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Antrag an das Bayerische Innenministerium auf Erteilung einer Sondergenehmigung zur Ausübung der Heiltätigkeit

Bruno Gröning, undatiert

Abschrift (PDF)

Vorbemerkung
Dieser undatierte Antrag auf Heilpraktikerlaubnis muss nach dem 8.7.1952 verfasst worden sein, da Bruno Gröning auf  S.1 und 2 erwähnt, in beiden Prozessen bzw. Instanzen freigesprochen worden zu sein. Gemeint sind die beiden Instanzen des „kleinen Prozesses“ 1951/1952, der mit dem Urteil in der zweiten Instanz am 8.7.1952 endete.

Bruno Grönings damaliger Rechtsanwalt Dr. K. F. Reuss schrieb an das Landratsamt München am 10.7.1952 (also zwei Tage nach der Urteilsverkündung am 8.7.1952) dass Bruno Gröning anstelle des bereits am 9.9.1949 gestellten Ausnahmeantrags einen neuen Antrag auf Abnahme der Heilpraktikerprüfung zu stellen beabsichtigt. Diese werde nach fachlichen Vorbereitungen voraussichtlich im September 1952 erfolgen. Bis dahin beabsichtige Bruno Gröning, lediglich Glaubensvorträge zu halten, die nach dem Grundgesetz erlaubt seien und nichts mit dem Heilpraktikergesetz zu tun hätten. Der an dieser Stelle wiedergegebene Antrag Bruno Grönings auf eine Heilpraktikererlaubnis an das Bayerische Innenministerium sollte also voraussichtlich im September 1952 eingereicht werden, allerdings hat Bruno Gröning angesichts der ablehnenden Haltung der Gesundheitsabteilung des Bayerischen Innenministeriums gegenüber seiner Person von seinem ursprünglichen Vorhaben Abstand genommen und am 2.4.1953 einen Antrag auf Heilpraktikerlaubnis in Baden-Württemberg bei der Stadt Stuttgart gestellt.

Hinweis
Die Schreibweise wurde an die Richtlinien der aktuellen Rechtschreibung angepasst.

 

Bruno Gröning
München 1
Postfach 56

An das
Bayerische Staatsministerium des Innern
München 2
Brienner Str. 55

Betrifft: Antrag auf Erteilung einer Sondergenehmigung gemäß § [Lerraum] des Heilpraktikergesetzes

Gemäß § [Lerraum] des Heilpraktikergesetzes vom 17.2.39 stelle ich den Antrag, mir eine Sondergenehmigung zwecks berufsmäßiger Ausübung meiner Heiltätigkeit zu erteilen.

Begründung:

Anfang September 1949 hatte ich beim Bayer. Innenministerium bereits einen Antrag gestellt. Die Stattgebung dieses Antrages wurde davon abhängig gemacht, dass ich meine Heilerfolge während der letzten 3 Jahre offiziell nachweise und für etwa 2 Wochen unter ärztlicher Aufsicht in einer Heilstätte tätig bin.

Beide Bedingungen habe ich jetzt erfüllt. Vom 14. Januar 1949 ab habe ich in freiwilliger Liebestätigkeit mein Können unter Beweis gestellt. Es liegen Tausende schriftlicher Bestätigungen einwandfreier Heilerfolge vor, Fälle, die zum Teil als unheilbar galten, die vom Gericht in beiden Prozessen als wahr unterstellt wurden.

Weiter habe ich mich 10 Tage lang der Universitätsklinik Heidelberg unter Aufsicht von Prof. Dr. v. Weizsäcker und Prof. Dr. Fischer zur Verfügung gestellt und dort einwandfreie Heilungen durchgeführt.

Das hierüber vorliegende ärztliche Gutachten bestätigt, dass ich „kein Scharlatan, kein Hypnotiseur, kein Wunderdoktor, sondern ein begabter nicht ärztlicher Psychotherapeut“ bin.

Auf einer Pressekonferenz (Münchner Merkur vom 7.9.49) erklärte Herr Ministerpräsident Dr. Ehard, dass man das Wirken einer außerordentlichen Erscheinung wie Bruno Gröning nicht an Paragrafen scheitern lassen sollte. Das Gericht hat dieser Auffassung entsprochen und hat mich in beiden Prozessen freigesprochen. Ich berufe mich auch auf die Stellungnahme des Bayer. Staatsministerium des Innern, in der es heißt: „Die vorläufige Überprüfung der Heiltätigkeit Bruno Grönings hat ergeben, dass sie als eine freie Liebestätigkeit betrachtet werden kann und in diesem Rahmen keiner Erlaubnis nach dem Heilpraktikergesetz bedarf. Er muss jedoch bei Aufnahme einer berufsmäßigen Tätigkeit, insbesondere bei Errichtung von Heilstätten, die Erlaubnis nach den einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen einholen.“

Diesen Antrag stelle ich jetzt erneut und bitte um eine alsbaldige Entscheidung.

Die Entscheidung über meinen ersten Antrag wurde seinerzeit hinausgeschoben, weil Verfahren gegen mich liefen, mit denen man Beweismaterial gegen mich zu erbringen hoffte, aufgrund dessen die Erlaubnis versagt werden konnte. Trotz aller Anstrengungen meiner Gegner ist dies nicht gelungen. Im Gegenteil, sämtliche Verfahren wurden eingestellt und in beiden Instanzen erfolgte ein Freispruch.

Bereits früher wurde mir seitens höchster Regierungsstellen eine Sondergenehmigung in Aussicht gestellt, wenn ich die im Heilpraktikergesetz vorgeschriebenen Bedingungen erfülle. Das habe ich jetzt getan und ich darf wohl annehmen, dass Männer an verantwortungsvollen und hohen Regierungsposten bedingungslos zu ihrem Wort stehen, zumal die breite Öffentlichkeit im In- und Ausland hiervon Kenntnis erhielt.

