie fühlen sich gesund. Viele dieser schreiben auch ganz deutlich, es sei ein Wunder geschehen.


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Zu all diesen zählt auch eine Frau, die vollständig aufgegeben war – von Menschen! Sie hatte nur noch einen einzigen Wunsch, einen Brief zu schreiben, einen Bittbrief an Gröning – na, kleines Persönchen. Diese Frau hatte den Brief fertig geschrieben, in dem sie ihren Wunsch zu Papier brachte, den Brief versiegelt auf dem Tisch liegen lassen, und dann teilt sie mit, da ist Folgendes geschehen:

Es war ihr erst so komisch im ganzen Körper. Es ist ein Gefühl, das ihr fremd war, und der ganze Körper war erfasst und wurde frei von all dem Bösen, mit dem sie sich Jahre rumgequält, wo Menschen alles Mögliche versucht. Sie ist vollständig frei. Sie zählt heute zu den gesündesten Menschen. Natürlich stehen die Ärzte und die Verwandten und Bekannten und all ihre Nächsten vor einem großen Rätsel. Wie ist das möglich? Die hat doch den Gröning nicht gesehen, nicht einmal gehört, nur etwas gelesen. Da kam ihr der Gedanke: „Ich glaube, dieser Mann kann mir auch die Hilfe geben; er wird helfen!“

Das ist das Selbstvertrauen; das ist Glaube, meine lieben Freunde. Ja, und auch Sie werden sich sagen: „Wie ist das möglich? Bei der geht das so schnell.“ Ja, die hatte ja nur einen einzigen Wunsch und dieser Wunsch war der göttliche.

Der Mensch hatte das Verlangen, dass sein Körper wieder die vollständige Ordnung zurückerhält, und er hat Gott gleich ein Versprechen gegeben. Sie würden sagen: Er hat ein „Gelübde“ abgelegt, indem er Gott versprochen hat, jetzt immer ein guter Mensch zu sein.

So er jetzt dazu steht, wird es bleiben. So er aber wieder dem Bösen verfällt, so er wieder auf das Böse hört, so er böse Gedanken in sich aufnimmt, so wird er nach und nach das Gute wirklich wieder verlieren. Ja, Sie haben geglaubt, das ginge nur so, und es kommt der Gröning, wie Sie das gewohnt sind von Menschen, wenn Sie zum Arzt, zum Heilpraktiker gehen. Da macht er so Hokuspokus: Und – (Bruno Gröning klatscht in die Hände) – fertig! Nein, Freunde, so ist das nicht. Es kommt nicht auf Gröning, sondern es kommt auf Sie selbst an. Es nutzt ja gar nichts; es kommt doch nicht auf Gott an; es kommt auf Sie an. Gott tut schon das Rechte. Gott hat schon alles bestimmt. Nur müssen Sie glauben. Ich weiß, dass Menschen heute so sehr von sich eingenommen, die sehr erhaben sind.

Wer glaubt heute noch an Gott? „Doch ‘nen Schmarren! Ja, eine Religion muss man ja haben, und die Dummen muss man irgendwie, -wo führen, und denen muss man das glauben machen, dass es einen Gott gibt.“ Auch solche Menschen gibt es.


11

Nun, meine lieben Freunde, so auch Sie das Gute bejahen, so Sie doch das Gute für sich selbst, für Ihren Körper, auch für Ihren Nächsten nötig haben, und Sie glauben heute noch gar nicht daran, dass Sie Ihren Nächsten auch helfen können. So dies geschehen, so warne ich jeden Menschen; nur nicht, dass er sich dann daraufhin was einbildet und von sich aus Behauptungen aufstellt, er könne heilen. Vorsicht! Davor warne ich! Ich kann auch nicht heilen. Aber ich kann Sie, ich kann jeden Menschen zum Heil führen. Ich kann helfen und kann jedem Menschen die Verbindung wieder geben, die er wirklich nötig hat, die Verbindung zu Gott. Aber aufnehmen müssen Sie. Sie müssen auf Gott hören, und Sie müssen diese seine Sendung, die, wie er sie für uns, für jeden Menschen, für jedem Lebewesen bestimmt hat, auch aufnehmen. Wie die Ameise, wie jede Pflanze es tut, wie jedes Tier; nur Menschen haben keine Zeit dafür. Sie können nicht glauben, dass sie in der Lage sind, so viel Kraft in sich selbst, in ihrem Körper aufzunehmen und so sie den guten Willen haben, ihren Nächsten zu helfen. Na, wer heute neu hier ist, der wird sagen: „Ja, wo hat’s denn so was gegeben? Wer kann daran glauben?“

Doch, meine lieben Freunde, wenn Sie heute noch nicht glauben können, dann werden Sie aus diesem das entnehmen können, dass es Ihre eigene Pflicht, sogar Schuldigkeit ist, Ihren Nächsten zu helfen. So er nicht mehr glauben kann, so er sich verloren sieht, müssen Sie für ihn eintreten, müssen Sie für ihn schaffen: Mein Leben ist dein Leben. Es ist euer Leben, ich lebe für Sie! Und ich hab all das nur getan, was, woran Menschen nicht mehr gedacht, wo Menschen schon für sich selbst keine Zeit mehr hatten, wo Menschen sich selbst in Vergessenheit gebracht. Und daher sage ich mit Recht: Ich bin nicht menschenhörig; ich bin weiter nichts als nur gotthörig!

Ich tue nicht erst was, sondern ich tue nur das, was der Mensch nötig hat, was der Mensch schon lange abgelegt, was er verloren hat, was ihm wirklich verloren gegangen ist und er heute nicht mehr hier in der göttlichen Ordnung lebt, dass ich ihn da wieder zurückführe und ihm das klarmache, wer er ist, wer ihn geschaffen und zu wem wir alle gehören. Gott gehört nicht zu uns; wir gehören zu Gott!


12

Ich weiß, dass es Menschen gibt, die zu Gott beten, die von Gott alles Mögliche verlangen. Sie verlangen sogar, dass Gott Ihnen die Totozahlen sagen soll, und alles hat man von mir auch verlangt. Sie verlangen alles Mögliche. Sie verlangen auch, so wie sie zu Gott selbst sprechen, was sie sich überhaupt unter Gott vorstellen, lassen wir doch dahingestellt sein, aber sie sagen so vor sich hin: „Gib mir meine Gesundheit wieder.“

Gott gibt Ihnen ja alles, aber er zieht ja aus all dem dann keine Lehre, wenn Gott ihm gleich all das so geben würde. Er hat kein Recht und nicht das geringste Recht, um das Geringste zu verlangen. Erlangen kann er’s nur! Und so er, der Mensch, sich vom Bösen löst, so er gewillt ist, das Gute, das Göttliche in sich aufzunehmen, und dann tut er recht und dann wird er das auch an sich selbst, am eigenen Körper empfinden. Verlangen können wir nichts, gar nichts, oder glauben Sie, es ist möglich?

Nun sag ich mal, was will so eine kleine, sag ich ruhig, „Kreatur“ – verstehen Sie das nur nicht falsch – was will so ein kleines Lebewesen?

Sie wissen ja noch gar nicht, wer Gott ist, wie Gott ist und über wie viel Kräfte er verfügt und was er alles geschaffen, das nehmen Sie alles so hin: „Wir leben nun mal hier, und das ist alles so richtig.“ Hmm, nein, Freunde, so ist dem nicht!

So Gott uns diesen Körper verliehen, wie er ihn bestimmt, selbst geschaffen, und hier wachsen und vermehren sich die Körper wie in einem großen Werk. Und einer gleicht den andern. Nichts ist im Körper vergessen! Es gibt schon mal, dass er nicht ganz einwandfrei ist, dass nicht Fehler drin sind, sondern dass er nicht voll und ganz geschaltet ist. Aber da liegt’s nicht an Gott, sondern da liegt’s an dem Menschen, wo er sich selbst, an seinen Nächsten schon versündigt hat. Und dann hat er hernach einen Krüppel. Dann hat er hernach ein Kind, wie er sagen würde, das „nicht normal“ ist, das „nicht in Ordnung“ ist – ist richtig! Aber so weit wollen wir heute nicht gehen. Wenn der Mensch sich nur nicht zu sehr was einbilden würde, wenn er wenigstens zu dem wieder wird, wozu er bestimmt ist und dass er das Gebilde bleibt, zu Gott ihn auch geschaffen. Und dass er das tut, was er zu tun hat. Dann brauch ich gar nicht zu sprechen. Mit Recht sage ich: Liebe das Leben, Gott! Aber der Mensch weiß ja mit dem Leben nichts anzufangen. Er weiß ja gar nicht, was Leben ist; Leben ist ja Gott. Und liebe doch das Leben, Gott! Gott ist überall! Aber nütze es auch, und vergeude es nicht! Der Mensch verlebt das Leben. Er erlebt es nicht mehr; nicht mal mehr an sich selbst, nicht mal mehr an seinen eigenen Körper!

Nun ist aber Zeit, dass Sie jetzt Ihrem Körper Beachtung schenken. Und da fühlen Sie nicht erst was, sondern wirklich das, was sich in Ihrem Körper zeigt: Das ist Wahrheit! Was nutzt all das Gerede, wenn Sie doch dabei nichts fühlen und wenn Sie nur einen Ihrer Nächsten kennen lernen wollen. Wie ist das wohl möglich, wo Sie selbst nicht mal wissen, wer Sie sind? Sie haben sich selbst noch nicht erkannt! Also, verhandeln wir nicht! Aber so Sie jetzt wirklich Ihrem Körper Beachtung schenken, und dass Sie sich von dem Bösen lösen – und dann ist gut!

Ich denke nun gestern: Ich bin schon einige Tage daheim – bei mir hat der Tag 24 Stunden. Ich werd aber nicht müde. Ich kenne keinen Hunger und werde nicht kampfunlustig – im Gegenteil: immer stärker! Je weniger Schlaf, je weniger Essen, desto stärker wird man! Man nützt die Zeit. Aber ich nütz sie ja nicht für mich – für Sie! Ich werde nicht müde. Ich kämpfe für Sie! Ich lebe für Sie! Aber wollen Sie nicht auch was dazu tun? Wollen Sie nicht folgen? Sie haben’s doch nötig!


13

Und so denk ich jetzt an eine Frau, die gestern sich nicht halten ließ, bei meinen Nachbarn: Sie musste unbedingt dem Gröning „danke, danke“ sagen, und wie Sie wissen, ich lehne jeden Dank ab! Der Dank gehört nicht mir: Danken wir Gott dafür! Diese Frau war so übel dran, hatte gute fünf Jahr’ ein Rückgratleiden und was sie sonst noch für Gebrechen hatte. Natürlich hat sie alles Mögliche versucht, wie sie, die Frau und der Mann, mir das gestern so kurz bestätigte, versucht alles Mögliche. Der Papa sagt: „Tja, an Geld hat’s nicht gemangelt, und ich habe schon die größten Kapazitäten ausgesucht. Alle haben sie versucht, aber meine Frau war immer Schmerzen ausgesetzt, und sie war ein Wrack! Und jetzt kam Ihr Nachbar, den wir schon länger kennen, mal zu uns. Meine Frau hat mit ihm gesprochen, und da fiel auch der Name Gröning.“ Tja, sie war sehr interessiert. Sie hatte’s auch nötig gehabt! Und mein Nachbar sagt: „Da brauchen Sie gar nicht zum Gröning. Das ist gar nicht notwendig!’“ Er klärte sie kurz auf: Er sagte das, wenn auch in kurzen Zügen, was er an Wahrheit schon erfahren hat und wie das vor sich geht und wie das nur möglich ist.

„Warum wollen Sie meinen Nachbarn, wie er immer sagt, ‚behängen’? Der hat keine Zeit, der ist so vollauf beschäftigt, knapp, dass ich ihn mal zu sprechen bekomme.“ Die Frau sagt: „Tja, da muss ich mich mit abfinden.“ Er sagt: „Ja, das ist richtig.“ Der Nachbar sagt aber: „Sie werden mir bald das sagen, was Sie wirklich erwartet haben, und sollten Sie mal das Glück haben, mit Gröning zusammenzukommen, kommen Sie ja nicht mit dem Gedanken nur zu ihm von Krankheit! Mit dieser hat er nichts gemein, und erwarten Sie auch nichts Böses von ihm, aber kommen Sie auch nicht damit!“ Die Frau sagt: „Ja, ich glaube wirklich, dass er über die Kräfte verfügt!“ und so weiter.

Bitte, ich will mich da nicht zu weit äußern, sonst könnte das noch in dem verfallen, dass Sie glauben würden, es wäre Suggestion. Ich habe auch mit diesem nichts zu tun, erst recht nicht mit Hypnose. Nun, die Frau ist von da ab, wie sie es am eigenen Körper feststellte, ganz gesund; so jung war sie noch nie. Und das sagte sie nach Tagen erst ihren Mann. Sie wollte sich erst überzeugen, und sie ist überzeugt. Und nun weiter nichts zu tun: „Ich muss hin, ich muss hin, ich muss hin, ich muss zum Gröning!“ Den noch um die schöne Zeit berauben. Aber, na ja, so der Mensch ja schon das Göttliche in sich aufgenommen hat, dann kann ich ihm nicht die Tür weisen; auch wenn die Zeit knapp ist, wenn ich sie wirklich nützen muss. Er, dieser Mensch, gab mir dafür die Bestätigung. Aber wie oft kommt das vor! Wie oft werde ich ans Telefon gerufen. Und wie die Menschen so sind, wenn ich da den einen zu den anderen gebeten: „Ja, was glauben Sie, liebes Kind?“, so ich zu dem Menschen so spreche „Sie glauben, ich selbst, ich persönlich muss dabei sein, was Sie unter persönlich verstehen. Haben Sie Vertrauen, und glauben Sie! Auch Sie können helfen: Gehen Sie zu Ihrem Vater! Gehen Sie zurück zu ihm, und berühren Sie nur den Körper, und er wird frei sein von all den Schmerzen, die er kaum ertragen konnte! Und er hat Schlaf, hat er nötig – er wird auch schlafen. Aber sagen Sie ihm das nicht! Sagen Sie gar nichts! Gehen Sie nur hin. Rufen Sie mich hernach an.“ Und das hat dieses Kind getan. Nach einer guten halben Stunde hatte sie wieder angerufen: „Als ich den Körper meines Vaters berührte, schwanden alle Schmerzen.“

Tja, was’n das? Das Hexerei? Nein, Freunde: Dieser Mensch hatte das Gute aufgenommen, die gute, göttliche Kraft – wirklich! – und hat sie in den Körper des Vaters übergeben, durch Berührung. Sie machen sich gar nichts draus; Händchen geben, fertig, aus! Der Nächste sagt: „How do you do?“ Aus, erledigt! Das ist alles kein herzlicher Druck, wenn nichts Herzliches mehr in den Menschen. Das ist so Macht der Gewohnheit, so Händchen geben. Hier aber geht etwas anderes vor, und tatsächlich kam es auch zu dem, wie die Tochter sagte: „Und dann verfiel mein Vater in einem tiefen Schlaf.“ Und das hatte er auch nötig. Ja, und als er aufwachte, er ist erst, ist noch sehr jung, ist erst 81 Jahre alt und sagt: „Kinder, ich fühle mich wie neu geboren.“

Auch dieser Mann hatte schon einmal Hilfe erhalten, wo sein Hausarzt, wo ich ihn auch gebeten habe, ihn beizubehalten, nicht weiß, was sich hier abspielt. Er steht vor einem Rätsel und sagt: „Da an dem Vater ist ein großes Wunder geschehen!“ Der hat ihn aufgegeben. Nun möchte ich Ihnen das nicht alles aufzählen, wo er die Körperschäden aufzuweisen hatte. Und jetzt zu guter Letzt war er noch Schmerzen ausgesetzt, also nach einer langen Zeit. Aber niemand wusste, ihm zu helfen.

Nun, und wenn auch Sie gut hören und all das Gute befolgen, haben auch Sie, hat auch der Nächste Erfolg. Glauben Sie das?


CD 2

1

Wie waren die Jünger einst, die Christus immer wieder angegangen und sagten: „Herr, ich kann nicht helfen. Das ist ein zu schwerer Fall, und der hat zu viele Schmerzen; da kann ich nicht helfen.“

Christus sagte: „Helfen kannst du, aber glauben kannst du nicht. Du glaubst nicht, dass du helfen kannst. Du kannst, so du es willst, so du das Gute bejahst!“ Und Christus mühte sich immer wieder hin zu den Kranken und zeigt es seinen Jüngern und gab ihnen dafür Beweise, auch anhand vieler Gleichnisse, sodass sie ihn erst mal verstehen, und doch stellten sie hernach fest, und doch verfielen sie immer wieder in den Unglauben. Sie konnten nicht glauben, dass sie weiter helfen können.

Hm, glauben Sie, dass Sie schon Ihren Nächsten helfen können? So Sie nicht gottergeben sind, können Sie nicht helfen. Aber so Sie das Göttliche schon in sich aufgenommen haben, können Sie helfen. Und ich gebe doch immer wieder die Beweise dafür. Ich weiß, dass die Mediziner zu mir gekommen sind, sagen: „Gröning, sagen Sie das nur nicht den Menschen, dass einer den anderen schon helfen kann!“

Und so vieles andere mehr; aber lassen wir das beiseite. Aber das hier, wenn ich nur eine einzige Frau heraushole, die ich Ihnen schon so kurz geschildert, die Bäuerin trägt den Namen Thomsen und hat in Norddeutschland in einem Jahr gute tausend Menschen auf den guten Weg geführt. Diese Menschen haben die Wahrheit, am eigenen Körper erfahren. Sie würden sagen: „Sie sind alle gesund geworden.“

Ja, grade von Krankheiten, die Menschen als „unheilbar“ bezeichnet hatten! Und diese jetzt im Einzelnen aufzuzählen, würde zu weit führen, muss auch nicht sein. Aber sie hat einfach geglaubt. Und sie folgte auch. Und sie tat nicht erst was, sondern nur das, was ich sagte, was hauptsächlich ist. Und ich habe sie gebeten, das Nebensächliche beiseite zu stellen, sich selbst aber nicht als nebensächlich zu betrachten, sondern als hauptsächlich, und dann das Hauptsächliche annehmen; das immer annehmen, was all die Nächsten, die um sie sind, nötig haben, für sie aufnehmen.

