Heilungsbericht: Asthma
Johanna Bayer
München, 2.9.1949
Hinweis:
Die Schreibweise wurde an die Richtlinien der aktuellen Rechtschreibung angepasst.
Ergebnis der Untersuchung vom 2. IX 49 bei
Frau Johanna Bayer, geb. am 1.3.01, Kassiererin im Hauptbahnhofrestaurant
II. Klasse in München.
Die genannte Kranke,48 Jahre alt, leidet seit 20 Jahren an Asthma. Die Krankheit wurde von Jahr zu Jahr schlimmer. Seit über zwei Jahren ist sie in meiner Behandlung.
Sie hatte größte Atemnot, musste dauernd beruhigende Tabletten einnehmen und inhalieren, konnte kaum schlafen und hatte die Hoffnung auf eine Heilung vollständig aufgegeben, umso mehr als ihr vom Vertrauensarzt ihrer Krankenkasse die von mir gegebenen Verordnungen nicht in dem erforderlichen Sinne genehmigt wurden und man ihrem Leiden sehr wenig Interesse entgegenbrachte.
Bei dieser Sachlage wurde das Befinden der Kranken täglich schlimmer, auch das Herz drohte zu versagen, und die Kranke stand vor der Entscheidung ihren Beruf aufzugeben.
Beim letzten Aufenthalt des Herrn Gröning in Rosenheim hatte die Kranke Gelegenheit durch Herrn Gröning behandelt zu werden. Das Ergebnis dieser Behandlung war Folgendes:
Ich habe die Kranke gestern nachuntersucht.
Schon äußerlich machte sie wieder einen lebensfrohen Eindruck. Ihr zuvor immer blasses Gesicht ist verschwunden, mit roten Backen und vor allen Dingen mit jener Überzeugung ist sie mir entgegengetreten: „Ich bin jetzt wieder ganz gesund.“
Sie teilte mir mit, dass sie frei atmen könne wie nie zuvor, dass sie neue Lebenslust habe und sie nicht mehr wie früher mit Benutzung eines Polsters schlafen brauche, sondern wieder flach im Bett liege und dass sie ihre ganzen Tabletten und Inhalationsmittel weggeworfen habe.
Die Untersuchung ergab:
Herz bedeutend gebessert. Töne ruhig (früher ausgesprochene Herzneurose). Lungen nur noch vereinzeltes Giemen, freies Durchatmen.
Ich werde die Kranke weiter beobachten und nach acht Tagen Ihnen einen weiteren Bericht übermitteln.
Väth, Dr. med. V’s Heilanstalt, München 6
[Unterschrift, Stempel]
Quelle:
Archiv Bruno Gröning Stiftung