Dass es seinerzeit in Herford, Hamburg, Viersen, Kiel, Traberhof und anderweitig zu Menschenansammlungen um mich gekommen ist, bedauere ich außerordentlich. Dies geschah gegen meinen ausdrücklichen Willen. In Pressekonferenzen habe ich die Journalisten eindringlichst darum gebeten, allen Heilungssuchenden bekannt zu geben, mich vorerst nicht zu bedrängen, bevor geregelte Verhältnisse geschaffen wurden und bevor ich im Besitz der Heilgenehmigung bzw. der Genehmigung zur Gründung einer Heilstätte war. Ausdrücklich habe ich abgelehnt, mich durch ungeregelte Verhältnisse in unkontrollierbare Bahnen drängen zu lassen, zumal ich erkannte, dass dies meine Gegnerschaft mir zum Vorwurf machen würde, um mein Wirken zu verhindern. Aus Gründen der Sensation hat die Presse meine Weisungen nicht befolgt und es kam zu diesem für mich höchst unangenehmen „Rummel“, der, wie ich jetzt weiß, absichtlich gefördert wurde. Mir war von Anfang an klar, dass daraufhin ein Verbot kommen musste, aber ich konnte mich beim besten Willen nicht dagegen wehren und war gezwungen, mich der Heilungssuchenden anzunehmen, zumal mir von behördlicher Seite keinerlei Schutz zuteil wurde.

Es kam zum Verbot. Dieses wurde bekanntlich mit dem Heilpraktikergesetz vom Jahre 1939 begründet, welches unverständlicher Weise noch in Kraft ist und das jetzt der Medizin die Macht gibt, mich als Heiler zu prüfen. Sie prüft dabei nicht, ob ich Kranke heilen kann - das habe ich ja längst bewiesen - sondern z. B. wo der Muskulus sternocleidomastoideus liegt, wann der Tuberkelbazillus entdeckt wurde usw. und macht davon die Zulassung zur Seelenheilkunde abhängig. Angesichts des Heeres der Ungeheilten der Medizin wird ein solches Vorgehen zur Farce. Das Heilpraktikergesetz wurde im echten NS-Gewaltgeist von NS-Ärzten geschaffen, um eine unbequeme Konkurrenz auszuschalten. Es ist kein Ruhmesblatt der Behörden, wenn sie auf der einen Seite den NS-Geist bekämpfen, auf der anderen aber auf seine Praktiken zurückgreifen. Bismarck hat einmal gesagt: „Wem Gott die Fähigkeit gegeben hat, Kranke zu heilen, dem soll sie der Staat nicht rauben.“

Er schuf gemeinsam mit dem damaligen klugen und hochherzigen Führer der Medizin Rudolf Virchow und dem deutschen Reichstag das Gesetz der Kurierfreiheit, das von allen folgenden Regierungen und Parlamenten gegen alle Angriffe verteidigt und gehalten wurde, bis es der Nazidiktatur zum Opfer fiel.

Auch die öffentliche Meinung steht ganz auf diesem Standpunkt.

So schreibt z. B. die Passauer Neue Presse in einem Artikel vom 10.9.49 Folgendes:
„Das Beste, was wir im Falle Gröning tun können ist, uns positiv dazu zu stellen und ihn in keiner Weise in Vergleich oder gar Gegensatz zur Medizin zu setzen, mit der er nicht das Geringste zu tun hat. Körper- und Seelenheilkunde bedürfen der reinlichen Scheidung und gegenseitigen Achtung. Es wäre nicht menschenfreundlich, wenn wir angesichts des Heeres der Ungeheilten die Heilkräfte Grönings ungenützt liegen ließen oder gar unter Kuratel stellten, wo sie versagen müssten. Nehmen wir ihn als ein Wunder und seien wir so großzügig, einem außergewöhnlichen Menschen gegenüber auch eine Ausnahme vom Gesetz zu machen und ihn sich so auswirken zu lassen, wie es seine Mission, sein inneres Gesetz verlangt, nach dem er angetreten. Wenn seine Heilkraft einmal erlischt oder in falsche Bahnen gerät, werden seine Patienten dies am ehesten merken und ihn lahmlegen.
Gröning selbst aber möchten wir wünschen, dass er sich nicht in all zu großer Demut von dem Rachen der Medizin fressen lässt, sondern seinen Weg so weitergeht, wie er ihn von innen her gewiesen erhält. Umgekehrt sollte er aber nicht ins Gegenteil verfallen und die Medizin etwa verachten oder ausschalten. Er sollte jeden seiner Patienten ausdrücklich verpflichten, sich gleichzeitig von dessen Hausarzt behandeln zu lassen, wie dies z. B. auch Coué1 getan hat, damit alle möglichen Unterlassungen oder Schädigungen ausgeschlossen werden.
Es wäre überhaupt eine gute Parole für die Zukunft der Entwicklung der verschiedenen Heilweisen: Getrennt marschieren, vereint schlagen. Möge die Medizin im Besitz der staatlichen und der wissenschaftlichen Macht groß genug denken, um sich mit der wissenschaftlich allein möglichen Heilkunde zu begnügen und die Geistes-/Seelenheilkunde neidlos sich selbst entwickeln lassen. Möge sie Ärzten und Nichtärzten keine Schwierigkeiten machen, wenn diese sich von ihr loslösen, um sich den unwissenschaftlichen, priesterlichen Heilweisen zu widmen. Die Tragödien um Mesmer, Hahnemann, Robert Mayer, Semmelweiß und viele anderen dürfen sich nicht wiederholen, wenn die Medizin ihr Ansehen erhalten will. Freiheit ist auch für das Gebiet des Heilwesens kein leeres Wort, denn auch hier ist ein menschliches Hirn viel zu klein, um alle Zusammenhänge richtig zu überblicken und einzuordnen, welche von einer höheren und weiseren Führung sicher und zielbewusst gelenkt werden.“

Auch Ministerpräsident Dr. Ehard äußerte sich in diesem Sinne, als er vor Pressevertretern kurz erklärte: „Warum soll man ihn nicht - ohne Missbräuche natürlich – und die sind bisher nicht vorgekommen – arbeiten lassen.