Nun, was würde werden, wenn ich jetzt sagen würde: So, so Sie heute hier sind, und jeder weiß doch, wo einer ist, einer Ihrer Nächsten ist, dem sein Körper nicht mehr in der göttlichen Ordnung ist, der in vollständiger Unordnung kam, Sie würden sagen, der „krank“ ist. Und da glauben Sie nicht, dass Sie helfen können? Wenn ich „Ja!“ sage und Sie wirklich glauben, aber wirklich, dass Sie mit dem ganzen Herzen dabei sind, dass Sie wissen, wozu Ihr Herzchen schlägt. Sie können helfen!

Im heutigen Staat ist es ja so: Wer seinen Nächsten hilft und der gesund wird, der wird bestraft. Von menschlicher Seite bin ich bestraft worden. Ja, aber das geht noch weiter. Und ich bin nicht ein Mensch von denen, der seine Nächsten anzeigt. Ich zeige mich selbst an. Das verstehen Sie noch nicht. Aber ich verstehe es! Dann bin ich Kläger und Angeklagter zugleich. Nun, ich werde mit dem Gröning schon fertig. Und wenn nicht mit dem Gröning, dann mit dem Bruno. Der Bruno wird mit dem Gröning oder der Gröning wird mit dem Bruno fertig. Wir sind uns schon einig. Aber das sollen Menschen sehen, das sollen sie erfahren, wie das vor sich geht. Und ich frage mich immer wieder selbst. Wenn Sie sich auch selbst fragen würden und selbst Fragen auferlegen und diese dann lösen, dann wäre auch gut. Ich bin nicht so feige, wie Menschen es sind, die nicht einmal ehrlich zu sich selbst sind. Die sagen nicht, sie sind schuld; nein, anderer ist schuld! Ich weiß, dass ich schuld bin, dass ich Menschen zum Heil verholfen habe, dass Menschen heute wirklich in der göttlichen Ordnung leben, dass Menschen in ihrem Körper die Ordnung als Gott wahrgenommen haben und dass sie sich wohl fühlen, dass sie gesund sind! Und der Vater Staat, die Justiz verbietet es. Ja, Sie dürfen nicht helfen!


2

Also, damit haben wir doch festgestellt, dass die Menschen hier auf dieser Erde nur das Böse wollen. Würde ich Böses tun, würde ich auf all den hören, die das Böse wollen, dass ich menschenhörig werde, dann bekomm ich einen Lohn; dann ist der Weg frei – frei zum Bösen! Aber da will ich nicht hin. Ich habe mit dem Bösen nichts gemein! Und ich werde auch nicht mit denen in einen Bund treten, werde mit dem auch keinen Pakt abschließen – im Gegenteil! Und daher rat ich all meinen Mitmenschen immer wieder an, sich von dem Bösen zu lösen, und dass mit dem Bösen nichts mehr gemein hat. Dann ist gut!

Auch wenn Sie mir heute noch teils, teils feindlich gesonnen sind, dass Sie heute noch nicht glauben können. Ich mach’s Ihnen leicht, Freunde: Glauben Sie doch dann nicht an Gröning; stellen Sie ihn doch ganz beiseite. Glauben Sie wenigstens an sich selbst und an das, was Sie für sich, für Ihren eigenen Körper nötig haben! Und was Ihr Nächster auch nötig hat, dass in ihm die Ordnung zustande kommt. Genau gesagt, wie wollten Sie auch an Gröning glauben, wenn Sie nicht mal an sich selbst und nicht an das glauben, was Sie nötig haben? Sie können ja auch nicht glauben …, viele noch nicht an Gröning glauben, … an Gröning-Körper. Ob er Meier, Schulze …, könnt genauso Meier, Schulze oder Huber heißen. Hm? „Wie kann man!“

Und die weiteren Geschwister Christi und alle Bekannten, das heißt, die ihn kannten, seit seiner Kindheit, haben auch nicht an ihm geglaubt und haben gesagt: „Na, wir sind doch mit ihm aufgewachsen! Er ist doch der Zimmermann!“

Verzeihung, mehr bin ich auch nicht; bin auch nur Zimmermann. Und an den soll man glauben? Nein, Freunde! Das ist auch heute noch so, wie Christus selbst sagt: „Der Prophet …“ Wie heißt es doch?

Anwesende: … gilt nichts in seinem Lande!

Bruno Gröning: Bitte?

Anwesende: … gilt nichts in seinem Lande!

Bruno Gröning: Aha! Und das müssen auch Sie wissen, dass Sie auch in Ihrer Umgebung nichts gelten und dass man Ihnen auch keinen Glauben schenken kann. Aber da glauben Sie für sich, und glauben Sie für Ihre Nächsten. Das ist gut!

Nun brauchen wir ja nicht dazu übergehen, wie Menschen es sonst so gewohnt sind, aber da wir ja grade so nett beisammen sind, will ich doch so einige Fragen an Sie richten. Nun brauchen Sie nicht ängstlich sein! Ich bin nicht Ihr Feind, bin Ihr Freund. Und wenn Sie mich auch noch nicht mögen als Freund, noch nicht anerkennen können – bleibt sich gleich. Aber wenigstens, dass Sie ehrlich sind, dass Sie die Wahrheit sprechen, und dass Sie wirklich jetzt gut folgen. So sag ich Ihnen, was das Wichtigste ist. Einmal müssen sich doch darüber klar sein, dass Sie, dass jeder ein göttliches Geschöpf ist. Und dass jeder von Ihnen und so viele unserer Mitmenschen das Gute, das Göttliche nötig haben. Aber vorerst mal Sie! Und dass Sie jetzt, Sie sich jetzt von all dem Bösen lösen, dass Sie mit dem Bösen nichts gemein haben! Denken Sie nicht mehr dran, das heißt, nehmen Sie diesen bösen Gedanken nicht mehr auf. Zweifeln Sie nicht an das Gute. Machen Sie endgültig Schluss mit dem Bösen!

So ist es heute, bevor ich noch hierher kam: Bis auf die letzte Minute geschafft. Ich wollte kommen, konnte nicht. Ein Mann ging nicht von der Tür. „Nein“, sagt er, „ich geh nicht, ich will Ihren Mann nur sehen. Ich will ihm nur die Hand drücken.“ Da war er schon eingedrungen. Ich sag: „Lieber Freund, wie haben Sie sich’s vorgestellt?“ „Ja“, sagt er, „mir sind die Gedanken gekommen, und ich bin nicht abgegangen, und ich war ein Wrack, noch als ich reinkam. Aber ich fühle, dass ich ganz gesund bin. Und ich frage jetzt nicht mehr, wie das möglich ist. Ich bin wirklich gesund!“

So schnell geht es. Ja, das können Sie auch haben. Aber dieser Mensch hat wirklich gewusst, was er wollte und schenkte auch seinem Körper Beachtung: „Da hab ich’s nötig! Dieser war gequält, er war schwach, er ist krank, er ist nicht mehr in Ordnung. Ich will, dass in ihm die Ordnung zustande kommt!“

Ja, dann geht’s schnell. Der Mensch hat sich wirklich von dem Bösen gelöst. So er jetzt immer zum Guten, zu Gott steht, dann geht’s ihm immer gut. Und das Gleiche wollen auch Sie.


3

Man wirft mir das vor – vor Gericht –, wenn ich so Fragen stell, wie es Ihnen geht. Man glaubt, man hätte ein Recht, nach dem menschlichen Gesetz mir das zu verbieten. Hm, ich frage nicht danach. Ich bin ja nicht menschenhörig. Ich kämpfe für Sie – auch noch weiter vor Gericht! Und es gibt wirklich nicht nur Prozesse, sondern jetzt Prozessionen, wissen Sie, so endlos, bis der Weg für Sie frei ist. Das sind Sie mir wert, und dazu bin ich auch hier. Das tu ich für Sie, und was tun Sie – für sich? Für mich brauchen Sie nichts tun! Was tun Sie für sich?

Also, darüber müssen sich jetzt im Klaren sein. Nun schenken Sie doch Ihrem Körper wirkliche Beachtung und lösen sich von dem Bösen!

Bruno Gröning:     (Zu Frau 1) Und was stellen Sie dabei fest?

Frau 1:         Ich fühl mich wohl!

Bruno Gröning:     Bitte?

Frau 1:         Ich fühl mich wohl!

Bruno Gröning:     Was ist das für ein Gefühl in Ihrem Körper?

Frau 2:         Es zieht.

Bruno Gröning:     Hat es früher auch so gezogen, wie es jetzt zieht?

Frau 1:         Nein.

Bruno Gröning:     Ist Ihnen das fremd?

Frau 2:         Ja.

Bruno Gröning:     Fremd geworden; ich antworte gleich. Was stellen Sie 
            fest in ihrem Körper?

Frau 2:          Ich bin ganz krabbelig.

Bruno Gröning:     Wer? Sie sind krabbelig oder es ist krabbelig?

            (Frau 2 spricht unverständlich)

Bruno Gröning:     Bitte?

Frau 2:         Im Körper.

Bruno Gröning:     Liebe Frau, grübeln Sie doch nicht so! Nehmen Sie doch
            nicht mehr die bösen, die kranken Gedanken auf. Die
            dürfen keinen Einlass mehr haben.

Ich nehme ja auch keinen bösen Gedanken auf. Sie können alles anstellen. Wenn mir einer kommt und mir etwas Böses berichten will, auch nur über einen Schmutzartikel, dann sag ich: Sssst! Will ich nicht hören! Interessiert mich doch nicht! Das wird gesammelt, und das kriegt einer mal, der kann das bearbeiten, und wird der Dreck auch schon weggeräumt werden. Aber das brauch ich heute hier nicht sagen, was weiter auf meinem Programm steht.

Bruno Gröning:     (Zu Mann 1) Und glauben Sie, dass die Ordnung in Ihrem
                    Körper zustande kommt?

Mann 1:         Schon.

Bruno Gröning:     Würden Sie mal aufhören zu glauben, dass Sie doch
            nicht mehr glauben können, dass Sie doch von Menschen
            umgeben sind, die Sie um den Glauben bringen.
            Dann will ich für Sie solange glauben, dass es nicht aufhört,
            das heißt, dass Sie immer die Verbindung zu dem haben,
            zu dem auch Sie, wir alle gehören. Das tu ich für Sie,
            daran können Sie auch glauben. Aber dann nicht bequem
            werden und sagen: „Er tut’s ja für mich. Dann kann ich
            ja mal ungläubig werden, dann kann ich ja mal den Glauben
            anzweifeln, und dann kann ich mich ja mal gehen lassen.
            Soll er’s für mich tun!“

Nein, Freunde! Jeder muss laufend seinem Körper Beachtung schenken! Er darf ihn nicht außer Acht lassen! Und wer des tut, wie er’s bisher getan hat, dann stell ich die Fragen an Sie: Brauchen Sie Ihren Körper nicht? Ist er Ihnen so nebensächlich geworden?


4

Oh, ich könnt Ihnen viele Gleichnisse aufzählen, wie Menschen heute so sind. Das ist genau so, ich tauche in Monaco auf, hm, in Monte Carlo und seh ich ein Schild: „Hier wird Deutsch gesprochen.“ Sag ich zu meiner Frau: „Na ja, dann brauch ich dich nicht mehr“, sag ich, „als Dolmetsch hier“. Ich brauch sowieso keinen Dolmetscher. Aber mach so einen Scherz, und da kommt das Ladenfräulein raus: „Gröning!“ Und sag ich: „Halt, liebes Kind! Ich bin verheiratet!“ Gesunder Scherz ist immer angebracht. Aber wie glückstrahlend dieses Mädel war! Und da sagt sie: „Ich war bei Ihnen in München!“ Sag ich: „Ja, das weiß ich!“ Und ich erzähl ihr das, was ich für Fragen in München gestellt, wie auch hier, vergesse ich nicht. „Ist schon lange her“, wie sie sagt. Aber es ist ja noch gar nicht so lange her: Es war im Jahre 1950. „Und Sie haben dort und dort gesessen, und ich habe diese und jene Fragen an Sie gerichtet, und Sie haben mir diese und jene Antwort gegeben.“

„Mein Gott“, sagt sie, „das wissen Sie alles!“ „Ja, sag ich, warum nicht? Ich bin ja nicht zerstreut, und ich habe ja meine Ordnung und nehme ja nur das auf, was wertvoll ist; auch für Sie! Ich vergesse keinen. Genau wie Sie da vorgehen mit Ihrem Fotoapparat und einen festhalten und ihn knipsen. Und dann haben Sie ihn, und dann schauen Sie sich immer das Bild an. Aber ich hab’s da! Das können Sie auch haben!“

Nun möcht ich nicht gleich zu den technischen Wundern übergehen, wie wir ja auch aus diesem, das heißt Sie, aus diesem ja schon die Lehre ziehen könnten.

Na gut, jedenfalls hat dieses Mädel meinen Rat gefolgt. Ich habe gesagt – sie kommt von sehr weit her, sprach perfekt Deutsch –: „Aber sowie Sie daheim sein werden, gehen Sie bitte zu ihrem Arzt, lassen sich gründlichst untersuchen! Wie Sie sich heute hier wundern, dass das alles möglich ist, was Sie hier gesehen haben, was Sie hier von Menschen erfahren haben, wie sie plötzlich die vollständige Ordnung in ihrem Körper zurückerhalten! Und das Gleiche werden auch Sie an Ihrem eigenen Körper erfahren. Aber äußerlich ist es nicht sichtbar, das heißt, es steckte in Ihrem Körper, das heißt, die Unordnung war vollständig in Ihrem Körper.“

Und der Weg war nicht zu weit. Stellen Sie sich nicht vor, dass dieses Kind reich ist, das heißt an Geld, an Besitztum – nein!

Das letzte Geld hat sie genommen, noch was dazu geborgt. „Aber das ist mir meine Gesundheit wert, da ist mir kein Weg zu weit und auch kein Geld zu schade. Und wenn ich mein ganzes Leben dafür arbeiten muss“, waren auch die Gedanken, war auch die Überzeugung dieses Menschenkindes. Ja, und als sie heimkam, dann sagten die Ärzte: „Ja, was ist mit Ihnen geschehen? Hier ist ein Wunder geschehen.“

Tja, und so wundert sich der eine wie der andere. Sehen Sie, Freunde, aber nicht nur da alleine in Monaco, sondern ich habe noch anderweitig, auch in Frankreich, man glaubt nur Frankreich, da wird mich keiner kennen, hab ich so viele Freunde angetroffen, das heißt, waren auch Deutsche da. Ja, aber es waren auch Franzosen oder Menschen aus irgendeinem andern Land. Ja, und alle so kommen sie auf einen und wollen einen noch behängen. Und auch hier muss ich sagen und fragen: Sehen Sie, Freunde, warum ich frage? Es hat schon seinen Grund, hat nur diesen Grund, damit Sie sich dann drauf besinnen!

„Gröning, als ich Sie zum ersten Mal gesehen, war ich dort und dort in der und der Gemeinschaft, und Sie haben diese und jene Fragen gestellt, und ich habe sie so und so beantwortet. Vergesse ich in meinem Leben nicht!“

Braucht ja nicht so lang zu sein, und deswegen möcht ich mich mit Ihnen auch so kurz unterhalten, damit Sie’s ja nicht vergessen. Natürlich wird es von der menschlichen Seite anders ausgelegt.

Hier hab ich nichts zu lachen, aber da muss ich doch lachen, hm, wie Menschen doch so eingebildet sind. Wie Menschen sich auf ihren Beruf was einbilden. Wollten Sie, liebe Freunde, dass ich jetzt auch zu den Eingebildeten zähle, dass ich sage: „Ach, was wollt ihr kleine Kreaturen?“ Hm? Soll ich so sein? Und soll ich das, was ich weiß, alles für mich behalten? Soll ich’s Ihnen nicht mitteilen? Soll ich’s Ihnen auch nicht als Wissen mit auf den Weg geben? Wie wollen Sie das?

Ich weiß, es hat Menschen gegeben, früher in meiner Umgebung, die sich da groß im Sessel gesetzt haben, Zigarren geraucht, natürlich mit Krawatte und gut gekleidet. Ja, von dem, das sie eingenommen hatten, muss ich auch sagen. Und dass diese Menschen – oh, was glauben Sie, wenn Sie da ran wollten, um zu Gröning zu kommen, hm, da mussten Sie viel, viel geben und kaum, dass diese Herren sich haben sprechen lassen! Nur wo sie sich einbildeten, sie wären Herren.


5

Und als ich dazu kam, ja, da gab es ein anderes Bild. Nur so natürlich, nicht unnatürlich, nicht verbildet, nicht eingebildet oder wollen Sie das haben, dass ich das auch sein soll? Dann komm ich demnächst auch mit ‘nem hohen Stehkragen und was weiß ich was alles, hm? Kann auch meinen Körper so ausschmücken, wie Sie sonst immer zu sagen pflegen: „Der hat sich ausgeputzt wie ein Pfingstochse.“

Fällt aber auf, dass es unnatürlich ist und Sie merken ja auch und fühlen ja auch, dass ein Mensch, wie wenn er eingebildet ist. Worauf bildet der sich was ein?

Glauben Sie, liebe Frau, dass Sie alles schaffen, das auch mit Ihrem Körper? – Aber bitte nicht die Händchen zusammen. Halten sie doch frei, öffnen sich doch! Ja, so bequem dasitzen: „Nun erzähl mal, Gröning, und jetzt werden wir mal sehen, was du kannst.“

Nein, ich weiß nicht viel! Ich weiß nur das, was Menschen heute noch nicht wissen; mehr weiß ich nicht.

Aber wenn ich einen, so den anderen zur Ordnung rufe, folgen Sie doch! Ich verlange ja nicht, ich versuche auch nicht. Ich ersuche Sie, doch jetzt anders zu sein; so zu sein, wie Sie sein müssen: ganz natürlich!

Und das ist eine Schwäche, wenn Sie da so sitzen und die Lehne nützen. Wenn Sie’s geschafft haben, dann können Sie Ihren Körper lümmeln: „Jetzt hab ich’s geschafft.“ Aber jetzt doch nicht! Wie wollen Sie da die Kraft aufnehmen, wo Sie alles absperren in Ihrem Körper und Ihre Händchen dazu doch falten? Wohin wollen Sie das empfangen?

Und ich vor einigen Tagen … Sagte auch eine Frau: „Ich habe die Kugel bei einem Menschen gesehen, und ich möcht auch eine haben.“ Und da hab ich gesagt: „Was hab ich schon? Was haben Sie hier?“ „Das ist meine Handtasche.“ „Ja, von Ihnen aus gesehen. Ich sage: Das ist was anderes1: Nehmen Sie!“ Und da sagt sie: „Was machen Sie?“ „Ich? Nichts!“, sag ich. „Verzeihung, ich hab Ihre Tasche berührt. Entschuldigung, aber ich hab meine Hände gewaschen, sind sauber. Sie werden keinen Fleck finden.“ „Aber nein, was ist das?“ „Das fragen sich selbst!“ Und da spürte sie eine Kraft, die durch ihren Körper drängte, und danach sagt sie: „Ich bin so frei, ich fühle mich wie neu geboren. Ich habe Kraft, ich kann frei aufstehen, ich kann alles!“ „Ja, so ist es. Wie ist das möglich? Ach, Sie glaubten, Sie hätten ein Recht, von mir eine Kugel zu verlangen? Nein, nein“, sag ich, „muss nicht sein, kann sein. Wenn Sie eine haben, brauchen Sie nicht die Handtasche nehmen, das versteh ich sehr gut.“

1Bruno Gröning hat die Handtasche der Frau „angesprochen“, also mit der Heilenergie aufgeladen.

Aber ich sage doch mit Recht: Liebet das Leben, Gott! Gott ist überall!

Nur muss der Mensch es aber auch wissen. Die Atomphysik, die kommt schon darauf; ach so, das sind mehr oder weniger ein Fremdwort. Die kommt schon drauf, indem sie zu all dem übergeht, indem sie sagt: „Alles hat eine, seine Ausstrahlung.“ Ja, das stimmt; Sie auch, und jede Ausstrahlung ist verschieden. Was der Mensch in sich hat, das strahlt er aus. Hat er nur einen bösen Gedanken, strahlt sofort, demnach wie der Gedanke ist. Oder glauben Sie, das ist anders?

Und Sie ahnen ja gar nicht, wie man die Gedanken so herausziehen kann; das ahnen Sie gar nicht! Er sieht sie ja nicht. Und Sie glauben auch nicht, glauben: Ja, wenn, dann muss er sie sehen. Aber Sie glauben, weil er sie nicht sehen kann, weiß er sie nicht.

Wie oft hab ich Menschen dabei erwischt, ah, wie oft hab ich’s ihnen gesagt, und wie oft hab ich ihnen das Leben geschildert, das sie zurückgelassen haben, bis hierher. Und dann wurden sie vorsichtig. Sie sagten sie einmal, die Wahrheit, sie mussten ja sagen. Dazu wollte ich sie auch bewegen, dass sie einmal die Wahrheit annehmen und dass sie einmal zur Wahrheit stehen, und damit hab ich sie auch. Dazu ist mir das auch gegeben, das zu tun, nicht zu experimentieren, nein, sondern nur den Menschen wieder auf den Weg der Wahrheit zu führen und dass er die Wahrheit annimmt und dass er erkannt hat, dass es Wahrheit ist und dass er das nach ausspricht, ist wundervoll. Weit geführt, gut geführt. Und dann sagte ich: Nun folge weiter!


6

Bruno Gröning:     (Zu Frau 3) Glauben Sie, dass Sie alles schaffen?
            Langweilig! So lange kann ich nicht warten. Es wäre
            dem gleich, liebe Frau, wie Sie sind – überhaupt im Leben–
            Sie sind ins Wasser gefallen! Ich sag: „Kommen Sie,
            ich reich Ihnen die Hand!“ Glauben Sie nicht, dass ich
            helfen kann?

Frau 3:         Oh ja!

Bruno Gröning:     Aber erst da groß besinnen noch? Nein, Freunde, hier
            muss der Mensch schlagfertig sein, und ich hoffe und
            wünsche …

Frau 3:         Nein, das fühl ich eben!

Bruno Gröning:     Halt, halt, halt, halt, halt! Mir nichts sagen jetzt, bitte, bitte
            nicht! Wenn Sie das erkannt haben, ist gut. Das weiß ich, 
            dass Sie’s fühlen!

Frau 3:         Das weiß ich schon lang!

Bruno Gröning:     Aber langsam, langsam folgen Sie jetzt, liebe Frau;
            sonst unterbrechen Sie alles. Ich weiß, Sie kennen mich
            noch nicht; deshalb, weil Sie sich selbst noch nicht erkannt
            haben. Aber so Sie einmal die Wahrheit sagen, ist gut.
            Nun aber bitte, bitte nicht langweilig werden, jetzt im
            Zweifel stehen: „Ja, kann ich mich denn wirklich schon
            von dem Bösen lösen? Ist das gut? Soll ich schon an
            das Gute glauben, das ich noch nicht habe?“ Doch, du
            kannst glauben! Du hast es doch nötig, zu glauben, ist
            die Antwort von mir. Löse dich doch von dem Bösen, das
            Böse doch nicht zu dir, auch nicht zu deinem Körper gehört.
            Und du kannst das Böse doch nicht, wie du das auch
            nicht als gut empfunden hast, was hast du mit dem
            Bösen denn Gemeines?

Was der Mensch von sich gibt und was der Mensch sät, wird er wieder ernten. Dann verfällt er immer mehr dem Bösen.

Langweilig brauchen wir nicht sein. Das geht viel schneller, woran Sie heute noch nicht glauben.

Bruno Gröning:    (Zu Frau 4) Und glauben Sie, dass Sie alles schaffen?

Frau 4:         Ja.

Bruno Gröning:     (Zu Frau 5) Haben Sie Ihrem Körper Beachtung geschenkt?

Frau 5:         Ja.

Bruno Gröning:     Nun, was haben Sie festgestellt?

Frau 5:         Kühle Hände, kalten Strom in den Händen.

Bruno Gröning:     Kalten Strom?

Frau 5:         Ja.

Bruno Gröning:     Weiter, und wie ist es im ganzen Körper? Was ist das für
            ein Gefühl?

Frau 6:         Im ganzen Körper hab ich nix gespürt.

Bruno Gröning:     Bitte?

Frau 6:         Im Körper nichts!

Bruno Gröning:     Wie fühlen sich in Ihrem Körper?

Frau 6:         Gut!

Bruno Gröning:     So mundgerecht muss ich das meinem Nächsten machen,
            bis er das versteht, was ich ihm sage, oh!

Frau 6:         Ich hör doch nix, Herr Gröning!

Bruno Gröning:     Ja, das hab ich mir auch noch gedacht. Muss ich doch
            extra laut sprechen.

Freunde, kommen Sie mir nicht mit Krankheit an; ich verlasse sofort den Raum! Mir ist auch von menschlicher Seite das Recht nicht zugesprochen; von göttlicher Seite erst recht nicht. Ich habe mit dem Bösen nichts gemein! Und das ist das Sündhafte: dass der Mensch sich immer wieder mit dem Bösen abgibt, immer wieder das Böse verfolgt:. „Ich kann nicht hören!“ – „Ich kann nicht sehen!“ – „Ich kann nicht stehen!“ – „Ich kann nicht gehen!“ – „Ich kann nicht essen!“ – „Ich kann nicht schlafen!“ – „Ich kann dieses, ich kann das, ich kann jenes nicht, nicht mehr tun!“ Damit befässt er sich. „meine Schmerzen“, „meine Krankheit“ und was er alles aufzählt. Stellt Behauptungen auf, es gehört zu ihm. Nein, es gehört nicht zu ihm! Und: „Ich kann nicht hören!“

Bruno Gröning:     (Zu Frau 6) Also muss man laut zu Ihnen sprechen,
            dann hören Sie, ja? Nun seien Sie nicht maulfaul! Ich bin
            ganz deutlich oder soll ich noch deutlicher werden? Nicht
            maulfaul sein, liebe Frau!

Frau 6:         Nein!

Bruno Gröning:     Sprechen Sie doch! Und warum ist es notwendig, dass
            man immer laut zu Ihnen sprechen muss?

Frau 6:         Ich hab Sie nicht verstanden!

Bruno Gröning:     Na, dann sprech ich noch lauter. Wenn Sie so versteift,
            ein Mensch sich draufsitzt hier: „Ich kann nicht hören! Ich
            möchte hören! Ich kann nicht hören!“ – beschäftigt sich
            mit dem, wird nie hören können. Und wer nicht hört, der
            kann auch nicht fühlen! Er folgt nicht – und doch kann er,
            so er will!

Aber wie leichtsinnig der Mensch doch ist: Wie oft haben Sie Ihren Gehörsinn abgeschaltet! Was Sie nicht interessierte, Sie hatten was zu tun und waren so vollauf beschäftigt, und da kann die Mutti, da kommt der Papa kommen, da kann kommen wer da will: „Hör nicht! Hier wird geschafft!“


7

Und wenn man nachher sagt: „Tja, ich hab’s doch gesagt. Ich hab’s nicht gehört!“ Und wirklich, er hat’s nicht gehört! Warum? Weil er seinen Gehörsinn ausgeschaltet! Er musste ihn ja ausschalten. So er ihn aber ausschalten kann, kann er ihn wieder einschalten! Und so er wieder an Dinge interessiert ist, da hört er, und deshalb sagt man so oft von Menschen: „Was er nicht hören soll, das hört er!“ Und das ist immer so. Aber so hat jeder Mensch seine Stunden, er schaltet vieles ab – vergisst hernach wieder das Einschalten! Und das ist auch für den Nächsten immer gefährlich, wenn es bekannt geworden ist, dass er schwerhörig ist. Und dann heißt es nachher, wenn Gröning da ist, ja das ist gefahrlos. Dann heißt es: „So, nun komm und mach heile, heile, heile! Auch wenn du ins Zuchthaus gehst! Das macht ja nichts, wenn du Jahre dafür schuftest, wenn du die Gelder da reinholst, dass du sie denen gibst, weil die sie haben wollen!“

Ich hab so ne kleine Bilanz gemacht – ich sag’s offen, Freunde: Dass ich so viel dafür schon hergegeben hab, daran hab ich auch nicht geglaubt. Ich hab nie mit gerechnet! Es ist ja irdisches Gut; geht mir nichts an, aber, und doch muss ich das beibringen. Und wenn Sie auch noch Näheres wissen wollen: Dieser Prozess, die ganzen Prozesse sind mir ja nur anhängig gemacht worden von Menschen, die da von sich aus gesagt: „Gröning, ich bin Ihr Freund! Ich tue alles für Sie!“ Und tatsächlich: Sie haben sich eingesetzt, aber sie haben falsche Handlungen begangen, falsche Worte gebraucht. Sie haben alles falsch wiedergegeben; nicht so wie es hier der reinen Wahrheit entspricht. Und da hat die Justiz es aufgefangen, sagt: „Hoppla, da ist ein Wort, da ist ein Wort, und da hat er so gesagt, hat er so gesagt, und jetzt werden wir ihn verurteilen.“

So geht’s mir! Und ich kann dann weiter schaffen. Nur für den einen Fall muss man viele Märklein zusammentragen, um das wieder gutzumachen, was der eine schlecht! Und ich geh nicht mal zu dem hin und sag bitte. Ich könnt Ihnen heute ‘nen Haufen Menschen aufzählen, die wirklich, sie stehen heute noch dazu, aber ohne dem können sie nicht leben! Aber dass sie selbst es sind, dass sie mir das angetan haben, das möcht ich ihnen nicht sagen. Ich will, dass sie selbst darauf kommen; das will ich. Tja, so geht’s mir. Aber was würden Sie tun? Wenn ich anzeige, dann würden Sie zufassen und sagen: „Erst mal so“ und das andere Mal ratschen und tratschen, und danach zu guter Letzt doch anzeigen. Hm, soll ich das tun? Aber was muss ich jetzt mehr tun? Das wieder gutzumachen, was hier diese, meine Mitmenschen, die doch gut sein wollten, nur es nicht sind, und sag ich’s ihnen, sag ich denen die Wahrheit so, und dann würden sie zusammenbrechen.

Aber ich sehe hierin eine größere Aufgabe, den Menschen weiter dahin gehend zu belehren, bis er es erfasst hat und bis er aus diesem allen, was er getan und gelassen, auch eine Lehre zieht. Das ist notwendig.


8

Das ist genauso wie im vorletzten Prozess: Kommt ein Geistlicher, tritt als Zeuge auf und sagt: „Ja, ich habe gesehen …“ – Also er wollte gut, natürlich nicht böse, nein, um den Gröning zu schützen. – „Ich habe gesehen, dass man einen Kranken auf der Tragbahre hereingetragen. Ich hab mich davon überzeugt, dass er vollständig gelähmt war. Und nach dem Vortrag, Herr Gröning stand draußen vor der Türe und hat mit einigen Freunden da gesprochen, und da seh ich, dass der aufgestanden ist und sagt: „Herr Gröning, ich kann gehen!“ „Na gut“, sagt er, „wenn Sie gehen können, dann gehen Sie doch, was stehen Sie da noch?“

Sie haben mich verstanden, aber das Gericht hat es anders verstanden und sagt: „Ah, er hat ihm Anweisung gegeben, dass er gehen soll!“ Sehen Sie, so wird mir das ausgelegt. [Wie vorsichtig]2  man doch sein muss. Verstehen Sie das nicht? Denn die Menschen sind anders. Nur, ich kann ja für Sie alle noch mehr tun.

2In der veröffentlichten CD-Fassung fehlen diese Worte.

Bruno Gröning:     (Zu Frau 6) Sie Grabbelkopp, Sie! Warum sitzen Sie
            nicht ruhig?

             (Zu einigen Anwesenden) Kommen Sie Freunde, bleiben
            Sie doch sitzen!

             (Zu Frau 6) Kommen Sie doch, kommen Sie doch hoch,
            aber wo, wo, wo Sie hören! Sie können alles hören,
            wenn Sie nur wollen!

Frau 6:         Ich will …

Bruno Gröning:     Steuern Sie jetzt nicht auf die Ohren, nein! Wenn Sie
            wollen, gut! Dann können Sie es auch! Nur nicht so verkrampfen!
            Wenn ich angesprochen bin, mach ich auch nicht so!
            (Bruno Gröning legt die Hand hinters Ohr) Ich habe hier
            die Ohrmuschel, brauch ich das nicht verstärken, muss
            nicht sein. Das reicht hier nicht, muss nur einschalten.
            Aber das ist nicht alles. Es gibt noch viel mehr.

            (Zu Frau 8) Na, haben Sie Ihrem Körper Beachtung geschenkt?

Frau 8:         Ja!

Bruno Gröning:     Na, und was haben Sie festgestellt?

Frau 8:         Wie Schwingungen in dem Körper.

Bruno Gröning:     Bitte?

Frau 8:         Wie Schwingungen im …

Bruno Gröning:     Was sind das für Schwingungen? Na, wie können Sie
            uns die erklären?

Frau 8:         Weiß nicht, wie ich das sagen soll.

Bruno Gröning:     Haben Sie die schon mal so gehabt wie heute?

Frau 8:         Ja, seit ich’s erste Mal bei Ihnen war, seit der Zeit.

Bruno Gröning:     Und vorher?

Frau 8:         Nein.

Bruno Gröning:     Ist dem Menschen neu!

Das ist das, was dem Menschen verlorengegangen ist. Es ist ihm alles fremd geworden. Und daher sind diese Fragen, wie ich sie an Sie stelle, meine lieben Freunde, doch berechtigt, damit Sie, damit ich Sie weiter dahin gehend belehren kann; dazu dient es nur. Ich könnte die Zeit sparen und könnt sagen: Ich da noch fragen? Und setz mich da nebenbei hin. Oder kommen Sie doch mal zu mir, oder kommen Sie irgendwo hin, und wie Sie Briefe lesen, tja da müssen Sie ihn öffnen, müssen Sie lesen. Dazu braucht man die Zeit nicht vergeuden; können Sie auch so lesen. Aber daran glauben Sie ja nicht. An ein Fernsehgerät glauben Sie, an ein Radio glauben Sie, alles was es heute schon auf dem technischen Weg gibt, was diese technischen Wunder aufweisen. Aber das göttliche Wunder, daran können Sie noch nicht glauben!


9

Bruno Gröning:     (Zu Frau 9) Glauben Sie, dass Sie schon alles haben,
            was Sie brauchen?

Frau 9:         Ja.

Bruno Gröning:     Dann glauben Sie?

Frau 9:         Ja.

Bruno Gröning:     Überzeugen sich genau, ja?

Frau 9:         Ja!

Bruno Gröning:     Nicht nur jetzt, sondern immer! Kontrollieren Sie Ihren
            Körper, halten Sie ihn unter Kontrolle. Lassen Sie ihn
            nicht mehr außer Acht, geben sich mit dem Bösen nicht
            mehr ab!

            (Zu Frau 10) Nun, was glauben Sie?

Frau 10:         Ich glaub auch …

Andere Frau:         (Flüstert) Ich auch!

Bruno Gröning:     Bitte?

Frau 10:         Ich glaub auch, dass es gut ist!

Bruno Gröning:     (Zu Frau 11) Wie fühlen sich hier so bei uns?

Frau 11:         Gut!

Bruno Gröning:     Genauer ist die Frage: Wie fühlen Sie sich jetzt in Ihrem
            Körper? Wir sind um Sie, um Ihren Körper. Aber: Wie
            fühlen sich in Ihrem Körper? Und das ist ausschlaggebend!
            Nicht erst neugierig sein und schauen, was da ist, sondern
            was hier ist. Erst muss ich den richtig führen. Erst muss
            ich diesen Beachtung schenken, diesem Körper, 
            der mir für ein Erdenleben gegeben worden ist; das ist
            wichtig.

Bruno Gröning:     (Zu Mann 2) Glauben Sie, dass Sie alles schaffen?

Mann 2:         Noch nicht ganz.

Bruno Gröning:     Glaubt er nicht ganz … Darf den Glauben nicht aufdrängen!

            (Zu Mann 3) Glauben Sie, dass Sie alles schaffen?

Mann 3:         Mit Ihrer Hilfe kann ich alles schaffen.

Bruno Gröning:     Und Sie glauben, dass ich Sie zum Heil führen kann?

Mann 3:         Jawohl, auf meine, meine innere…

Bruno Gröning:     Sie müssen dabei sein, wenn Sie nicht folgen …

Mann 3:         Jawohl.

Bruno Gröning:     Ja, wie wollen Sie das erlangen?

Mann 3:         Ich glaube, dass durch Sie mir etwas in meiner Unordnung
            wieder in Ordnung gebracht wird.