Die Wissenschaft hat längst erkannt, dass es Kräfte gibt, deren Ursachen noch heute unbekannt, die aber in ihren Wirkungen nicht mehr zu bestreiten sind. Der bekannte Psychotherapeut Dr. G. R. Heyer äußert sich hierzu, dass man sich von der manchmal allzu hoch gebauten wissenschaftlichen Warte aus nicht etwa den Irrtum erlauben dürfe, diese Kräfte ohne genaue Kenntnis von vornherein zu bestreiten, um damit in den alten und gefährlichen Fehler zu verfallen, der mit Hochmut behauptet: „So etwas gibt es nicht …!“, oder aber: „Das haben wir schon immer gewusst … !“

Das Studium dieser Kräfte – X-Größe, wie er sie nennt – ist eine interessante Aufgabe und die Angst mancher Wissenschaftler, hier einem Novum, einem noch nicht Dagewesenen gegenüberzustehen, darf niemand davon abhalten, es erforschen zu wollen.

Man kann nicht in der Angst vor der eigenen Unwissenheit neue Phänomene in das Schema alter, gutgebrauchter und abgebrauchter Millimeterpapiere der wissenschaftlichen Erkenntnis pressen wollen.

Man sagt, dass Gröning nur psychogen gelagerte Fälle zu heilen vermöchte, d. h. Krankheiten, die eine seelische Störung zur Ursache haben. Die Wirkung Grönings geht jedoch über die Suggestionswirkung der Psychotherapie weit hinaus und besitzt nur noch eine entfernte Verwandtschaft in deren Grundlagen. Die durch diesen Mann wirkenden Kräfte gehören in das Gebiet der Parapsychologie und sollten von den beiden hervorragendsten Autoritäten der Alten und Neuen Welt, Prof. Hans Bender, Freiburg und Prof. Rhine in Amerika weiter erforscht werden.

Denn die Welt braucht zu ihrem Glück Gesundheit und Heilung, und alle positiven Kräfte müssen positiv genutzt werden.“

Man hat nun versucht, diese aus mir wirkenden Kräfte nach jeder Richtung hin zu kritisieren. So wird behauptet, ein Teil meiner Heilungen seien nur Augenblickserfolge und halten nicht lange an. Wird aber diesen Fällen nachgegangen, so kann festgestellt werden, dass die bereits eingetretene Heilwirkung stets durch eine neue Ursache vernichtet oder verzögert wurde. Als Beispiel erwähne ich den bekannt gewordenen Fall Klüglich in Bielefeld. Herr Klüglich hatte während des Krieges einen Nierendurchschuss bekommen. Die verletzte Niere funktionierte nur noch beschränkt. Nach dem Krieg befiel die zweite Niere eine heftige Entzündung, die schließlich soweit fortschritt, dass die behandelnden Ärzte an eine Operation dachten. Klüglich wandte sich brieflich an mich und ich nahm eine Fernheilung vor und bat ihn genau zu beobachten, was sich in den nächsten Tagen in seinem Körper ereignen werde. Herr Klüglich stellte eine gesteigerte Nierentätigkeit, viel tief gefärbten Urin und danach eine wachsende Erleichterung seiner Beschwerden fest. Die Besserung hielt an, er konnte das Bett verlassen und unternahm Spaziergänge.

Als ihn jedoch Prof. Fischer untersuchte, hatte sich sein Zustand wieder verschlimmert. Die Ursache dieser Verschlimmerung stellte Prof. Fischer einwandfrei fest: Klüglich hatte wegen seiner Krankheit durch das Wohnungsamt ein zusätzliches Zimmer bekommen.

Aufgrund der schnell umlaufenden Nachrichten von seiner Heilung hatte das Wohnungsamt ihm mitgeteilt, es müsse ihm unter diesen Umständen das Zimmer wieder entziehen. Am gleichen Tage setzte die Verschlimmerung seines Zustandes ein. Wäre mir die Möglichkeit gegeben worden, Klüglich ordnungsgemäß weiter zu behandeln, wäre dies nie eingetreten. Aber durch das Heilverbot waren mir die Hände gebunden und die Kranken waren dadurch stets die Leidtragenden.

Wie die Nachprüfungen ergeben haben, sind die meisten von mir geheilten Menschen auch heute noch gesund. Hierüber kann ich Tausende von schriftlichen Bestätigungen vorlegen. Ich will nur einige von den Fällen anführen, die von Prof. Fischer nachkontrolliert wurden. So der Fall Mendt in Hamburg. Dieser war ärztlich gut beobachtet worden. Das Kind hatte eine spinale Kinderlähmung überstanden, aber Lähmungserscheinungen in den Beinen zurückbehalten. Es gab hier eine genaue, sorgfältig ausgearbeitete Vorgeschichte mit klarer Diagnose. Ich hatte dem Kind eine Weile gegenübergesessen und nach seinem körperlichen Empfinden gefragt. Dann hatte ich den Auftrag zurückgelassen, in den folgenden Tagen die weiteren Empfindungen des Kindes genau aufzuzeichnen. Dies war sorgfältig geschehen und Prof. Fischer konnte nachlesen, dass das Kind ziehende Schmerzen in den Beinen in Richtung auf das Kreuz verspürt hatte. Diese steigerten sich und machten einer zunehmenden Wärme und starken Durchblutung der gelähmten Beine Platz. Das Kind begann wieder Bewegungen zu machen, zu denen es vorher nicht in der Lage war. Prof. Fischer untersuchte die Glieder des Kindes genau und fand, dass sie erstaunlich gut durchblutet waren und er musste zugeben, dass es sich hier um einen außergewöhnlichen Erfolg handelte. Er hatte deswegen eine Unterredung mit dem Hamburger Prof. Burckhard und beide Herren waren vom Erfolg so beeindruckt, dass Prof. Fischer zum ersten Male äußerte, er sei jetzt der Ansicht, dass ich über ungewöhnliche psychotherapeutische Kräfte, vielleicht über ein eigenes Strahlenfeld oder über irgendetwas anderes verfüge.

Auch den bekannten Fall Dieter Hülsmann hat Prof. Fischer nachgeprüft. Dieses neunjährige Kind hatte niemals richtig gehen gelernt. Man hatte aber den wirklichen Charakter seines Leidens nicht erkannt. Lange Zeit war er in Gipsverbände gepresst worden. Schließlich hatte man in der Universitätsklinik in Münster progressive Muskeldystrophie, also fortschreitenden Muskelschwund, festgestellt. Nach anschließendem fast einjährigen Aufenthalt in Bethel erklärte einer der dortigen Ärzte: „Sie können den Jungen hier lassen. Sie können den Jungen auch mit nach Hause nehmen. Helfen kann ihm niemand.“ Das Kind konnte schließlich nicht mehr sitzen und hatte eiskalte Beine. Angewärmte Decken, Wärmflaschen und Heizkissen waren nicht in der Lage, die dauernde Kälte und Gefühllosigkeit zu beseitigen. In diesem Zustand habe ich eine einmalige Behandlung vorgenommen. Der Junge empfand kurz darauf heftiges Brennen im Rücken und eine plötzliche Durchwärmung der Beine. Sie hielt an und führte dazu, dass der Junge, wenn auch schaukelnd, gehen konnte.

Prof. Fischer war nach genauer Untersuchung der Ansicht, dass es sich in Wirklichkeit um eine neurotische, progressive Muskelatrophie handelte, also um eine Degeneration des Nervs, der sich vom Rückenmark zu den Muskeln hinzieht und offenbar deren Entwicklung und Ernährung beeinflusst. Prof. Fischer musste zugeben, dass die degenerierten Nerven eine ungewöhnliche Belebung erfahren und diese Belebung an die Muskeln der Beine weitergegeben hatten. Was ihn jedoch am meisten erstaunte, war die Tatsache, dass ich eine Diagnose gestellt hatte, die der anatomischen Wirklichkeit, wie es hieß, geradezu unheimlich nahe kam. Zahllose ähnliche Fälle könnte ich anführen. Viele Jahre lang litten Menschen, ohne dass die Ärzte ihnen helfen konnten.

Sobald die Heilung aber dann von mir vollzogen war, galt alles als ganz selbstverständlich und die Ärzte sagten, dass hätten wir schließlich auch gekonnt. Warum haben sie es aber dann nicht früher getan? Die Kranken haben sicherlich weder Mühe noch Geld gescheut, um von ihren Leiden befreit zu werden.

Auch meine Behauptung, dass ich die von mir ausgehenden Kräfte auf beliebige Materie übertragen kann, wird immer wieder bezweifelt und bespöttelt. Und doch habe ich es bewiesen. Aus der Fülle des vorliegenden Materials will ich nur einige Fälle anführen:

Nach Untersuchung des Falles Hülsmann wurde Prof. Fischer in ein Zimmer geführt und setzte sich in einen der umherstehenden Sessel. Wie die Anwesenden bezeugen, wurde im gleichen Augenblick sein Gesicht totenbleich. Er rang nach Atem, beherrschte sich aber sehr schnell. Dann sah er die Umsitzenden aus schmalen Augen an, als habe ihn eben eine rätselhafte Gewalt berührt, deren Herkunft er sich nicht erklären konnte.

Er sagte: Er habe im Augenblick des Niedersitzens einen heftigen Schmerz in der rechten Nierengegend und gleichzeitig Herzklopfen und Atemnot gespürt. Seine rechte Niere war früher mehrfach von Entzündungen befallen worden. Sie bildete daher das am wenigsten widerstandsfähige Organ seines Körpers. Die Anwesenden rätselten noch um das sonderbare Phänomen herum, als Herr Lanzenrath, Bezirksdirektor einer Krankenkasse, eintrat und sagte, der Professor sitze ausgerechnet in dem Stuhl, in dem ich meine Kranken behandelt hatte. Ich hätte immer behauptet, ich könne dem Stuhl besondere Kräfte verleihen. Ob der Professor etwas davon gemerkt habe. „Allerdings“, entgegnete Prof. Fischer und bat plötzlich Lanzenrath, mitzukommen und ging mit ihm in den Garten, wo sich viele Kranke aufhielten.

Er suchte unter ihnen nach einer Gelähmten und fand ein junges Mädchen, das hilflos mit unbeweglichen Beinen in einer Laube lag. Er trug sie mit Hilfe Lanzenraths ins Wohnzimmer, wo sie in den Stuhl gesetzt wurde, der Prof. Fischer einen so starken Schock versetzt hatte. Wenn ich in diesem Stuhl geheimnisvolle Kräfte hinterlassen hatte, so kombinierte er, dann müssen diese Kräfte auch in meiner Abwesenheit auf Kranke wirken können.