Bruno Gröning:     Die Unordnung? Na, die Unordnung wird beseitigt. Die
            Ordnung wird nur hergestellt. Ich geb mich doch nicht
            mit einen Haufen Dreck ab. Hmmm, nein, sag ich! Das
            gehört nicht zur Ordnung. Der Dreck muss raus! Na, da
            muss ich Hand anlegen, muss ich selbst anfassen. Die
            Ordnung wird besei... die Unordnung wird beseitigt.
            Dann haben wir die Ordnung; kommt doch von selbst. Ist
            Ihnen das noch nicht verständlich?

So wir einen Haufen Dreck vor uns haben; das ist Unordnung. So ich diesen Haufen Dreck beseitige; mit diesem Moment der Dreck beseitigt ist, ist doch die Ordnung schon wieder hergestellt. Ist Ihnen das nicht klar? So Sie sich wirklich von dem Bösen lösen, sind Sie frei. Ist Ihnen das klar? Aber immer die Unordnung wieder, immer den Dreckhaufen! Und bitte, wozu das, Freunde! Und Sie verlieren sehr viel, so Sie sich immer wieder mit dem abgeben, das Sie selbst als Übel empfunden haben.


10

Bruno Gröning:     (Zu Mann 4) Na, und was glauben Sie?

Mann 4:         An das Gute.

Bruno Gröning:     Was haben Sie schon festgestellt an Ihrem Körper?

Mann 4:         Ein warmer Strom geht durch meinen Körper.

Bruno Gröning:     Hm, was haben sie zu Anfang festgestellt?

Mann 4:         Das Gleiche.

Bruno Gröning:     Hm, konnten Sie gleich so glauben?

Mann 4:         Ja!

Bruno Gröning:     Gleich?

Mann 4:         Ja!

Bruno Gröning:      Hmmm? Und auch an das, was Sie selbst gefühlt haben?

Mann 4:         Ja!

Bruno Gröning:     Davon sind Sie überzeugt, das ist Wahrheit?

Mann 4:         Ja!

Bruno Gröning:     Richtig! Haben Sie Derartiges schon mal gefühlt in Ihrem
            Körper?

Mann 4:         Beim letzten Vortrag.

Bruno Gröning:     Hmm, und die Zwischenzeit – keine Zeit?

Mann 4         Doch!

Bruno Gröning:     Auch?

Mann 4:         Ja!

Bruno Gröning:     Hmm, er soll uns ja belehren, das heißt Sie, haben Sie
            gut empfangen, ja?

Mann 4:         Ja!

Bruno Gröning:     Haben Sie immer guten Empfang gehabt?

Mann 4:         Ja!

Bruno Gröning:     War nicht mal eine Störung bei?

Mann 4:         Nein.

Bruno Gröning:     Also muss Ihre Umgebung doch gut sein, und haben Sie
            die Zeit so genützt und die Gelegenheit so wahrgenommen,
            wo Sie ungestört waren?

Dieses Plätzchen, Freunde, suchen sich auch. Nützen Sie die Zeit, und nehmen Sie jede Gelegenheit wahr, dass Sie das Gute in sich aufnehmen.

Bruno Gröning:     (Zu Mann 4) Glauben Sie, dass Sie alles schaffen?

Mann 4:         Ja!

Bruno Gröning:     Restlos?

Mann 4:         Ja!

Bruno Gröning:     Der Dreck wegkommt?

Mann 4:         Ja!

Bruno Gröning:     Ich bin dabei!

Mann 4:         Ja.

Bruno Gröning:     Doch!

            (Zu Mann 5) Na, wie ist bei Ihnen?

Mann 5:         Ich fühl mich leicht!

Bruno Gröning:     Glauben Sie, dass Sie alles schaffen?

Mann 6:         (Zu Mann 6) Jawohl!

Bruno Gröning:     (Zu Frau 12) Na?

Frau 12:         Ich auch!

Bruno Gröning:     Restlos?

Aber deswegen, liebe Freunde, aber auch hierin begehen Sie einen Fehler, so Sie kein Vertrauen zu Ihrem Arzt haben, kein Vertrauen zu Ihren Mitmenschen, sondern Misstrauen. Mit diesem nimmt der Arzt, nimmt der Nächste schon das Misstrauen auf.

Haben Sie nicht auch das Gefühl, das heißt, die Wahrnehmung gemacht, so Sie mal einen bösen Gedanken aufgenommen, mit diesem bösen Gedanken zu Ihren Nächsten gegangen, dass Sie gleich aufgefallen sind? Oder einer zu Ihnen kam, indem er Ihnen nicht traute, indem er Misstrauen hatte, haben Sie das nicht gefühlt, dass der Mensch nicht ehrlich ist? Sie fanden keinen Kontakt; Sie hatten keine Verbindung zu ihm. Ist Ihnen das nicht aufgefallen?

Und glauben Sie mir, ich weiß, Menschen haben mich noch nicht verstanden, wenn ich sag: Haben Sie Vertrauen zu ihrem Arzt! Mit diesem, so Sie wirkliches Vertrauen haben, wird auch er, der Arzt, geführt. So er aber das Misstrauen wahrnimmt – die wissen’s auch noch nicht alle, nur ein Bruchteil von denen – aber so Sie Misstrauen haben, das fühlt er, und er wird gleichgültig und wird nur alles tun, um Sie abzuschieben. Aber so Sie Vertrauen haben, so nimmt er das Vertrauen auf, und er bekommt ein ganz anderes Gefühl.

Ich habe in letzter Zeit vor allen Dingen sehr viel Ärzte gesprochen, die gesagt haben: „Ja, ich hab mir niemals zu dem getraut, und da kam mal ein Mensch in meiner Praxis, der war so aufgeschlossen. Ich fühlte es. Und gesagt: ,Ja, was ist denn das für einer? Das ist ja ein ganz Anderer!’ Und ich hatte so ein Sicherheitsgefühl, die Ruhe, wie ich meistens auch überarbeitet“ – wie er sagt, „nervös“ – bin, aber da war ich die Ruhe selbst. Da kam mir der Gedanke für das, was ich erst tun wollt: ,Nein, das tue nicht, tue das, und gib ihm das, und ganz bestimmt.’ Ich hatte auch das Selbstvertrauen zu diesem, meinem Patienten.“

Ich habe ja keine Patienten; er hat sie nur. Ja, Freunde, und da kommt das dann zustande. Und es wird auch gar nicht lange dauern, dass diese Ärzte sich als solche herausstellen, das heißt, einige wenige dieser Kapazitäten, das heißt, einige dieser, die wirklich zu den Guten sind, die das Gute wollen, die das Empfinden haben, auch für Ihren Nächsten.


11

Noch gar nicht lange her, da kam eine Ärztin zu mir aus der russischen Zone, die ihren Körper nicht mehr beherrschen konnte, knapp stehen und nur so (Bruno Gröning atmet schwer). Sie konnte nicht! Wie kam sie zu diesem Unheil? Ein eingebildeter Mensch war es! Hm, was hat sie sich eingebildet!

Nun, ich schlage immer den Nagel auf’n Kopf! Wissen Sie, warum? Ich bin ja Zimmermann, und ich verfehle den Kopf nicht. Muss auf’n Kopf schlagen, um den Nagel da hineinzubefördern, wo ich ihn haben will. Ist mein Fach, mein Beruf. Und nun muss man aber auch hier immer den Nagel auf’n Kopf schlagen; man muss mal dem Menschen das vor’n Kopf sagen, was Wahrheit ist! So hab ich dieser Ärztin das auch gesagt – Sie haben mich ja kennen gelernt! Und der hab ich gesagt, wie sie früher doch aufgrund ihres Berufes, aufgrund ihrer Herkunft eingebildet gewesen ist und was sie an Erfahrung an Menschen gesammelt, von denen sie umgeben war, denen sie Glauben geschenkt hatte und so weiter. Und dann hat sie eines Tages … Ich sag: „Sie haben mal einen Film gesehen, der nicht gut war, und das haben Sie so in sich aufgenommen. Und von da ab haben Sie diesen, diese Störungen in Ihrem Körper.“ Sagt sie: „Mein Gott – ja!“

Sehen Sie, Freunde: Nur was gesehen, gleich aufgenommen in den Körper und kann nicht stehen, kann nicht gehen, zwei müssen halten; zwei Menschen müssen halten! Na, wo gibt’s denn so was? Keine Kraft im Körper, alles dahingegeben; dem Bösen verfallen. Das Böse bleibt aufgenommen.

Nun, wollen Sie das auch aufnehmen? Wollen Sie das noch weiter beibehalten, hm? Wie Sie Ihrem Körper alles übergeben haben, das wissen Sie gar nicht einmal und dass Sie selbst es sind, wo Sie dafür zu sorgen haben, dass der Körper wirklich wieder in der Ordnung lebt, dass Sie im Willen Gottes zu leben haben und dass Sie all das sich selbst schuldig sind, dass Sie sich in Vergessenheit gebracht und das, was Sie vergessen haben, wieder nachzuholen haben, das, was in Unordnung geraten, wieder zur Ordnung, heißt mit zu Gott zu führen; Gott ist doch die Ordnung! Aber Sie müssen es wollen! Und Paracelsus hat recht, wo er sagt: „Zu heilen sind alle Krankheiten, nur nicht alle Menschen.“

Nicht der Körper ist krank, sondern der Geist; der Mensch selbst, und dieser nimmt ja all die Krankheiten, all diese Störungen in seinem Körper auf, die dann hernach zu Krankheit werden. Das Wort „Krankheit“ brauch ich sonst nicht, das ist aber die Unordnung – Sie sagen „Krankheit“. Und so sammelt sich alles im Körper und dann kommt der Unglaube! Der Mensch zweifelt. Er glaubt nicht, dass er die Ordnung wieder zurückerlangen wird, so er selbst Hand anlegt, so er selbst dabei ist. Sie sind doch sonst so klug und so gescheit, dass Sie wissen, wenn Sie Hunger haben, dann würd ich für Sie essen, würden Sie dann satt?

Anwesende: (Leise) Nein, nein!

Sondern das brauch ich, ich muss es meinem Körper geben! Und so müssen auch Sie die Kraft aufnehmen, die Sie für Ihren Körper brauchen. Denn diese Kraft, die Energien, das ist ja Leben. Nun, ich könnte zu vielem weiter mehr übergehen, und ich frage mich immer, warum? Wieso? Weshalb? Beschränken wir uns auf das Wichtigste, auch heute.


12

Bruno Gröning:     (Zu Frau 13) Haben Sie Ihrem Körper wirklich Beachtung
            geschenkt?

Frau 13:         Ja!

Bruno Gröning:     Wie fühlen sich dabei?

Frau 13:         Gut.

Bruno Gröning:     (Zu Frau 14) Glauben Sie, dass Sie alles schaffen?

Frau 14:         Hm, bitte?

Bruno Gröning:     Glauben Sie, dass Sie alles schaffen!

Frau 14:         Ich versteh nicht!

Bruno Gröning:     Ob Sie glauben, dass Sie all das schaffen?

Frau 14:         Ob ich glaub, ob alles kann schaffen?

Bruno Gröning:     Jaha?

Frau 14:         Ja.

Bruno Gröning: Ja, Freunde, es gibt Körper wie Sie sie wohl im Leben noch nicht gesehen haben. Sie hätten gesagt: „Was will dieser Wrack? Was will der Mensch? Der denkt noch an Gesundheit, da ist doch nichts mehr gescheit, das sieht man doch!“ Manchmal sagt man: „Das riecht man auch. Das ist doch nicht möglich. Wie kann der an das Gute, wie kann der noch an die Ordnung, Sie würden sagen, an Gesundheit glauben?“

Tja? Und doch: Er hat den Glauben nicht verloren; den Glauben an sich selbst, den Glauben an die eigene Ordnung, die er für sich, für seinen Körper nötig hat. Er hat sich selbst nicht aufgegeben.

Bruno Gröning:     (Zu Frau 15) Na, was glauben Sie?

Frau 15:         Es vibriert in meinem Körper.

Bruno Gröning:     Bitte?

Frau 15:         Es vibriert in meinem Körper.

Bruno Gröning:     Ist unangenehm?

Frau 15:         Nein, es ist leichter!

Bruno Gröning:     Nur das Böse abschalten, liebe Frau, dann ist schon gut.

            (Zu Mann 7) Bitteschön! Ja, Sie!

Frau 16:         Ich, ich fühl …

Bruno Gröning:     Nein, hier der junge Mann hier – ja, Sie!

Mann 7:         Mir ist auch ganz heiß; aufsteigende Hitze.

Bruno Gröning:     Seit wann haben Sie die aufsteigende Hitze?

Mann 7:         Ganzen Abend schon.

Bruno Gröning:     Ah, wollen Sie mehr haben, kann ich Ihnen noch mehr
            geben!

            Was ist jetzt?

Mann 7:         Ist noch heiß.

Bruno Gröning:     Was spielt sich weiter im Körper ab?

Mann 7:         Gut.

Bruno Gröning: Hören Sie, Freunde, das kommt erst doch dann zustande, so Sie Ihrem Körper Beachtung schenken. Wie wollten Sie wohl am eigenen Körper was fühlen, wenn Sie ihm keine Beachtung schenken? Und so konnten Sie auch nicht glauben, so Sie bisher doch noch nichts gefühlt hatten, indem Sie Schmerzen ausgesetzt waren, indem Sie dem Leid verfallen waren. Und Sie konnten nicht glauben. Und warum taten Sie das nicht gleich, dass Sie Ihrem Körper Beachtung schenkten?

Bruno Gröning:     (Zu Mann 8) Glauben Sie, dass Sie alles schaffen?

Mann 8:         Ja.

Bruno Gröning:     Glauben Sie, dass Sie auch Ihren Nächsten helfen können?

Mann 8:         Jawohl!

Bruno Gröning:     (Zu Mann 9) Glauben Sie das auch?

Mann 9:         Ja!

Bruno Gröning:     Aber dann nicht eingebildet sein!

Mann 9:         Nein!

Bruno Gröning:     Nicht sagen: „Jetzt kann ich was, jetzt bin ich wer, und
            ich habe schon den und den geholfen!“

Sprechen Sie nicht drüber. Lassen sich lieber mit Orden und Ehrenzeichen behängen; ist egal; aber nicht sprechen, sondern weiter helfen. Sonst sind Sie kein Helfer. Ein Rettungsschwimmer ist der, der es bleibt und immer wieder hilft – er spricht nicht – und der heilfroh ist und glücklich darüber ist, dass er wieder Menschen gerettet hat vor dem Wassertod. Und so müssen wir alle ein Helfer sein. Fürchten Sie sich nicht vor dem Heilpraktikergesetz; wird schon geändert werden. Oder glauben Sie, das bleibt so?

Hm, wenn ich Ihnen jetzt was vorlesen würde, wohin ich geschrieben habe und wie ich das auffasse, das heißt, wie ich das auch beweise, dann sagen Sie: „Das können Sie nur, Gröning.“ Nein, das können Sie auch! Aber Sie haben’s nicht gewagt und können’s auch deshalb nicht, weil Sie den Unterschied noch nicht wissen: Was ist Wahrheit, und was ist Lüge? Und was ist wirklich, und was ist nicht da?

Bruno Gröning:     (Zu Frau 17) Na, Mutti, wie ist bei Ihnen?

Frau 17:         Ich glaube, dass ich gotthörig bin!

Bruno Gröning:     Ja, nun mir nicht groß Versprechungen zu machen. Ich
            habe Sie gebeten, Ihren Körper Beachtung zu schenken.
            Und das ist immer so ein Nachgerede, wenn der Mensch
            sagt: „Ich glaube, ich glaube, ich glaube.“

Was weiß er, was das Wörtchen „Glaube“ überhaupt bedeutet? Was das Wörtchen „Glaube“ ist? Es gibt ja Menschen, die heute noch sagen: „Ich habe immer geglaubt“, aber er sagt: „dies und dies ja noch nicht. Und der, der andere, der hat nicht geglaubt, wie ich weiß; der ist gesund geworden.“ Mensch, was weißt du von deinen Nächsten? Du weißt nicht einmal was von dich selbst, und du redest über deinen Nächsten. Du hast geglaubt, dass er nicht glauben kann und doch! Er hat den wirklichen Glauben gehabt. Er hat nur nicht den Glauben gehabt, wie Menschen ihn haben. Wo sie nicht einen, wo sie viele Glauben haben, aber was ist der echte unter all diesen?

Das hab ich Ihnen hier in dieser Gemeinschaft schon mal gesagt: Es gibt auch Menschen, die da sagen, dass sie daran glauben, dass sie von ein Pfund Rindfleisch ‘ne gute Suppe bekommen. Das ist auch ein Glaube! Und der Geschäftsmann glaubt auch, dass, wie wenn er zu seinen Kunden geht, dass er ein Geschäft machen wird. Warum glaubt er? Weil er ihn belügt und betrügt oder ihn die Ware aufschwätzt oder einen Schmus macht oder was ausgibt. Er bietet ihm Zigaretten, Zigarren oder sonst irgend etwas oder paar Prozente noch, irgend was, aber er glaubt ein Geschäft zu machen. Ja, das liegt an ihm selbst: Seine Taktik, seine Geschicklichkeit, wie er das anzubringen hat – und daher glaubt er.

Aber wissen Sie, wie Sie den Glauben in der Tat umsetzen können, wie geschickt Sie dabei sein müssen? Sie müssen doch dabei sein, Sie müssen es doch tun! Aber hier geht es nicht um das Weltliche; hier geht es um das Göttliche. Hier geht es um den Menschen selbst, der ja göttlich ist.

Aber mich nicht mit Worten trösten, Freunde. Das ist falsch! Tun Sie es einfach!


13

Lieber hab ich’s, wenn Sie sagen: „Ah, Gröning quatsch nicht! Du bist verrückt, ich glaub nicht dran. Aber an mich selbst glaube ich, und an das glaube ich, was ich für mich, für meinen Körper nötig habe.“

Das ist gescheiter Freunde, dann sind Sie ehrlich. Und danach, so Sie die Wahrheit am eigenen Körper erfahren, dann können Sie zu mir kommen. Aber dann brauchen Sie nichts sagen. Sparen Sie die Zeit. Ich versteh Sie auch so. Ich hab’s Ihnen ja gesagt.

Und nicht mich anhimmeln, himmeln wir Gott an; beten wir zu ihm, bitten wir ihn, und glauben wir, dass er uns das geben wird; ich stelle nur die Verbindung her. Vergleichen Sie mich meinetwegen mit dem Fräulein vom Amt, die die Verbindung herstellt, die Sie wünschen, und solange Sie den Hörer in der Hand behalten, solange haben Sie die Verbindung. Legen Sie aber den Hörer einmal ab, das heißt, hören Sie einmal nicht, dann haben Sie keine Verbindung mehr. Das Fräulein vom Amt wird Sie sofort trennen. Ohne dass Sie das Fräulein vom Amt persönlich kennen! Brauchen Sie gar nicht, brauchen nur Ihren Wunsch aussprechen. Sie tut’s. Sie steht im Dienst. Sie stehen auch im Dienst, nur wussten Sie das nicht. Ihr Dienst ist ja ein anderer geworden, ein weltlicher, kein göttlicher mehr. Aber nun eines, was das Wichtigste ist: Dass Sie an sich selbst das Göttliche zu tun haben! Dass Sie sich selbst, wo Sie göttlich sind, auch das in sich aufnehmen, was für Sie bestimmt ist! Machen wir kein Getöse drum!

(Zu einer Frau) So, liebe Frau, nun wie fühlen sich dann?

Und jetzt kommt etwas, was nicht so einwandfrei gut ist, wo man immer wieder eingehakt hat: „Er hat gefragt“, sagt der Staatsanwalt, „wie Sie sich fühlen?“ Na, wer will mir das verbieten? Oder soll ich mir eine andere Sprache zulegen? Soll ich, damit ich das Wort nicht gebrauche und die Worte nicht mehr brauch „Wie fühlen sich?“ Dann frag ich: How do you do? Hm? How do you do?

(Lachen)

Ja, was heißt’n das? Häh? Was heißt ‘n das? Wo steht das im Gesetz geschrieben, wo einer den andern begrüßt und immer wieder bei der Begrüßung „Wie geht’s?“ „Danke gut!“ oder „Nicht gut! Zu spärlich!“ Aber das ist doch so bei den Menschen, und das hab ich auch angenommen, aber ich weiß, ich darf es nicht; da ist Gefahr!

Und das ist für mich ‘ne große Belehrung, und doch muss ich für Sie kämpfen, weil Sie nicht fehlerfrei sind. Sehen Sie, da liegt die Gefahr.

(Flüstern)

Bruno Gröning (zu einigen Anwesenden): Was, müssen Sie schon abzickeln? Haben Sie’s eilig?

(Unverständliche Antwort)

Bruno Gröning: Bitte?

(Mehrere sprechen gleichzeitig.)

Wenn ich hier unter Ihnen säße, Freunde, und das hieß, so in zehn Minuten fährt der letzte Zug – na, dann fährt er! Genau!


14

‘Ne kleine Geschichte nur: Ich war tief in Russland, kein Soldat, ich war nur in Uniform gesteckt. Ich wusste auch da meine Pflicht zu tun. Aber das lassen wir noch beiseite. Und der Russe war so vielleicht 300 Meter von uns ab. Ist auch ein Mensch! Ich hab mich nicht gefürchtet. Aber es krachte so überall so rum, und die Brocken flogen nur so. Und ich war so mutterseelenalleine. Alle haben sie mich verlassen. Ich bin so ganz gemütlich gegangen – hmm. Und da komm ich in der Nähe vom Bahnhof, und dann wurden Teppiche gelegt, extra für mich – möglich, weiß nicht. Hier wurden ja auch Teppiche gelegt.

Na schön, warum nicht? Und da sind paar Landser noch und die sagen: „Hier, los schnell, schnell, schnell, das ist der letzte Zug.“ Na gut, dann ist es der letzte Zug; macht nichts. Aber die Ruhe aufgeben, um den letzten Zug zu erreichen? Nein! Gefahr? Hm, warum? Ich habe ja mit dem Bösen nichts gemein. Es ist auch nichts passiert hernach, und ich ging weiter gemütlich, und man legte immer wieder Teppiche. Das hat man von oben gemacht, das ist so bequem im Krieg. Da kamen so die Flugzeuge, und die legten dann die Teppiche einem so vor die Füße; es war ja nicht hart, war ja alles weich nachher. Ich bin das Harte nicht gewohnt, ich will, dass der Boden locker ist. So hab ich’s auch aufgefasst und immer gesagt: „Das ist nett.“ Aber, die da Angst haben, die da laufen, sind direkt in die Gefahr hineingelaufen. Die Angst, das Böse, bewegte sie.

Aber ich habe mich wirklich nicht an diesem letzten Zug gestört, und ich hab ihn doch noch erreicht – mit aller Ruhe!

Na ja, wenn ich aber da erregt gewesen wäre, ich glaube nicht, dass ich das dann geschafft hätte. Denn da hätte ich das Böse angenommen und hätt weiteres Böse angezogen. Aber das ist im Moment noch zu hoch für Sie; das verstehen Sie doch noch nicht. Aber halten Sie den Punkt fest, und Sie können später mal Fragen stellen, wie das gemeint ist. Gemeint ist es nur so, wie ich’s sage.

So muss der Mensch sein: Die Ruhe nicht verlieren, meine lieben Freunde, nicht die Unruhe aufnehmen. So Sie die Unruhe in sich aufnehmen, dann kommt die Unordnung zustande, legt sich gleich auf irgendein Organ oder aber auch auf den ganzen Körper. Was Sie sehen, was Sie riechen, was Sie schmecken, was Sie fühlen nehmen Sie in sich auf! Hmm, muss das dann sein?


15

„Was?“ Die Mutti guckt mich jetzt so an und sagt: „Hat der mich denn nicht verstanden? Und ich will ja, und ich hab doch gut gemeint, ich hab doch gut gesagt!“

Schon, ja – aber falsch! Das ist ein Fehler, und ich muss Sie aufmerksam machen, wo die Fehler liegen, damit Sie nicht wieder in dieselben Fehler verfallen. Haben Sie das jetzt verstanden, Mutti? Ja? Muss ich sagen; ich hab’s meiner Großmutter auch gesagt. Vielen hab ich’s gesagt, vielen – und doch hat man mich verfolgt! Einer, der die Wahrheit sagt, einer, der das tut, was sie alle nicht getan haben. Genau das Gleiche, wenn ich Ihnen sagen würde: Hm, wenn Sie mal was gehört oder gelesen haben, als mein Körper noch klein war. Kommt letztens eine Frau und sagt zu meiner Sekretärin: „Jaha, ich kenn Herrn Gröning, ich bin so halb verwandt mit ihm. Und meine Verwandten haben mir dies, das und jenes gesagt, und das ist ein ganz wunderbarer Mensch und … Aber heute habe ich’s nötig!“

Hm, und da kam sie und schilderte das, was meine nächsten Verwandten gesagt haben und auch die weitläufigen, wie sie den Kleinen von früher her kennen. Nur das Wahre getan, nur Wahres gesprochen, nichts Unwahres, und das ist richtig so. Ich habe mich nicht verändert, hm? Der Mensch aber hat sich verändert; er ist mehr und mehr den Hochmut verfallen.

Was bildet der Mensch sich schon ein, wenn er ein neues, ein gutes Gewand hat. Haben Sie mal Menschen schon betrachtet, so am Sonntag, die sonst nichts haben? Aber dass sie doch einen Nagel im Kopf haben, diese Menschen am Sonntag! Denn sie versu… Es fällt grad auf, dass sie nun so was nicht gewohnt sind. Aber bilden sich viel ein: „Und die ist heute noch so dreckig, die Liese, die schau ich nicht an!“

Wissen Sie, warum ist der Mensch so? Kommt es auf das Kleid an? Kommt es auf den Geldbeutel an? Nein! Es kommt auf den Menschen an. Der Mensch will alles so haben, dass es hübsch ist. Sie sind alle für das Hübsche mehr oder weniger eingestellt, nicht für das Gute. Das Gute müssen Sie nehmen; das Äußere ist ja nicht das Innere! Und wie der Körper aussieht oder wie er bekleidet ist, ist doch so nebensächlich. „Ein gutes Herz“, sagen Sie, das sind wenige, die es sagen, „muss der Mensch haben.“ Er muss gut sein und er ist gut. Wie mir letztens ein Freund in München sagte: „Ja, ich habe eine Frau kennen gelernt, die ist so gut.“

Aber ich habe gesagt: Der Körper ist wohl ein Wrack, aber der Mensch ist gut, hat ‘n guten Kern. Ja, aber das Äußere ist ja nicht das Innere. Wenn beides gleich gut ist – ja, dann ist gut. Aber nicht nach dem Äußeren urteilen! Der Mensch kann ja noch nicht mal sich selbst beurteilen, noch viel weniger deshalb seinen Nächsten beurteilen. Was er bisher getan hat: Er hat ihn verurteilt. Das ist sehr leicht. Ohne zu wissen, ohne überzeugt zu sein, verurteilt er seinen Nächsten. Damit hat er sich selbst verurteilt. Damit hat er ja seine Visitenkarte von sich gegeben, dann zeigt er ja, wer er ist. Um aber einen seiner Nächsten beurteilen zu können, muss er erst zu sich zurückfinden, indem er sich selbst beurteilt und dann kann er seinen Nächsten beurteilen. Na, ist Ihnen das jetzt klar? So groß und so krass ist der Unterschied.


CD 3

1

Bruno Gröning: (Zu Frau 2) Liebe Frau, grübeln Sie doch nicht, wo sind Sie jetzt wieder? Sie nehmen so viele, muss sagen, blöde Gedanken auf. Sie schenken Ihren Körper noch keine Beachtung! Sie kommen noch nicht klar mit ihm. Nehmen Sie doch, was Sie brauchen! Warum so viel da aufnehmen? Hm? Nicht immer auswandern! Nicht da Gedanken reinziehen, die Sie gar nicht brauchen, mit denen Sie nichts anzufangen wissen! Werden Sie gar nicht fertig, und dann wird der Mensch nachher durcheinander, gell? und geht’s erst richtig um die eigene Kraft, um die eigenen Energien. Ja, um Gedanken aufzunehmen, brauchen Sie viel Energien. Das hab ich Ihnen ja hier in der vorletzten Stunde schon gesagt. Oder? Wissen Sie das nicht mehr, hm? In der letzten Stunde hab ich auch noch was erwähnt, da waren Sie auch schon hier, ja? Aber ja, da ist ja doch viel, viel mehr zu sagen. Ich glaube ja nicht, dass Sie das als Rüge so annehmen von mir, nein!. Ich muss Sie zur Ordnung rufen! – oder wollen Sie das nicht? Zur Ordnung rufen heißt, zu Gott rufen.

Es ist genau so, wenn zu Ihnen einer gekommen wäre und wie auch schon gekommen ist, und die Mutti hat sauber gemacht, und der Papa ist gerade heim, und Sie sehen: Oh! Mit diesen dreckigen Schuhen will der reinkommen! Da geht der Mann hin und sagt da: „Lieber Freund, aber meine Frau hat gerade sauber gemacht, und Sie tragen den ganzen Dreck rein“, und da haben Sie da nichts vorgelegt, dass er sich die Schuhe da abkratzen kann. Und dann geben Sie ihm ein Tuch, das machen Sie meistens auch nicht, aber so ‘n Dreckspatz. Nein, er hat ja den Dreck nur an den Füßen, und doch sorgen Sie schon dafür, dass er Ihnen den Dreck nicht reinträgt, ne?

Aber das ist nur die Ordnung um den Menschen; wie ist es aber jetzt im Menschen beschaffen? Er hat nicht gewollt, aber Sie müssen ihm ja behilflich sein; Sie müssen ihm ja was geben, dass er sich vor Ihrer Türe den Schmutz abkratzt, nicht? Oder wenigstens nehmen Sie ‘ne Bürste und bürsten ihm das dann ab. Oder, na ja, viele Menschen sagen: „Hab ich ja gar nicht nötig, soll er’s doch selbst machen!“

Na, wenn er nicht will, dann zeigen Sie ihm das, dass Sie sich nicht schämen, dass Sie den Dreck abkratzen. Seien Sie froh; lieber da den Dreck abkratzen als er Ihnen den Dreck rein bringt. Da haben Sie die ganze Wohnung sauberzumachen!

So müssen Sie rechnen, und das ist eine gute Rechnung, und die ist sehr billig die Rechnung.

Lieber den Nächsten die Schuhe abputzen, ehe er die ganze Wohnung verschmutzt! Und damit haben Sie die Mutti auch schon geholfen, aha? Die Mutti weiß es ja gar nicht, merkt das gar nicht. Und wie muss noch der Mensch sein? Er muss auch ein Rechner sein.


2

Bruno Gröning:     (Zu Mann 10) Haben Sie auch damit gerechnet, dass es
            so ist?

Mann 10:         (Leise) Schon!

Bruno Gröning:     Oder haben Sie anders gerechnet?

Mann 10:         Nein!

Bruno Gröning:     Na, und wie ist es bei Ihnen?

Mann 10:         Im Körper?

Bruno Gröning:     Ja, sehen Sie: Das ist nun eine halbe, oder ist noch keine 
            Frage: „Und wie ist bei Ihnen?“ Sie sollen sich nie da
            anschließen, was ich an Fragen vorher gestellt hab an
            Ihre Nächsten, sondern wie ich frage, ja? Wie das Beantworten
            drang, da sind wir irgendwo gelandet, wo es doch wieder
            ein Durcheinander gibt. Jeder soll bei sich selbst sein;
            bei seinem eigenen Körper. Er soll seinem Körper
            Beachtung schenken, und er soll immer von da aus,
            wie er es selbst fühlt, antworten. Das ist richtig, nicht?
            Ja, im Körper, meinetwegen, gut!

Mann 10:         Sehr warm im Körper.

Bruno Gröning:     Na, Sie sitzen ja am Ofen.

Mann 10:         Ja, das macht der Ofen net!

Bruno Gröning:     Das macht der nicht?

Mann 10:         Nein!

Bruno Gröning:     Vielleicht, dass Sie ‘n dicken Rock anhaben? Pullover
            haben Sie noch an!

Mann 10:         Macht auch nix aus!

Bruno Gröning:     Nein?

Mann 10:         Nein!

Bruno Gröning:     Im Winter eher dünn bekleidet und im Sommer dick; das
            ist besser. Trägt die Hitze nicht dran, nicht? Oder? Glauben
            Sie, das ist anders?

            (Zu Frau 18) Na? Bitteschön!

Frau 18:         Ich fühl mich wohl!

Bruno Gröning:     (Zu Frau 19) Bitte!

Frau 19:         Ich auch!

Mann 11:         Ich fühl mich gut!

Bruno Gröning:     Bitte! So, dann sind Sie den Gröning bald los!

            (Lachen)

Bruno Gröning:     (Zu Frau 20) Bitte! (Unverständlich) Ja, bitte!

Frau 20:         Ja, fühl mich wohl!

Frau 21:         Fühl mich wohl!

Frau 22:         Könnt ich Sie was fragen?

Bruno Gröning:     Warum so? Warum nicht gleichbleibend sein? Das ist
            das Wechselhafte beim Menschen. Wenn ich’s nachmache,
            hat es ja auch einen Grund! Schauen Sie mal, wenn ein
            Mensch so ist, so verlegen: Ich muss das sagen! Ich muss
            Ihnen das vormachen, das heißt nachmachen, so Sie
            es ja vorgemacht haben. Aber was für ein Bild das gibt!
            Haben Sie nicht gemerkt an mein Gesicht, an – die ganze
            Haltung, hm? Stimmt doch! Nein, nicht verkrampfen,
            sondern dass der Mensch verlegen ist, ja was soll jetzt
            noch sein?

Ja, lieber Mitmensch, vergiss dich nicht. Nimm doch all das, was für dich, was für deinen Körper bestimmt ist. Und ich sag doch nur die Wahrheit, und deswegen braucht er nicht gleich bedrückt sein. Viele Menschen, die die Wahrheit nicht mögen, die gehen ja ab und sind, sind auch noch nicht reif! Aber hier geht es doch wirklich nicht um Gröning; hier geht es um jeden Einzelnen selbst, um sein Leben, um die Ordnung, die er nötig hat, wieder in sich aufzunehmen. Das ist wichtig!


3

Bruno Gröning:     (Zu Frau 23) Na, wie ist jetzt?

Frau 23:         Ich fühl mich gut!

Bruno Gröning:     Bitte?

Frau 23:         Ich fühl mich gut!

Bruno Gröning:     Also, nicht mehr so, liebe Frau! Vernünftig sein, ganz
            natürlich bleiben! Bei mir brauchen Sie den Körper nicht
            verrenken. Ich will auch, dass Sie sich wohl fühlen in Ihrem
            Körper, ja?

So im Körper die Ordnung ist, so werden Sie auch um sich und im Körper die Ordnung schaffen. Dann können Sie auch Ihren Körper nützen. Und dann werden auch Sie zu den Ordnungliebenden zählen. Dann werden Sie später auch hier alles geordnet haben. Dann werden Sie auch wissen, was Sie aufzunehmen haben und was nicht. Was belanglos für Sie ist, was nehmen Sie das auf, mit dem Sie noch nichts anzufangen wissen? Nur immer das Wichtigste aufnehmen, das Hauptsächliche. Das Nebensächliche lassen wir beiseite. Ist doch so nebensächlich, was der eine und der andere jetzt draußen tut. Hauptsächlich ist, dass Sie das Richtige tun, damit Sie durch diesen Ihren Nächsten auch belehren können; das ist wichtig! Und es gibt so viele Menschen, die ihren Körper nicht mal mehr nützen können, ihn nicht bewegen können, weil er kraftlos geworden ist.

Und dann können Sie zu ihm gehen. Und Sie können ja für ihn Kraft aufnehmen und ihm geben. Sie können und werden auch hernach daran glauben, so Sie es einmal getan haben.


4

Bruno Gröning:     (Zu Mann 12) Na, und wie ist’s bei Ihnen jetzt?

Mann 12:         Ich fühle mich wohl!

Bruno Gröning:     Sitzt wie ein Fürst! (Unverständlich) Fühlen sich so fürstlich?

Mann 12:         Frei fühl ich mich.

Bruno Gröning:     Frei? Sind Sie verheiratet?

            (Lachen)

Bruno Gröning:     Sind Sie verheiratet? Ihre Frau ist nicht hier? Wenn ein
            Mensch sich frei fühlt, warum sagt er nicht, wovon er
            sich frei fühlt? „Ich fühle mich frei von all den Beschwerden,
            wie ich sie einst in meinem Körper wahrgenommen!“

Er sagt: „Ich fühle mich frei!“ Hmm? Ist doch Gefahr, oder nicht? Für den Mann, so auch für die Frau Gefahr: „Ich fühle mich frei!“ Ne?