Er zeigte dem Mädchen ein Bild von mir, dann befahl er ganz unvermittelt: „Stehen Sie auf!“ Das Gesicht des Mädchens strahlte urplötzlich auf, sie erhob sich fast mit einem Schwung aus dem Sessel und war so erstaunt und überwältigt von der Fähigkeit, aufstehen zu können, dass sie zuerst gar keinen Schritt zu tun wagte. Prof. Fischer befahl nochmals: „Nun gehen Sie!“ Lanzenrath, der dabeistand, musste das Mädchen leicht bei der Hand fassen, dann ging es mit noch unsicheren Schritten und unter Freudentränen quer durch das ganze Zimmer. Dieser Vorgang wurde zweimal durchgeführt. Danach stellte Prof. Fischer eine starke Durchblutung der bis dahin gelähmten Beine, Rötungen und Wärmeentwicklung fest.

Das Aufstehen gelang immer besser. Schließlich war das Mädchen in der Lage, den ganzen Weg aus dem Zimmer über den Hof bis zu einer gegenüberliegenden Straße zurückzulegen.

Einen ähnlichen Fall trug der sachverständige Zeuge Bachmann bei seiner Vernehmung vor dem Landgericht München vor. Er sagte wörtlich:
„Ich hatte einen befreundeten Herrn zu Gast. Wir saßen uns am Esstisch gegenüber und plötzlich fragte er mich, ob hier geheizt wäre, ihm würde plötzlich so warm.

Ich verneinte und legte zunächst dieser Frage keine Bedeutung bei. Da fiel mir ein, mein Bekannter saß auf dem Stuhl, auf dem Tags zuvor Bruno Gröning gesessen hatte. Ich bat ihn deshalb, sich auf einen anderen Stuhl zu setzen. Sofort ließ die Wärmewirkung nach. Sobald er sich aber wieder auf den Gröningstuhl setzte, und dieser Wechsel wurde wiederholt durchgeführt, begann er wieder zu schwitzen. Es bestand nicht der geringste Zweifel, Grönings Ausstrahlung hatte sich auf diesen Stuhl übertragen. Ich möchte ausdrücklich erwähnen, dass dieser Herr, ein ehemaliger aktiver Oberstleutnant, sehr nüchtern und durchaus nicht sensibel ist. Er hat sich bereit erklärt, diesen Vorfall vor Gericht zu bestätigen.“

Der Sachverständige fuhr dann fort:

„Dass strahlenaktive Körper auch andere Materie strahlenaktiv machen können, ist bekannt. Wir wissen, dass beim Atomzerfall sogar jeder beliebige Stoff eine Zeit lang radioaktiv wird und selbst Strahlen aussendet. Um den Nachweis zu erbringen, dass auch Gröning diese Fähigkeit besitzt, ließ ich mir von ihm eine Reihe Stanniolkugeln geben, mit denen ich folgende Versuche anstellte:
a) Mit einem Fieberthermometer stellte ich bei einer Versuchsperson die Körpertemperatur fest. Um ein genaues Resultat zu haben, entfernte ich das Thermometer erst nach 10 Minuten. Dann gab ich dieser Person eine Gröningkugel in die Hand und ließ diese einige Minuten auf sie einwirken. Eine erneute Messung der Körpertemperatur ergab, dass sich diese um eine ganze Reihe Teilstriche erhöht hatte.
Diesen Versuch wiederholte ich bei mehr als hundert Personen beiderlei Geschlechts und verschiedenen Alters. Das Ergebnis war immer das gleiche: In jedem Falle war die Körpertemperatur nach Einwirkung der Gröningkugel um 3-8 Teilstriche gestiegen. Ein eindeutiger Beweis dafür, dass Grönings Ausstrahlung so stark ist, dass er sie auf andere Materie übertragen kann.

Bei einigen Personen kam es sogar zu starken Schweißausbrüchen.

b) Um festzustellen, ob diese Ausstrahlungen der Kugeln auch auf Kristallisationsvorgänge Einfluss hat, machte ich folgenden Versuch: In vier Glasgefäße füllte ich Kupfervitriollösung. In zwei von ihnen hängte ich je eine Gröningkugel. Es zeigte sich Folgendes: Nach etwa drei Tagen hatten sich in den Gefäßen ohne Kugeln zahlreiche kleinere Kristalle gebildet, während die Gefäße mit den Kugeln nur je ein großes, schön geformtes Kristall aufwiesen. Vergleichsversuche ergaben ein ähnliches Ergebnis.

c) Die Ausstrahlung der Gröningkugeln ließ ich auch durch einen bekannten Wünschelrutengänger feststellen. Dieser Mann hat sein Können vor Behörden und Wissenschaftlern mehrfach unter Beweis gestellt, so dass an seinen Angaben nicht zu zweifeln ist. In der Polizeischule in Fürstenfeldbruck z. B. hat er an Hunderten von Personen die Ausstrahlung gemessen. Er verfährt dabei folgendermaßen: Mit einer Wünschelrute, die aus einem gebogenen Messingdraht besteht, geht er auf eine Person zu und bleibt dort stehen, wo die Wünschelrute ausschlägt. Eine Messung des Abstandes zwischen ihm und der Versuchsperson ergibt dann die ungefähre Länge der menschlichen Ausstrahlung, die nach seinen Feststellungen zwischen 60 cm und 1,20 m schwankt.

Eine solche Messung ließ ich bei Bruno Gröning durchführen. Sie schwankte zwischen 2,50 m und 3,50 m und ein bekannter Strahlenforscher versicherte, dass es sich dabei um die längste Ausstrahlung handelt, die je bei einem Menschen gemessen wurde. Die Reichweite der Ausstrahlung soll praktisch unbegrenzt sein. Der gemessene Abstand wird als der erste Knotenpunkt bezeichnet.