(Lachen)

Langsam! Da kann leicht einer kommen und sagen: „Aha, der fühlt sich frei!“

(Lachen)

Bruno Gröning: Sind Sie auch ein Freiherr von Füßen, nicht? Ja!

Nein, Freunde, sprechen wir doch deutlich! Deswegen muss auch ich so viel sprechen, um Ihnen das verständlich zu machen, bis Sie es erst erfasst haben. Deswegen sag ich, wie ich es zu Anfang sagte: „Wer mich erkennen will, der muss sich erst selbst erkennen, und so er sich selbst erkannt hat, dann wird er mich auch erkennen; dann wird er mich auch verstehen, so er sich erst mal selbst versteht. Aber der sich selbst noch nicht versteht, wie will er seinen Nächsten verstehen?“

Wenn wir von beruflichen Dingen sprechen wollen, dann müssen Sie den Beruf erst erlernen. Als Laie kann man Ihnen das nicht sagen, da verstehen Sie’s nicht, und da können Sie leicht belogen und betrogen werden. Oder aber Sie sagen: „Ich glaube den nicht, der mir das da sagt. Der haut mir das so fachlich hin. Was für Ausdrücke sind das! Das hab ich ja noch nie gehört. Was soll ‘n das sein?“

Selbst als Lehrling werden Sie erzogen. Da wird der Lehrling nach so manche Dinge geschickt zum Meister, die gar nicht existieren, nicht? Damit er drauf kommt, damit er dazu angehalten, damit er auch die Fachausdrücke beherrscht und damit er nicht mehr irregeführt wird. Und so brauchen auch Sie das Natürliche. Sie müssen wissen, was für Sie wichtig ist, damit Sie nicht mehr von Menschen belogen und betrogen werden.


5

Bruno Gröning:     Wem sein Zügelchen fährt bald?

Frau 24:         Um 11 Uhr.

Frau 25:         Meiner fährt um ... 40.

Bruno Gröning:     Bitte?

Frau 25:         Meiner fährt 10:40 Uhr.

Bruno Gröning:     11 Uhr? Ist ja schon elf!

Frau 25:         10:40 Uhr!

Bruno Gröning:     Was ist die Uhr?

            (Gemurmel)

Frau 25:         Zehn nach zehn.

            (Gemurmel)

Bruno Gröning:     Und jetzt denken Sie nicht ans Zügelchen; Sie schaffen’s
            schon. Und wenn Sie es nicht schaffen, ist es denn was
            Schlimmes?

Frau 26:         Fährt später einer.

Bruno Gröning:     Fährt man zu Fuß. Wohl dem, der den Weg zu Fuß 
            zurücklegen kann, nicht? Aber da ist der Mensch zu
            bequem, hmmm? Stundenlang können Sie tippeln.
            „Aber warum? Ich hab ja Rückfahrkarte, ich kann ja 
            fahren.“

Fahren kann er sowieso nicht, aber warum nicht? Glauben Sie, das Gehen tut Ihnen nicht gut? Wenn Sie eine Bahnstunde haben, na ja, dann gehen Sie zehn oder zwölf Stunden zu Fuß: Tut Ihnen sehr gut!

(Lachen)

Aber da sammelt sich die Kraft; diese Bewegung brauchen Sie, würde ich Ihnen überhaupt empfehlen. Ich würde so gerne gehen, und ich werd so gefesselt; ich muss sitzen und komm kaum noch zur Bewegung. Aber muss das dann in Kürze alles so aufnehmen, dass alles frei ist, dass ich meinen Körper voll und ganz nützen kann, um Ihnen meinen Körper, auszuleihen, das heißt, zur Verfügung zu stellen, dass ich über diesen, meinen Körper spreche, und tja, nun wollen Sie ja auch was sehen. Wie Menschen sonst sagen, sie wollen für ihr Geld was sehen; das gibt’s auch. Nein, Freunde, das ist nicht ausschlaggebend. Ausschlaggebend ist, dass jeder von sich das weiß, was er ist und was er nötig hat.


6

Nun, wer hat von Ihnen schon Erfahrungen am eigenen Körper gesammelt, hm? Wer kann schon was berichten? Aber nicht halbe Sachen, sondern nur ganze. Wer hat Erfahrung, bestimmte Erfahrung gesammelt? Na?

Frau 27:         Ich hab schon Erfahrung!

Bruno Gröning:     Bitte?

Frau 27:         Ich hab gesammelt!

Bruno Gröning:     Bitte? Sie haben? Was haben Sie gesammelt? (beiseite)
            Nicht immer gleich drangehen. Kommen Sie, ich geb
            Ihnen auch was! (Gibt der Frau eine Stanniolkugel.)
            Nein, hier! (Unverständlich) Ist nur klein.

            Was haben Sie erfahren?

Frau 27:         Ich bin schon immer empfänglich gewesen, für Schnupfen
            und Erkältungen; es ist alles nicht mehr da, es ist alles
            weg!

Bruno Gröning:     Irgendwo, da ist es schon; bei Ihnen ist es nur nicht.

Frau 27:         Ja, das kann von mir aus sein, wo’s will; nur net bei mir!

            (Lachen)

Bruno Gröning:     Wenn es jetzt nicht aufgenommen wird von Menschen,
            dann wandert’s da zurück, woher es gekommen ist, ja?

Frau 27:         Ja, freilich!

Bruno Gröning: Aber was glauben Sie, was der Mensch alles aufnimmt, hm? Was glauben Sie, wie überhaupt die Störungen in dem menschlichen Körper zustande kommen? Erst im Menschen und der übergibt’s seinem Körper. Wie er alles anzieht, so viel Kraft hat er. Das Böse kommt ja von selbst, und so er sich mit dem abgibt, wird er’s nicht los. Na, was gibt es überhaupt noch an natürlichen Dingen für den Menschen? Er ist sich selbst schon nicht mehr natürlich, er kann schon gar nicht mehr daran glauben. Aber ich glaube, so Sie Erfahrungen gesammelt haben und auch weiterhin sammeln werden, dann wird der Glaube in Sie gefestigt und dann werden Sie es Ihren Nächsten auch so sagen können, wie Sie es wahrgenommen haben.

Nun sind das so Kleinigkeiten, wenn ich die Berichte so durchgeh, dass Menschen, das heißt, Jahrzehnt behaftet waren von dem Bösen, von Störungen, wo Menschen alles Mögliche versucht haben, um diesen Menschen von diesem Übel frei zu machen. Aber die Versuche haben nicht eingeschlagen, es half nicht! Das wurde dem Menschen zum Übel. Und überlegen Sie: Über fünfzig Jahre (atmet schwer) kaum Luft bekommen, und nach diesem so plötzlich, wo der Mensch die Wahrheit erfahren hat, nur in einer Gemeinscha… Ich mach deswegen keine Propaganda für die Gemeinschaft, aber so war es! Den Gröning nicht gesehen und frei von dem. Aber nicht nur das Übel alleine, sondern viele Menschen sind ein viel größeres Übel losgeworden, das sich in ihrem Körper festgesetzt hatte. Wie ist das alles möglich?

Denen hat man aber gar nicht so viel gesagt, wie Sie heute hier gehört haben, aber sie haben wirklich das getan, ihrem Körper Beachtung geschenkt und haben sich nicht mehr verreißen lassen! Sie haben nichts Böses mehr angenommen – im Gegenteil! Und plötzlich fühlte das Böse sich so einsam da; ihm, dem Bösen, wurde keine Beachtung geschenkt, und es schwand. Der Mensch nahm das Gute an, und wo das Gute auftaucht – das Gute ist immer das Göttliche, das ist Gott selbst –, da schwindet das Böse! Na, soll ich’s Ihnen noch deutlicher sagen? Es würde zu weit führen, wenn ich Ihnen heute das hier so schriftlich gebe. Ich frag auch immer wieder: Warum? Wieso? Weshalb? Wollen Sie das nicht lieber selbst erleben? Ist doch viel gescheiter! Warum muss ich Sie erst mit dem allen betäuben, damit Sie es glauben können? Das ist doch falsch!


7

Bruno Gröning:     (Zu Mann 13) Na, wie geht’s Ihnen heute?

Mann 13:         Ich fühl mich erleichtert.

Bruno Gröning:     Nur nicht mehr mit dem Bösen abgeben, und dann
            braucht man das Böse nicht nach sich ziehen.

Mann 13:         Ja!

Bruno Gröning:     Ich dulde einfach das Böse nicht in meinem Körper.
            Seien auch Sie so!

Mann 13:         Da ist viel passiert nachts. Die Krankheit überfahrt mich!

Bruno Gröning:     Ja, das kommt sehr schnell; abends gesund zu Bett
            gelegt, viel Böses aufgenommen, manch einer noch
            geärgert, das heißt, den Ärger aufgenommen, die Erregung,
            und morgens wollt er’s Bett verlassen; es war nicht
            möglich.

Mann 13:         Es war nicht gegangen …

Bruno Gröning:     So, wer hat sich jetzt endgültig von dem Bösen gelöst?
            Und wer hat sich das Versprechen gegeben, dass er mit
            dem Bösen nichts mehr Gemeines hat, dass er sich nie
            mehr mit dem Bösen abgeben wird und dass er nur zu
            dem steht, zu dem wir alle gehören – zu Gott steht, zu
            allem Guten? Und dann schaffen wir auch die Ordnung!

            Glauben Sie, dass Sie das schaffen?

Frau 28:         Ja!

Bruno Gröning:     … alles schaffen?

Frau 28:         Ja.

Bruno Gröning:     Hm, es geht nicht nur, wie Sie meistens so den Gedanken
            aufgenommen, nur um die Gesundheit. Ja, das müssen
            Sie schaffen, aber: „Red nicht viel! Mach mich gesund –
            fertig! Dann glaub ich!

            (Lachen)

            Das gibt’s. Ja! Und aber ich weiß auch, dass das zu weit
            führen würde, den Menschen soweit dahin gehend,
            hmm, das zu geben, dass er gar nichts mehr zu tun
            braucht. Was würde ich da dann aus dem Menschen
            machen? Hmm? Würde ich ihn doch erst recht zum 
            Bösen locken.

Bruno Gröning:     (Zu Frau 29) Sollte ich so sein?

Frau 29:         Nee!

Bruno Gröning:     Hm?

Frau 29:         Nee!

Bruno Gröning: Wenn wir, wie Sie hier alle, hier in Europa, die christliche Lehre kennen, wenn auch nicht jetzt in späteren Jahren, aber wenigstens von der Schulbank aus, hm? Und da ist Ihnen doch so vieles bekannt geworden. Und was bedeutet für uns die Lehre Christi? Nur dass wir sie da drin haben, dass wir bequem sind und gar nicht daran denken, dass wir es sind, dass wir hier diese Lehre in der Tat umzusetzen haben. Nicht anders können wir Christus folgen. Nie anders wird es werden, wenn wir nicht zur Tat übergehen. Wir müssen es einfach tun!

Und daher geh ich immer von diesem leichten, kleinen Gleichnis aus. Ich sage: Jaaa, wenn Sie Hunger haben, dann sagen Sie, da müssen Sie essen. Da kann ein anderer für Sie nicht essen, dann schwindet bei Ihnen nicht der Hunger. Und so ist es auch hier: Sie müssen Kraft aufnehmen, wo der Körper kraftlos geworden ist. Sie müssen es wollen! Sie müssen es bejahen! Sie müssen das aufnehmen, aber nicht früher wird es möglich sein, so Sie sich von dem Bösen gelöst haben. Anders nicht!

Also, glaube ich, ist es klar für Sie. Und jetzt tun Sie’s doch! Es ist doch so leicht! So Sie sich aber den Mut absprechen und sagen: „Das kann ich nicht schaffen!“ … Die Ameise hat sich den Mut nicht abgesprochen: „Ich kann es! Ich tu es!“


8

[Sie sind aber so beschränkt, indem Sie sagen,]3  na, der eine sagt: [„Hundert Pfund trage ich schon!“, und der andere sagt:]4  „Ich trage fünfzig Kilo!“, und der nächste sagt: „Ich trage einen Zentner, aber mehr nicht!“

(Lachen)

3,4In der veröffentlichten CD-Fassung fehlen diese Worte.

Ja, und der andere sagt: „Ich kann ja etwas mehr tragen, aber nicht lange, und bergauf oder treppenauf – unmöglich – kann ich das Gewicht nicht tragen!“ Und wie er’s tragen kann – so er daran glaubt! Was glauben Sie, wie viel Kraft Sie dann bekommen! Aber Sie wagen es ja gar nicht. Umgekehrt wenn große Tiere sich ihrer Kräfte bewusst wären, sich dieser Kraft, die sie in sich haben. Was glauben Sie, was von uns Menschen übrig blieb, hm?

Jetzt vergleich ich Sie mit den Elefanten und setz Ihnen jetzt die Ameise davor. Die Ameise ist jetzt der Mensch, und Sie sind der Elefant. Was sagt die Ameise, so klein, so kleinen Körper sie hat, hm? „Mensch, wenn du dir deiner Kräfte bewusst wärst, die du in dir, in deinem Körper hast … Ha, dann würdest du mit mir was anderes machen, aber du bist dir ja deiner Kräfte nicht bewusst und trampelst da so rum. Du kannst mir nichts anhaben!“

Ist doch das Gleiche. Nun, wie wäre das aber, wenn wir uns jetzt mit dieser kleinen Ameise gleichstellen und so gottergeben sind, so viel Kraft aufnehmen, dass wir das auch schaffen? Nun sollen Sie aber nicht Lastenträger werden, nein! Aber viel, viel Kraftreserven Sie in sich aufnehmen können, womit Sie Ihren Nächsten helfen. Ist das nicht was Gutes? Möchten Sie nicht auch ein Helfer sein? Möchten Sie sich nicht auch voll und ganz im Dienste Gottes stellen? Muss es denn nur einer sein? Können Sie’s nicht auch sein? Dass Sie hier im göttlichen Werk so tätig sind und dass Sie auch wirklich Gott treu zur Seite stehen und alles nur tun, wie er es will? Dass wir nach seinen Anweisungen das schaffen, dass es wieder zu dem Werk wird, zu dem er es bestimmt hat?

Haben die Menschen sein Werk hier, das er geschaffen hat für uns, nicht verkommen lassen? Doch! sie haben es nicht mehr geachtet. Die Natur sagt ihnen nichts mehr; das Unnatürlich-, das Weltliche das ist ihnen alles. Und ich glaube, meine lieben Freunde, es ist auch sehr gut und ich weiß auch, dass Sie sich dann glücklich schätzen würden, so Sie wirklich sich in Dienste Gottes stellen und wirklich das tun und nicht zwei Herren dienen. Den brauchen Sie doch nicht, oder haben Sie noch keine Erfahrung gesammelt, wer er ist?

Haben Sie noch nicht genug Böses wahrgenommen in Ihrem eigenen Körper? [Dass] das Böse in Sie eingedrungen ist? Dass das Böse um Sie ist? Und dass das Böse keinen Halt kennt und in andere, das heißt, in all Ihrer Nächsten schon eingedrungen, die immer wieder den Einfluss des Bösen geltend machen, indem sie Sie zu beeinflussen suchen, bis Sie auf ihn hören sollen? Ich glaube, dieser gute Dienst ist besser!

Aber der erste Dienst ist der, dass Sie sich selbst frei machen von all dem, dass Sie es wert sind, Gott dienen zu dürfen, dass Sie sich wirklich von dem Bösen lösen. Das ist die schönste, das ist die größte Aufgabe; und so geht es hernach weiter. Und deswegen hab ich das so klar und deutlich herausgestellt, dass jeder, so er es will, so er die Vorbereitung für all das getroffen hat, dass er sich wirklich von dem Bösen gelöst, so kann er seinem Nächsten helfen, ja? Er kann ihm die Stiefel putzen, das war das; er darf ihm dienen, ja? Oder fühlen sich noch zu fein dafür, hm?


9

Frau 30:         Herr Gröning, darf ich Ihnen ein kleines Erlebnis erzählen
            kurz?

Bruno Gröning:     Bitte, mir?

Frau 30:         Ja!

Bruno Gröning:     Uns!

            (Zu Frau 31) Müssen Sie weg?

Frau 31:         Ich muss!

Bruno Gröning:     Hm …

Frau 31:         Ich danke Ihnen!

Bruno Gröning:     (Zu den Anwesenden) Also, wer jetzt gehen muss – (zu
            Frau 30)
gleich können Sie erzählen – (zu den Anwesenden)
            wer muss noch gehen? Wer da glaubt, da gehen zu
            müssen: Bitte, ich will Sie jetzt nicht festhalten. Und 
            Sie glauben, dass Sie so viel mitbekommen haben, dass
            es reicht von diesem Mal bis zum nächsten Mal?

Frau 31:         Jawohl.

Bruno Gröning:     Nützen Sie die Zeit, und nehmen Sie jede Gelegenheit
            wahr. Ich wünsch Ihnen alles Gute!

Frau 31:         Dankeschön! Wiedersehen!

            (Einige Personen verabschieden sich und verlassen den
            Raum.)

Bruno Gröning:     (Zu Frau 30) Bitteschön, erzählen Sie!

Frau 30:         Ja, bei unserer letzten Zusammenkunft, die war freitags
            hier, und da ging ich mit dem Wunsch hierher, einem
            guten Bekannten, der ein ganz böses Leiden gehabt
            hat, ihm wenigstens die Schmerzen, die er in den Beinen 
            hat, abzunehmen.

Bruno Gröning:     Haben Sie nicht gefürchtet, dass Sie mit dem 
            Heilpraktikergesetz in Konflikt kommen, dass man Sie 
            auch auf der Anklagebank zerrt?

            (Lachen)

            Nein? Dann ist gut.

Frau 30:         Und als ich’s hier erzählt hab, hab ich auch selbst
            furchtbare Schmerzen gehabt und es hat alle Kraft
            gekostet, durchzutragen. Es hat dann wieder
            nachgelassen nach ‘ner gewissen Zeit. Aber wie ich hier
            gewesen bin, war’s schlimm. Ich konnt fast nimmer
            sitzen!

Bruno Gröning:     Ja, so weit sind Sie ja noch nicht ganz in der Gemeinschaft.


10

Aber ich denke da mal zurück: Gut zwei Jahre ist es her, nee? Saßen Sie alle so, und ich stand dort, und der Bauer saß dort, und hier saß der junge Mann. Der in sich Krankheiten aufgenommen hat bei Nachbarn, hm, die er gar nicht kennt und sie deswegen auch viel her aufgenommen. Sie nehmen’s auch auf! Aber Sie wissen mit dem noch nichts anzufangen. Und tatsächlich: Es ist wahr geworden. Er, einmal hat er das bestätigt, ja – und sein Freund. Ich hab gesagt: Der ist ja gar nicht hier! Ich hab noch nachgefragt, ihn mit reinzunehmen, dass wir ihn kennen. „Nee, sag ich, der ist doch gar nicht hier!“

Aber hab ich ihn angeschaut: „Ja“, sagt er, „das ist mein Freund; für den bin ich heute hier.“ Der ist erst einmal hier gewesen, da hat er da gesessen oder da hat er hier gesessen. Da haben Sie anders gesessen. Ist ja gar nicht so lange her.

Frau 32:         Zwei Jahre.

Bruno Gröning:     Und … Ja, gut zwei Jahre!

Und, tja, und nun? Tatsächlich: Er wurde gesund, der Freund, ohne dass der wusste, dass sein Freund sich für ihn einsetzt, dass er hier war für ihn, für ihn gebeten. Er braucht’s ja gar nicht aussprechen. Aber wie man sich das alles so ranholt. Freunde, wenn Ihnen, Ihnen das alles so, wo einige doch neu hier sind, erklären würde, das könnten Sie gar nicht verstehen. Sagen Sie: „Wie ist das möglich?“ Deswegen ich sag ich ja: Beschränken wir uns auf das Wichtigste:

So Sie gelehrsam sind, so Sie die Lehre wirklich in sich aufnehmen und dem folgen, dem ich auch folge, auf den ich höre, Sie auch hören – tja, dann ist ja gut! Dann haben Sie auch Verständnis dafür, und dann können wir hernach weitergehen, das heißt, dann bekommen Sie mehr an Wahrheit, und immer mehr sammelt’s sich, und dann werden Sie, wenn Sie die Rückschau halten: „Ja, früher hätt ich nie daran glauben können, aber heute bin ich davon überzeugt.“ Und das ist das, was notwendig ist, dass Sie selbst sich davon überzeugen. Ja, und nun ist er geholfen, nun ist er frei, oder?

Frau 30:         Ja, mein Mann ging sonntags zu ihm. Und da hat er ihm
            ganz freudestrahlend erklärt, also seit, er sei Samstag
            morgens aufgewacht und hätt keine Schmerzen mehr im
            Bein gehabt.

Bruno Gröning:     Hm.

Frau 30:         Er ist zwar inzwischen gestorben, gell? Aber ich selbst
            hab mich gefreut, dass …

Bruno Gröning:     Ja, Tod ist Bestimmung, kann man nichts machen!

Frau 30:         Ja! … dass ihm die Schmerzen genommen waren.

Bruno Gröning:     Hmm …

Ich trage dein Kreuz, ich trage die Last aller Menschen! – richtig. Wer trägt das sonst noch? Wird mit seiner eigenen nicht fertig, das heißt die er sein Eigen nennt. Wie können wir unsern Nächsten helfen? Wie können wir das Leid tragen? Wie können wir’s ihm abnehmen? Hat Christus nicht alle Leiden auf sich genommen? Und glauben Sie den Menschen – und ich kann Ihnen heute schon viele aufweisen, ohne dass ich’s für nötig halte –, dass sie die Leiden in sich aufnehmen und werden sie aber bald wieder los, und der andere ist frei.

Wie erklären sich überhaupt das Heil? Wie glauben Sie überhaupt, wie das Heil in dem Körper zustande kommen kann?

Sehen Sie, das ist das Notwendigste. Und wie oft das alles so geschieht! Ja, Freunde, wenn ich da jetzt beginnen wollte, sind wir an einem Punkt angelangt: Das ist ein Anfang ohne Ende! Und doch würden Sie sagen: „Das ist ja interessant, das zu hören, soll er nur weiter erzählen. So was hab ich noch nicht gehört, so was hab ich noch nicht erfahren, so was hab ich noch nicht gelesen; daran hab ich noch nie geglaubt. Aber das ist interessant, Herr Gröning, erzählen Sie weiter!“

Deswegen frage ich immer wieder: Wollen Sie nicht das selbst erleben? Das ist doch richtig, das haben die Menschen ja auch erlebt. Logisch kommen Sie hernach, wo es Ihnen fremd ist, dass Sie mit dem nichts anzufangen wissen.

Aber Sie werden’s hernach auch fühlen, bis Sie die Reife haben, bis Sie sich wirklich von allem Bösen gelöst, und dann können Sie das schon aufnehmen, das heißt, abnehmen von dem einen zu den andern Körper; brauchen Sie gar nicht mit der Hand so machen, das kommt von selbst.


11

Wie Sie auch „Das Neue Blatt“5 gelesen haben werden, ja? Haben Sie doch gelesen; zum Teil wenigstens. Ja, nun da ist so einiges vorgekommen, und ich sage, das ist komisch; nichts ist das! Und doch, es ist viel für den Menschen. Tja, nicht jeder wundert sich drüber und staunt: „Wie ist das möglich?“ Ist doch ganz natürlich! So wie der Journalist und Arzt, was er ist, tja, zu mir kommt, in die Wohnung kommt und kontert dann so: „Na ja, können Sie mir jetzt sagen, an wen ich denke und ...“ Hm, hab ich gesagt: „So blöd Sie mir vorkommen!“

(Lachen)

5Bruno Gröning spricht hier die Artikelserie „Sein Wort bannt die Krankheit“ von Dr. Horst Mann an, die 1957 in der Wochenzeitschrift „Das neue Blatt“ erschienen war. Eine originalgetreue Abschrift ist im Jahre 2006 im Zigguln Verlag, Klagenfurt erschienen: „Bruno Gröning – Sein Wort bannt die Krankheit“, Hg. Robert Tschuk, ISBN: 978-902464-00-2

Glauben Sie, Sie haben schon das Recht, Fragen zu stellen oder von mir Derartiges zu verlangen?“ „(Unverständlich) Ich habe noch mehr gesagt und sagte dann: „Nein, wie Sie wollen, nicht!“ Sagt er: „Komm ich doch damit, das möcht ich doch wissen, für die Presse, die Zeitung. Ich möcht doch was rausstellen!“ „Nein!“ gesagt: „Gehen Sie mal auf den Balkon, schnappen Sie frische Luft“, sag ich, „Sie haben’s nötig!“

Und was ist? Ich setze mich hernach dann zu ihm, und dann hat er den Gröning, den Körper Gröning beobachtet, und was glauben Sie? „Was tut er jetzt? Was macht er jetzt?“ Ja, was muss ich dann tun? Zigarette geraucht, und dann sag ich: „Nun beobachten Sie mal gut!“ Und dann sagte ich nachher: „Aber doch, ich will! Ich will jetzt Ihnen die Gedanken sagen. Aber wie, danach haben Sie kein Recht zu fragen, und ich werde das gleich erfüllen, was ich zu erfüllen habe!“ „Wie wird er das machen?“ Und jetzt erst recht hat er meinen Körper beobachtet: „Wie macht er das jetzt?“

Schauen Sie Freunde, und deswegen rauch ich auch ein bisschen. Fällt ja gar nicht auf (lacht). Sie beobachten nur das Äußere, den Körper. Es ist ja nicht der Körper, wer das tut, sondern der ihn besitzt, und den sehen Sie nicht. Und wie es geschieht, sehen Sie nicht. Sie sehen ja auch nicht, dass die Nächsten hier sind, so Sie, das heißt, Sie ihn gedanklich aufgenommen, ist er hier. Aber daran glauben Sie ja gar nicht. Dann sagen Sie nachher: Ich bin verrückt, ich spinne. Aber um den Menschen diesen Beweis dafür zu geben – des war schon was!

Aber, sag ich, warum soll ich’s tun, wie er es wollte? Nein, das mach ich über einen Andern. Da kam meine Nachbarin, die Frau Baur, die hat es erst aufgenommen, an den er zuerst gedacht hatte und schildert hernach die Geburt. Muss vorausschicken, dass Frau Baur noch kein Kind zur Welt gebracht hat. Sie weiß gar nicht, wie das ist, und doch hat sie’s gefühlt, wie das sich alles abwickelt. Ja, ich habe nur nachher gesagt, wann die Geburtszeit ist – zufällig hat’s gestimmt.

Was glauben Sie, wer hat angerufen nach Hamburg? Habe ihm noch gesagt, wie es jetzt der Frau geht, in was für ‘nem Zustand sie jetzt ist, was sie jetzt überfallen hat. Was sie mir hier gesagt, das hat die auch gespürt – und so spüren Ihre Nächsten das genauso, die haben dasselbe Empfinden, so sie ihrem Körper Beachtung schenken. Finden das ja komisch; „Was ist das?“

Und so hat die Frau das in Hamburg auch empfunden, wie ich’s diesem guten Mann gesagt habe. Hat sich sofort überzeugen können. Und nun noch eines: Das hat nun alles gestimmt. Also, weißer als die Decke war er, Haare standen ihm zu Berge, obwohl er sie übergekämmt hatte. Sie horchten nicht mehr, sie folgten nicht mehr. Sie bogen sich herüber. Da hab ich gesagt: „Sie haben ‘ne gute Antenne!“

Aber er wusste doch nicht, wie das alles vor sich geht: Das sind nur über achthundert Kilometer ab, und keine Namen gesagt, gar nichts, nichts, nichts, nichts, nichts, nichts. Er musste nicht reden. Sehen Sie, aber ich muss zu Ihnen reden, dass Sie mich verstehen. Sie brauchen das gar nicht. Ich tu das dann so.

Zufällig hat das gestimmt. Er hat sich überzeugen können. Am Sonntag war die Geburt. Zu guter Letzt hab ich auch gesagt: Hm, jetzt glauben Sie noch, ich weiß nicht, wer das ist; das ist Ihre Frau. „Und jetzt kann ich nichts mehr geheim halten?“ „Nein,“, sag ich, „hierin nicht. Dafür interessiere ich mich. Dazu bin ich hier!


12

Wissen Sie, wozu Sie hier auf dieser Erde sind? Hm? Müssten Sie nicht erst recht das größte Interesse für sich selbst, für Ihren eigenen Körper haben? Ich glaube doch! Und ehe Sie zu dem übergehen können, was Ihr Nächster ist.“

Nun, und der zweite Gedanke, an den er gedacht hatte, das hat mein Nachbar gesagt. Das haben Sie aus der Zeitung über vernommen, wenn Sie diesen Artikel grade gelesen haben. Hm, wie ist das möglich, nicht? Ja.

Liebe Freunde, aber ich bin nicht dazu hier auf dieser Erde, um womöglich, wie Menschen glauben, zu experimentieren. Oh nein! Das, was hinter mir liegt, das sind Beweise, die Sie selbst, wo Sie sich selbst zu dem bewegen sollen, um da die Beweise herauszuholen und Sie sind sich, ich sag es noch einmal, doch am wichtigsten, am wertvollsten. Sie sind sich doch nicht mehr nebensächlich, sondern betrachten sich jetzt auch als hauptsächlich. Und lassen Sie Ihrem Körper das Hauptsächliche auch zukommen! Noch und dann können Sie ja hernach auch genügend Kräfte aufnehmen. So keine Störungen im Körper sind, so wird er aufgeladen, und Sie, können Sie alles Mögliche tun. Glauben Sie nicht an die Worte meinetwegen, glauben Sie aber an sich selbst und das, was für Sie bestimmt ist.

Sie haben die Pflicht und Schuldigkeit, sich von all dem zu überzeugen. Ich weiß, dass Sie hier noch nicht allzu viel erlebt haben. Jede Gemeinschaft, hab ich Ihnen auch schon mal das – wie sagt man da: das letzte Mal nicht, das vorletzte Mal nicht, das vorvorletzte Mal nicht, und wie sagt man dazu? – in der Gemeinschaftsstunde hab ich’s gesagt. Da hab ich Sie aufgeklärt, soweit Sie damals schon hier waren.

Ja, Freunde, und so gibt’s so viele, viele Male, es gibt so viel, aber nur eine Zeit, und Gelegenheit gibt’s überall. Es ist nur immer eine Gelegenheit, die Sie zu nützen haben. Heute haben Sie wieder Gelegenheit. Heute haben Sie wieder Aufgaben gestellt erhalten. Heute wissen Sie wieder, was Ihre Pflicht und Schuldigkeit ist, was Sie jetzt zu tun haben, was Sie sich, was Sie Ihrem Körper schuldig sind und dass auch Sie dann in dem Willen Gottes so leben und all das tun, wie Gott es will, dass Sie Ihren Nächsten helfen. Reichen Sie ihm dann auch die helfende Hand! Aber sorgen Sie erst dafür, dass Sie frei sind. Und eine Mutter, ein Vater, ein Mensch weiß nicht – (beiseite) er kommt nachher zu mir – weiß gar nicht, was so um ihn ist. Er weiß nicht, dass er helfen kann. All dieses ist der Mensch sich nicht bewusst!

Ist Ihnen übel geworden? Bisschen dicke Luft, nicht? Na, dann müssten Sie mal so ‘nem Prozess beiwohnen! Da ist mehr als dicke Luft!

Es ist nur ein kleines Kügelchen, verlieren Sie’s nicht! Und nicht aufessen!

(Lachen)

Nur nicht fürchten und was Ihnen da bevorsteht. Ich habe im nächsten Monat wieder einen Proz… Also, das ist … Ich habe den Wunsch gehabt – er wird mir erfüllt. Ja ja, das kann man auch, was von Menschen kommt, kann man auch noch verschieben, aber ich bin nicht erregt, und das ist doch schon was, nicht? Und sie alle auf einen hacken, ne? Aber sie wollen Gröning nicht helfen, sondern ihn vernichten. Das ist doch der Unterschied!

Und hier, wie wenn ein Mensch sich Menschenhände anvertraut, Sie wollen helfen. Glauben Sie, dass Sie helfen können? Ja?

Mann 14:         Wenn Sie wollen, ja!

Bruno Gröning:     Nein, wenn Sie wollen, ja!

            (Lachen)

            (Zu Mann 14) Ist Ihre Frau?

Frau:             Ja!

Bruno Gröning:     Und wenn Sie Ihre Frau ärgern, das heißt, will sie dann
            noch nicht, hat sie’s gleich: „Mit meinem Mann stört mich
            was! Ich weiß, ich fühl es so!“ Und umgekehrt ist es auch
            so, nicht? „Mein Mann sagt nur nichts, aber er hat es!“


13

Also, meine lieben Freunde, ich habe Sie jetzt lange festgehalten – müssten Sie Ihren Zug um 11 Uhr nicht verpassen! Und ich glaube, ich habe Ihnen heute so viel mit auf den Weg gegeben, dass Sie wissen müssten, was jetzt Ihre Hauptaufgabe ist, ohne dass wir Sprüche machen, gell?

Bruno Gröning:     (Zu Frau 6) Mutti, haben Sie mich auch verstanden jetzt,
            ja? Nein, hier die Mutti: Haben Sie alles verstanden
            jetzt?

Frau 6:         Nein, alles hab ich nicht verstanden!

Bruno Gröning:     Nein? Haben Sie sich selbst aber verstanden? Wissen
            Sie, was Sie wollen?

Frau 6:         Ja, hab ich …

Bruno Gröning:     Wissen Sie, was Sie nötig haben, gell?

Frau 6:         Doch!

Bruno Gröning:     Das ist das Wichtigste!

Alles können Sie sowieso nicht beibehalten, was ich gesagt und wie ich’s gesagt, wie ich’s erklärt habe; das können Sie nicht. Wenn ich jetzt sagen würde: So, jetzt sprechen Sie all das wieder, was ich hier gesprochen habe – vielleicht war’s ein Durcheinander – wie, wo oder was, sind Sie nicht in der Lage, sind Sie noch viel weniger als ein technisches Wunder, was man hier übers Mikrofon aufgenommen hat. Ist das Gedächtnisstütze, oder was ist das für eine Stütze? Aber warum setzt der Mensch sich diese Blöße aus? Noch Jahre später können Sie das Tonband vornehmen und kriegen immer wieder dasselbe serviert, was es aufgenommen hat. Das Gleiche können auch Sie; was Sie vor Jahren aufgenommen haben, können Sie immer wieder von sich geben, und dann sagen Sie, wenn ein Mensch dazu imstande ist: „Ja, das ist ein Wunder! Wie kann der nur?“

Ja, ‘n Dreck wird man aufs Tonband nicht aufnehmen, das ist zu teuer, und man will den Dreck nicht hören, man will nur Gutes hören. Deswegen hat man’s heute hierher geschafft, damit Sie es wieder noch nachhören können, was gesagt worden ist. Ja, aber warum ist der Mensch so wenig für sich? Warum muss er das annehmen? Warum kann er das nicht hier aufnehmen? Aber für Sie ist es wertvoll. Ich glaube, dass unser Freund Riedinger daran gedacht hat, Ihnen das mal vorzuspielen, was ich heute hier gesagt habe. Ja, Freunde, und dann besinnen sich auf die Stunde heute hier! Und es ist immer die gleiche Stunde, die der Mensch für sich zu nützen hat. Immer muss er sie nützen; die Zeit will genützt werden. So der Mensch sie nützt, so hat er sie. So wird er auch nicht was, sondern das erleben, was er hier zu erleben hat.


14

Ist einer heute hier, der da glaubt, Fragen stellen zu müssen, der neu hergekommen ist?

Keine Fragen? Es bleibt auch – das hab ich mir gedacht – bleibt auch keine Frage übrig. Aber lassen wir’s zu dem – gut! Ich will Sie auch noch weiter belehren. Bitteschön: Stellen Sie die Frage, die Sie zu stellen gedacht, die können Sie jetzt stellen, bitteschön!

Frau 33:         Herr Gröning, bitte, krieg ich so eine Kugel von Ihnen?