Auch bei der Stanniolkugel stellte dieser Mann eine Ausstrahlung von 2,50 m bis 3,50 m fest. Sie hatte also dieselbe Ausstrahlung wie Bruno Gröning selbst.

Vergleichsmessungen ließ ich noch von anderen Personen durchführen. Dabei verfuhr ich folgendermaßen: An eine Gartenmauer, auf der eine Stanniolkugel lag, legte ich eine 4 m lange Messlatte an und ließ die Versuchsperson auf die Stanniolkugel zugehen. Dort, wo die Wünschelrute ausschlug, musste sie stehen bleiben und sich die auf der Messlatte angegebene Zahl merken. Das gleiche taten die übrigen Personen. Nach Beendigung des Versuches wurden die Zahlen verglichen und es ergab sich ein übereinstimmender Abstand von 2,50 m.

Als weiteres Hilfsmittel, die Strahlung Grönings nachzuweisen, benutzte ich fotografische Platten. Diese wickelte ich mehrfach in schwarzes und rotes Papier und Herr Gröning hielt 15 Minuten lang seine Hand darüber. Nach der Entwicklung zeigten sich die Platten stark belichtet. Bei der einen Platte waren merkwürdige helle Streifen sichtbar, die strahlenförmig von einer Ecke aus gingen.

Vergleichsversuche brachten nicht immer das gleiche Ergebnis, teilweise zeigten die Platten nur einen leichten grauen Schimmer.

Auch den Versuch mit dem Oszillator möchte ich noch erwähnen.

Es handelt sich dabei um einen Blutdruckmesser mit Manometer, an dem man neben dem Blutdruck auch die Schwankungen des Pulses ablesen kann. Bei Versuchspersonen, die ich an diese Apparatur anschloss zeigte sich Folgendes:

Sobald sich Gröning von hinten der betreffenden Versuchsperson näherte, konnte man eine Erhöhung der Pulsfrequenz ablesen, die umso größer wurde, je näher er herankam. Entfernte er sich wieder, ließ auch die Pulsbeschleunigung nach. Die Versuchspersonen saßen dabei so, dass sie nicht feststellen konnten, in welcher Entfernung sich Gröning jeweils von ihnen befand. Auch dieser Versuch bewies eindeutig die unmittelbare Wirkung von Grönings Ausstrahlung auf den menschlichen Organismus.

Aufgrund meiner strahlenphysikalischen Untersuchungen bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass es sich bei Bruno Gröning weder um einen Heilpraktiker, noch um einen Psychotherapeuten handelt. Er ist vielmehr ein starker Sender und zugleich ein überaus empfindsamer Empfänger. Seine zahlreichen Heilerfolge beruhen daher nicht auf Suggestion, Autosuggestion, Magnetismus oder dergl., sondern auf einer starken Strahlung, die von der Gesamtheit seiner Zellen ausgeht. Nur so sind die Fernheilungen und Ferndiagnosen zu erklären.

Zum Verständnis meiner Ausführungen überreiche ich dem Gericht zwei Fotos. Bei diesem Versuch handelt es sich um eine Anzahl Pelargonien, die mit dem bacterium tumefaciens geimpft wurden.

Die Aufnahme Nr. 1 zeigt eine dieser Pflanzen mit einem stark entwickelten Tumor. Sie ist rettungslos verloren. Selbst ein chirurgischer Eingriff kann ihr nicht mehr helfen.

Bei der Pflanze auf Foto Nr. 2 ist der Tumor abgefallen. Er liegt am Rande des Topfes. Die Pflanze selbst hat sich sehr gut entwickelt. Um sie herum ist ein einfacher Kupferring gespannt, der an einem Isolierstab befestigt ist. Bei sämtlichen geimpften Pflanzen, die mit diesem freischwebenden Kupferring umgeben waren, ist der Tumor abgefallen, während die übrigen sämtlich eingingen.

Dieser Versuch wurde bereits im Jahre 1924 in der chirurgischen Klinik der Salpêtrière in Paris gemacht und ist seitdem von zahlreichen Forschern in aller Welt mit dem gleichen Ergebnis durchgeführt worden.

Die Frage, wieso ein einfacher Kupferring in der Lage war, diese Heilung zu bewirken, beantwortet Prof. Lakhovsky anhand seiner Theorie über die Zellschwingung.

Ich überreiche dem Gericht die schematische Darstellung einer Zelle sowie das Schema eines einfachen elektrischen Schwingkreises zum Vergleich mit den Zellfäden. Im Innern des Zellkerns sieht man die gewundenen Zellfäden. Ihr Äußeres besteht aus einer isolierenden Masse, das Innere wird von Stoffen gebildet, die elektrisch leitend sind. Sie stellen daher einen regelrechten elektrischen Schwingkreis dar, der auf einer unendlich kleinen Welle mit sehr hoher Frequenz schwingt, Strahlen empfangen und Strahlen aussenden kann.
Die Schwingungen selbst werden durch Strahlen verursacht, die ununterbrochen aus dem Kosmos in allen Wellenlängen und Frequenzen auf die Erde gelangen.
Nach Lakhovskys Theorie hängt nun unsere Gesundheit davon ab, dass die Gesamtheit unserer Zellen harmonisch schwingt, d. h. dass sie sich im Schwingungsgleichgewicht befinden. Jede Störung dieses Gleichgewichtes bedeutet Krankheit. Dringt also z. B. ein Krankheitserreger in unseren Körper ein, der mit einer anderen Frequenz schwingt, so werden die Körperzellen in ihrer Schwingung gestört, sie sind krank. Um sie zu heilen, sagt Lakhovsky, muss man eine Strahlung von entsprechender Wellenlänge und Frequenz an sie heranbringen, die ihr Schwingungsgleichgewicht wieder herbeiführt.

Zum Beweis der Richtigkeit seiner Theorie führt er unter anderem den Versuch mit den Pelargonien an. Der um die Pflanze gelegte Schwingkreis schafft ein konstantes elektrisches Feld. Die aufgefangenen kosmischen Strahlen aktivieren die Eigenschwingungen der Pflanzenzellen und machen dadurch die Pflanze wieder gesund.

Anhand dieser Theorie lassen sich auch die Heilerfolge Grönings erklären. Gröning selbst ist ein starker Sender. Die von ihm ausgehende Strahlung hat die Wellenlänge und Frequenz der menschlichen Zellen, kann diese also unmittelbar ansprechen. Kommt ein Kranker, dessen Zellen nicht mehr normal schwingen, in die Nähe Grönings und spricht er auf die Strahlung Grönings an, dann geschieht folgendes:

Die starke Strahlung zwingt die kranken Zellen normal mitzuschwingen, d. h. ihre gesunkene Frequenz zu erhöhen. Die Erhöhung der Frequenz erzeugt Wärme. Diese Wärme dringt durch die Hüllen der Zellen, sodass die Körpertemperatur steigt und der Kranke Wärme in seinem Körper empfindet. Diese Reaktion kann immer festgestellt werden, wenn Kranke auf Gröning ansprechen. Sie verspüren eine Durchwärmung ihres Körpers, die sich oft bis zu Schweißausbrüchen steigert.

Die Kranken selbst brauchen Gröning nichts von ihrer Krankheit zu sagen. Er spürt sofort die krankhafte Ausstrahlung, d. h. das gestörte Schwingungsgleichgewicht, wie ich selbst wiederholt feststellen konnte.

An und für sich ist es gleichgültig, ob man die Theorie der Zellschwingungen für richtig erachtet oder nicht. Tatsache ist, dass Bruno Gröning eine starke Ausstrahlung besitzt, die jederzeit nachgewiesen werden kann. Und dass ihn diese Strahlung befähigt, Menschen zu heilen, hat er selbst tausendfach unter Beweis gestellt. Man würde der leidenden Menschheit einen sehr schlechten Dienst erweisen, wenn eine solche Naturbegabung unterdrückt würde.

Zum Schluss möchte ich noch einen bezeichnenden Vorfall erwähnen, den mir dieser Tage die bekannte Sängerin, Frau Erna Sack, erzählt hat, als sie von ihrer Tournee aus Südafrika zurückkehrte:

In Johannesburg kam eines Morgens eine verzweifelte Mutter zu ihr, die ihr erzählte, dass ihr Kind im Sterben liege. Das kleine Mädchen wünschte sich, die deutsche Nachtigall einmal singen zu hören.

Erna Sack ging ins Krankenhaus und traf dort ein dem Tode geweihtes Kind. Bleich mit fieberglänzenden Augen lag es in seinem Bettchen. Es litt an einer Krankheit, deren Ursache bis heute noch unbekannt ist. Nur 10 Mal war diese Krankheit bisher aufgetreten und alle 10 Fälle verliefen tödlich.

Erna Sack sang der Kleinen ein Wiegenlied. Dann gab sie ihr eine Stanniolpackung in die Hand, die ihr einst Gröning gegeben hatte und sagte zu dem Kind, es solle die Packung immer in den Händen behalten.

Als einige Wochen später Erna Sack nach Johannesburg zurückgekehrt war, erhielt sie von der überglücklichen Mutter die Nachricht, dass das Kind völlig genesen sei. Die Ärzte stünden vor einem Rätsel. Das kleine Mädchen kam mit einem Blumenstrauß ins Konzert und bedankte sich bei Erna Sack für diese „wunderbare Heilung.“

Soweit der Sachverständigenzeuge Bachmann. Ähnliche Fälle sind mir aus zahllosen Briefen bekannt, die mir zugegangen sind. Ich will nur einen einzigen herausgreifen:

Am 12. April 1950 kam zu dem Ehepaar Taubenberger, Gaststättenbesitzer in Schwärzenbach/Tegernsee, eine Frau Redl, Ziegeleibesitzerin aus Hilgertshausen. Sie war auf dem rechten Auge blind und das Auge sollte in den nächsten Tagen entfernt werden, da nach Angabe der Ärzte auch das andere Auge gefährdet sei. Wie Taubenbergers berichten, lehnte mich Frau Redl, eine sehr resolute Frau, völlig ab. Trotzdem gab ihr Herr Taubenberger eine Stanniolkugel. Kaum hatte sie diese in der Hand, warf sie dieselbe mit einem Aufschrei fort, hielt sich den Kopf und klagte über heftige Schmerzen. Dieser Zustand dauerte nur ganz kurze Zeit und plötzlich konnte die Frau auf ihrem rechten Auge wieder sehen. Sie hat auch das Augenlicht bis heute behalten. Das Ehepaar Taubenberger ist bereit, über diesen Vorgang eine eidesstattliche Versicherung abzugeben.

Von den Ärzten werden auch meine Fernheilungen angezweifelt, obwohl viele Zeugen vorhanden sind und zahlreiche Berichte hierüber vorliegen. Auch hier soll nur ein Fall angeführt werden:

Während meines Aufenthaltes in Uffing/Staffelsee kam eines Abends Kommissar Koch vom Gendarmerieposten Uffing zu mir. Bei dieser Gelegenheit erzählte er, dass er von seiner Schwester, die in der Ostzone wohne, die Mitteilung erhalten habe, sie sei krank. Was ihr fehle, wisse er nicht. Daraufhin gab ich Koch eine genaue Schilderung der Krankheit seiner Schwester und machte unter anderem auch die Angabe, dass ein Finger ihrer rechten Hand steif sei. Dann sagte ich ihm, er solle die genaue Uhrzeit feststellen, jetzt würde seine Schwester gesund.