Bruno Gröning:     Was ist das? Was hab ich gesagt? Ist es notwendig,
            dass der Mensch, dass Sie eine Kugel haben müssen?
            Hab ich das nicht gesagt? Und doch nimmt er diesen
            Gedanken, doch hält er den in sich fest: „Ich möcht eine
            haben!“

Sicher, damit Sie die Handtasche nicht immer zu tragen brauchen. Ich hab bei Ihnen ja nichts berührt, muss ja auch nicht. Aber, dass eine Kugel sein muss, ist nicht unbedingt notwendig. Es gibt Menschen, die sie gar nicht zu schätzen wissen, sag ich auch: „Berühre ich eine Kugel und kann ja was empfangen“ Und die legen sie in den Wäscheschrank und wissen gar nicht. Da kommen sie zu mir und wissen gar nicht, wo sie ist. Da muss ich in deren Behausung wühlen, wo ich gar nicht drin war und noch nie war bei den Leuten, da sag ich: „Ja, Sie haben die Kugel doch da liegen lassen, und Ihre Frau die hat sie da reingelegt!“ „Ja, ich hab meine Frau gefragt, die wusste nichts.“ Ich sag: „Da gehen Sie heim, und holen Sie sie da raus!“ Da hab ich ihm die Wäschestücke aufgezählt. Da sagt er: „Gröning, wer sind Sie?“ „Ja“, sag ich, „sehen Sie, das wissen Sie nicht! Wie weit man doch sehen kann. Man kann auch Rückschau halten!“

Aber damit will ich herausstellen und den Menschen den Beweis dafür geben, wie wenig er von sich, noch von seiner Umgebung weiß. Wie wenig: gar nichts! Es ist ihm nicht haupt-sächlich, sondern das ist ihm so neben-sächlich. Und wie ich auf alles achte!

Aber Freunde, das ich kann, so es mir gegeben, wird’s Ihnen auch gegeben, so Sie erst mal das getan, was Sie an sich selbst zu tun haben und dann auch an Ihren Nächsten.

Aber dann können Sie nicht verlangen und sagen: „Jetzt will ich gleich so sein wie er.“ Langsam, langsam! So ich nur etwas verlangen würde, würde ich’s auch nicht bekommen. Ich erlange es immer zur rechten Zeit; immer dann, wenn ich’s brauche – immer! Und wünschen muss ich auch nichts!

Wenn es hier ein Durcheinander geben würde, auch von Fragen, oh, da muss ich schnell schalten. Aber so ich auf Fragen eingestellt bin, dann geht’s schnell, dann krieg ich’s schnell, hm? Bin ja kein Schriftgelehrter, und doch weiß ich in den Aktenkram Bescheid, nicht? Brauch’s nicht gelesen haben. Aber ich schlag immer richtig auf und weiß, wo das Wörtchen oder das Sätzchen steht. Das ist so sonderbar. Ja, ich nütze die Zeit richtig, Freunde; nicht, dass ich mich darin vertiefe und nachher durcheinander werde – nein! Wenn ich’s brauche, bekomm ich’s schon. Und genauso ist es auch bei Ihnen: So Sie es brauchen, werden Sie es bekommen – so es notwendig ist.


15

Bruno Gröning:     (Zu Frau 33) Bitteschön! Verlieren Sie sie nicht! Alles
            Gute!

Bruno Gröning:     (Zu Frau 34) Haben Sie schon Kugeln?

Frau 34:         Nein!

Bruno Gröning:     Sie sagen es schon gar nicht! Kommen Sie, ich geb
            eine!

            (Lachen)

Bruno Gröning:     (Unverständlich)

Frau 34:         Danke!

Bruno Gröning:     Damit Sie dabei nicht frieren! Ich wünsch Ihnen alles
            Gute! Verlieren Sie sie nicht!

Müssten Sie mir mal eine Kugel geben! Aber mir geben Sie alles da zusammen, was Sie so in sich haben, nicht? Und ich muss dann sehen, wie ich fertig werde. Aber so Sie was empfangen, achten Sie darauf, und Sie werden auch damit fertig werden. Oder glauben Sie nicht? Hat man ‘nen Anfang gemacht … Und wer hat noch keine Kugel? Sie haben alle noch keine? Auch noch keine? Auch noch keine? Ohohoho!

(Lachen)

Jetzt machen Sie mich ja zum Fabrikanten. Sie machen mich wirklich zu dem, wie ich dem Richter gesagt habe: Die hab ich fabriziert! Die werd ich weiter fabrizieren! Und wer glaubt wohl, ein Recht zu haben, mir das zu verbieten?

Frau 35:         Keiner!

Bruno Gröning:     Ich würd’s weiter machen, immer dem geben, der eine
            will. Tu ich’s heute auch: Kommen Sie! Aber nicht
            verkaufen– nein, verlieren! Doch, es gibt Menschen,
            die sie verkauft haben!

            (Gemurmel)

            (Unverständlich)

            (Zu einem Anwesenden) Und Sie haben auch noch keine?
            Kommen Sie her! Zufrieden?


16

Ja, liebe Freunde, wenn Sie wüssten! Ich habe mal einem Freund nach Brasilien ein paar Kugeln mitgegeben und ein paar Folien. Und jetzt am Montag – was haben wir heute? – ja, diese Woche, Montag war’s, hab ich ihn hier getroffen, er ist im Urlaub. Und was glauben Sie, was der, dieser gute Freund, alles Mögliche zu berichten weiß? Der weiß die Kugeln zu schätzen! Er hat auch hier und dort mal einem und dem andern was geben können.

Nun einen Fall: Wie anst… Wie groß die „Ansteckungsgefahr“ ist! Er begegnete einen älteren Herrn, und der klagte sein Leid und sagt: „Die Finger sind steif; ich kann mit meinen Händen nichts mehr tun! Und das hab ich schon viele Jahre. Und ich kann die Hände gar nicht nützen. Jetzt muss ich zum Arzt, und der will ‘ne Operation vornehmen und biegt ihn mir zurück, aber steif bleibt er! Bin ich doch ein geplagter Mann! Ich hab schon Jahre eingebüßt und habe nicht mal so schaffen können, wie ich schaffen wollte!“ Und dieser Freund denkt vor sich hin: „Gröning sagt: ,Wenn du einen triffst, gib ihn; so du willst, dass ihm geholfen wird.’“

„Ja, ich geb ihm eine ,Kugel’“, griff zur Tasche und gab ihm die Kugel. Und legt sie ihm so in der Hand; nichts gesagt von Gröning. Wie der Staatsanwalt glaubte, wenn der Name „Gröning“ auftaucht: Oh! Nun gut, sie wissen nichts. Oh Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nichts!

Gut, und dieser gute Mann nimmt die Kugel jetzt zur Hand. „Na“, sagt dieser, der Schenker, jetzt, der Freund, „halten Sie ruhig mal fest!“ Der will nun fragen, kommt gar nicht zum Fragen, was das bedeuten soll, die Kugel. Und er hält es dann so fest, aber der Finger war nur steif, und er zieht die anderen Finger zu und sagt nun, sagt … (Beiseite zu einem Anwesenden: Nehmen Sie, können Sie doch mitnehmen!): „Ja, aber, ja was ist, was ist das? Sehen Sie her!“

„Ja, und das ist die Antwort unseres Freundes, von dem ich die Kugel habe und der mich gebeten hat, dem Menschen die Kugel zu geben, der sie braucht.“

Jahre dran und drüber. Aber das ist ja nun schlecht, nicht? Das hindert doch! Man kann doch nichts richtig greifen. Und jetzt ist er frei! Warum? Jetzt kann er glauben! So weit ist der Mensch herabgefallen.


17

Und sein Sohn war verunglückt – nach dem. Von einer Brücke gestürzt, sodass der im Krankenhaus gelegen in einem Gipsbecken. Er konnte seinen Körper nicht rühren, war auch nicht klar beim Bewusstsein und hat da schon ein Jahr gelegen: aufgegeben! Die Ärzte sagen, da können sie nichts machen: Ist alles zerschmettert. Ist nichts mehr möglich! Die Frau von dem Mann sagt zu ihrem Mann, er kam gar nicht mehr drauf: „Wie wäre das? Dir hat die Kugel geholfen!“, – na, in Brasilien wird sie nicht bestraft, die Kugel – „Wie ist das?“ „Ja“, sagt er, „ich weiß nicht, wo ich den Finger …“ – „Finger“ heißt dieser Freund, nicht Daumen, „Finger“ heißt er. Hab vorhin den Namen nicht gesagt, heißt „Finger“ – „Wo können wir den kriegen? Tja, ich weiß nicht mal seine Wohnung. Ich weiß auch nicht, wo er tätig ist. Ich weiß nicht mal, wie er heißt.“ Und eines Tages treffen sich beide, und da hat er von dieser, äh na, die Frau, das heißt die Mutter dieses Kindes hat jetzt ‘ne Folie bekommen, und er sagt: „Hier! Ne Kugel? Ich hab nicht so viel Kugeln, ich geb Ihnen jetzt so ein Stückchen Stanniolplättchen! Sie brauchen Ihrem Sohn nichts sagen.“ „Na“, sagt die Mutter, „das versteht er auch nicht!“ „Aber nähen Sie ihm das irgendwo ein!“

Hat man dem Jungen das in den Pyjama eingenäht, hingebracht ins Krankenhaus, angezogen, fertig! Als sie mit ihm da sprechen wollte, war nicht möglich. Aber sie hat ihm die reine Wäsche gebracht.

Am nächsten Morgen kommt sie hin: „Mutti was soll ich noch hier? Lieg ich nicht schon lange genug im Bett? Warum hab ich nicht gegessen? Gebt mir doch was zu essen!“ – denn er hat ja kaum noch essen können. Und später, kurze Zeit darauf: „Mutti, ich bleib nicht hier drin! Aber warum soll ich immer im Bett liegen?“ Er bewegte seinen Körper aus dieser Schale heraus und stand wieder auf eigenen Füßen. Und dieser Freund Finger, nicht der Vater mit seinem Finger, sondern der Freund, hat ihn nachher in seinem Betrieb aufgenommen, und er ist heute wieder ein vollwertiger Mensch. Nun brauchen Sie’s nicht glauben.

Sehen Sie, das ist die Frage, die übrig bleibt: Muss ich, was Sie persönlich nennen, immer dabei sein? Muss mein Körper anwesend sein? Muss der Name meines Körpers fallen? Ich sage: Nein!

Und so bekomme ich das täglich bestätigt, was an weiteren unserer Mitmenschen schon geschehen ist. Ich mach Ihnen das nicht schmackhaft; mach Ihnen das aber auch nicht leicht, denn Sie sollen ja selbst zur Erkenntnis kommen. Und so Sie zur Selbsterkenntnis, wenn Sie da angelangt sind, und dann haben Sie viel geschafft!

Und dass Sie das Selbstvertrauen und den Glauben haben! Und auch können Sie jetzt glauben – überzeugen sich aber davon – dass auch Sie dann Ihren Nächsten helfen können!


18

Und dieser Freund, der nach Brasilien ausgewandert, war ja selbst ein Wrack. Er kam in einer Wohnung beim Bavay und nützte den Platz. Er wusste gar nichts von Gröning, nichts! Er war aber ein Wrack; ist ein Vertriebener aus der Tschechei und er konnte kaum noch schaffen, so abgewrackt war sein Körper. Und da sitzt er, und plötzlich dehnt sich die Brust, sodass das Hemd bald platzt! Es war noch weiter wie dieses, wie meines ist, und doch war das nachher ganz stramm an seinem Körper, so schwoll der Körper, und sagt: „Was ist das?“ Sodass dieser Freund Bavay ihm da sagte: “Ja, das ist ja kein Wunder, haha. Sie sitzen da auf dem Platz, wo unser Freund immer sitzt.“ „Was heißt hier Freund?“ sagt er. „Was ist das? Wer ist das?“ Na, so und so. Ja, von da ab war er frei und von da ab konnte er auch ins Ausland auswandern. Sonst hätte er das dann nicht ertragen können und wird gleich zum Helfer, zum wirklich wahren Diener Gottes.

So kann man Menschen helfen. Aber erst brauchen Sie die Hilfe. Erst müssten Sie Erfahrungen, Erfahrungen am eigenen Körper sammeln. Und so Sie es haben, ist gut!

Bruno Gröning:     (Zu Frau 36) Sonst hätt ich Ihnen schon Adressen
            geschickt. Ich hab nicht vergessen!

Frau 36:         Danke!

Bruno Gröning:     Ich hab nicht vergessen, nein! Aber erst müssten Sie ja
            soweit sein!

Frau 37:         Also, ich bin ganz gesund!

Bruno Gröning:     Wenn Sie nachher noch Zeit haben, dann können wir
            noch sprechen.

            (Zu den Anwesenden) Ach so, nun muss ich noch eine
            Kugel holen. Und wer hat noch keine? Es ist heute billig,
            ne?

Frau 37:         (Zu Frau 38) (Im Hintergrund sprechen mehrere
            Personen)
Darf ich Ihnen meine geben?

Bruno Gröning:     (Zu Frau 37) Meinen, Ihre geben?

Frau 38:         (Zu Frau 37) (Unverständlich)

Bruno Gröning:     (Zu Frau 37) Geben Sie sie mir! Ja, dankschön! Hab ich
            auch mal … (Gemurmel), die kriegen Sie aber nicht
            wieder!

Frau 37:         Ich brauche sie nicht mehr!

Bruno Gröning:     Die brauchen Sie nicht mehr?

Frau 37:         Nein!

Bruno Gröning:     Hm? Ach, jetzt versteh ich: Deswegen brauch ich auch
            keine mehr! Aber wer hat mir mal eine gegeben?
            (beiseite: Ja, ich komme gleich!) Wer hat mir mal eine
            gegeben? Keiner! Aber Sie werden sie noch brauchen!
            Nehmen Sie sie wieder zurück!

Frau 37:         Dankeschön!

Bruno Gröning:     Wir sprechen uns noch …

            (Gemurmel)


19

Dies ist eine Kugel – nicht eine Kugel, mit dem man Menschen töten kann, mit dem man Böses tun kann, sondern es ist eine Kugel, die grundsätzlich gegen das Böse steht, das Böse nicht annimmt! Da haben Sie nur den Schutz gegen das Böse!

Bruno Gröning:     (Zu Frau 39) Hm? Bitte!

Frau 39:         Für meinen Jungen?

            (Lachen)

            (Unverständlich)

Bruno Gröning:     (Unverständlich)

            Na ja, na ich doch nicht: Geben Sie ihm die!

Frau 40:         Herr Gröning, darf ich noch ‘ne ganz kleine für
            (unverständlich) haben?

Bruno Gröning:     Freunde, ich will Sie nicht verwöhnen! Das darf nicht
            sein. Das nützt …

            Unterbrechung durch Frau 40: (Unverständlich)

Bruno Gröning:     Moment! Das nutzt gar nichts, so Sie was verlangen.
            Wenn Sie mich in Zukunft so belassen! Ich gebe schon
            jeden immer das, was und wie er es braucht! Das ist
            besser! Sonst versteifen sich nur auf die Kugel, und das
            ist dann nichts. Sie wollen ja mehr als die Kugel, ja?
            Aber ich komme ja dann alleine dazu. Sonst nehmen Sie
            mir ja alles vorweg, und dann ziehen Sie überhaupt
            keine Lehre daraus!

Ich greife manchmal so in der Tasche oder irgendwo hin, wo nicht was, sondern das ist, was der Mensch braucht und geb ihm das: „Ich hab ihm nichts gesagt, und er hat’s mir gesagt; er hat’s mir gegeben!“

Bruno Gröning:     (Zu Frau 39) Aber Sie sollen mir das doch nicht
            vorwegnehmen! Bitte!

Frau 39:         Ich?

Bruno Gröning:     Ja, ja!

Frau 39:         Dankeschön!

Bruno Gröning:     Und Sie haben alle jetzt? Alle mit Kugeln versorgt,
            sodass Sie alle gegen das Böse stehen können?


20

Bitte, ich denke nicht so, doch! Aber ich muss Sie gleich belehren, so Sie doch einen Fehler begehen! Und es wäre falsch, wenn ich Sie nicht dahin gehend belehre. Und nun, liebe Freunde, damit wir alles gleich so ganz auf das Tonband haben, richten wir uns heute noch mal an so ein technisches Wunder und dass wir das Band noch so voll bekommen, das heißt, oder all das mit aufs Band herauf bekommen, wie dass es auch da sein Ende hat. Bloß bei uns wird es nie ein Ende haben; das hört nicht auf, das ist erst der Anfang, ja?

Und nun glaube ich, dass Sie mich richtig verstanden haben. Und ich glaube, dass Sie das Gute auch für sich zu werten wissen. Und ich glaube auch, dass Sie da dann, so Sie sich selbst so viel wert sind, dass Sie an sich arbeiten, dass Sie dieses Wertvolle dann auch zu schätzen wie zu schützen wissen, um es Ihren Nächsten geben zu können!

Und damit will ich mich heute, jetzt von Ihnen verabschieden mit dem einen herzlichen Wunsch, dass Sie, so Sie hier an sich selbst tätig sind, mit vollem Erfolg gekrönt werden! Ich wünsch Ihnen allen viel Glück und Gottes reichen Segen!

Anwesende: Amen – Dankeschön!

Bruno Gröning: Sich selbst dienen heißt, Gott dienen! Nochmals, alles Liebe, Gute – auch für Ihre Nächsten!

Anwesende: Danke!

Bruno Gröning: Gott behüte Sie! Alles Gute!


21

Herrmann Riedinger spricht wieder

Herr Gröning, heute darf ich wieder einmal Ihnen danken, für all das, was Sie uns heute Abend wieder gegeben haben. Uns bleibt nun, den Worten nachzugehen, die Worte, die wir heute Abend gehört haben, in die Tat umzusetzen und sie zu leben. Erwarten wir in unserer unheilvollen, spenglerischen und zerrissenen Zeit nicht das Heil von außen; schaffen wir es in uns selbst! Wir müssen es selbst erwerben, um es zu besitzen. Es ist nicht draußen: Da sucht es der Tor. Es ist in dir, du bringst es ewig hervor! Und so in diesem Sinne müssen wir und wollen wir an uns arbeiten, die tägliche Gewissenserforschung, um es einmal im üblichen Sinne zu nennen, die tägliche Selbsterkenntnis, die tägliche Feile an uns anzulegen, an den Unebenheiten unseres Wesens, dann …

Fassung vom 12.3.2011
 

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Im Online-Shop haben Sie die Möglichkeit, CDs und Bücher mit Vorträgen, Berichten von Zeitzeugen und Publikationen über das Leben und Werk von Bruno Gröning zu erwerben.

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