Koch erzählte mir später, dass ihm seine Schwester brieflich alles bestätigt habe, was ich gesagt hatte. Sie schrieb ihm, sie sei nachts plötzlich munter geworden – und zwar zu genau derselben Zeit, die ich angegeben hatte - habe sich merkwürdig leicht, wie gehoben, gefühlt und sei von dieser Stunde ab gesund. Kommissar Koch hat diesen Vorgang protokolliert und ist bereit, seine Richtigkeit unter Eid zu bestätigen. In Briefen aus USA, Australien usw. wird mir Ähnliches bestätigt.

Um der Wissenschaft die Möglichkeit zu geben, dies alles zu überprüfen, übersiedelte ich im Einverständnis mit dem Psychotherapeuten Prof. Dr. v. Weizsäcker von der Heidelberger Universitätsklinik am 27.7.49. nach Heidelberg und wurde dort ausgedehnten Prüfungsexperimenten unterzogen. Prof. Dr. v. Weizsäcker hatte den Internisten Dr. Wüst von der Ludolf-Krehl-Klinik beauftragt, die klinische Überwachung der Experimente durchzuführen. Ich behandelte dort Patienten, die mir nach einer Voruntersuchung durch Dr. Wüst in der Universitätsklinik in Heidelberg zugewiesen wurden. Nachuntersuchungen in der Klinik stellten dann die Veränderungen im subjektiven und objektiven Befinden der Kranken fest.

Prof. Dr. Fischer und Dr. Wüst nahmen als Beobachter an vielen meiner Behandlungen teil. Alle Sitzungen wurden fotografiert, auf Tonbänder aufgenommen und in stenografischen Berichten festgehalten. Verschiedentlich fanden auch Blutdruck- und andere Messungen während der Behandlung statt. Während der letzten Tage der Experimente wurde noch der Marburger Dipl. Physiker und Psychologe Germer, der selbst über eine umfangreiche Praxis als Psychotherapeut in Marburg verfügt, hinzugezogen.

Man hat es mir dort wahrhaftig nicht leicht gemacht und ich musste die schärfsten Kontrollbedingungen anerkennen. Die Experimente führten, wie der Bericht sich ausdrückt, zu beachtlichen, zum Teil sogar aufsehenerregenden Ergebnissen. Die zwei bemerkenswertesten Fälle, Strobl und Joest, wurden bereits veröffentlicht. Im Fall Strobl handelte es sich um eine schwere Rückgratversteifung (Bechterewsche Krankheit) mit starken Schmerzen, Unbeweglichkeit des Kopfes und Gehbehinderungen. Ich heilte diesen Fall während einer einzigen Sitzung bis auf Resterscheinungen der Bewegungsbehinderung des Kopfes.

Der Fall Joest war der Fall einer Frau, die an einer unheilbar scheinenden Verstopfung und an anderen Unterleibserkrankungen litt, deren seelische Ursachen bereits in der Heidelberger Universitätsklinik geklärt waren, bei der es aber nicht gelungen war, sie aus ihrer Krankheit herauszureißen. Auch hier führte meine Behandlung in einer einzigen Sitzung zu einem eindeutigen Erfolg.

Die beobachtenden Wissenschaftler kamen zu der Überzeugung, dass in mir ein starkes Naturtalent zur Seelenbehandlung verkörpert sei. Sie gelangten zu dem Ergebnis, dass sich meine Heilmethoden im Bereich der Psychotherapie, d. h. der Seelenheilkunde, bewegten, dass sie aber Neuigkeiten enthielten, die beachtet werden mussten. Meine entscheidende Grundbegabung sei ein überdurchschnittliches seelisches Einfühlungsvermögen in andere Menschen, verbunden mit einem Naturtalent zu geschickter Menschenbehandlung. Beide Veranlagungen sollen meinem optimistischen, andere Menschen unmittelbar ansprechenden Wesen, das außerdem noch durch eine zielklare Selbstsicherheit bestimmt sei, entspringen. Alles dies seien Veranlagungen, die für einen Psychotherapeuten wesentlich und bei mir in ausgesprochenem Maße vorhanden seien.

Im Bericht heißt es dann weiter:
„Gröning schafft zuerst eine starke Erwartungsspannung, indem er den Patienten zur Selbstbeobachtung von Empfindungen an seinen Organen anregt. Diese Empfindungen stellen sich durch die Erwartungsspannungen in den meisten Fällen von selbst ein. Gröning sagt z. B.: Was merken Sie jetzt in Ihrem Körper?

Später richtet er diese Fragen auf einzelne Körperteile und tastet sich mit erstaunlichem Einfühlungsvermögen an den jeweiligen Krankheitsherd heran. Wenn Patienten auf diese Weise nichts merken, hilft Gröning, ohne dass weder er noch der Patient sich darüber im Klaren sind, mit versteckten Suggestionen nach. Er handelt auch hierbei völlig aus Instinkt. Auf diesem Wege macht er die Patienten von sich sehr abhängig und verstärkt diese Abhängigkeit durch hellseherisch erscheinende Feststellungen.

Er macht damit den Patienten so gläubig, dass er ihn viel schneller als bei der bekannten Technik des autogenen Trainings - manchmal schon in einer halben Stunde - aus seiner Krankheit herausreißen kann. Seine sehr gekonnte, instinktiv entwickelte Technik, die er sich ohne jedes theoretische Studium, wahrscheinlich ganz von selbst, angeeignet hat, ist psychotherapeutisch durchaus einwandfrei und wird von ihm in den Dienst des bei ihm persönlich echten Zieles „Helfen und Heilen“ gestellt.

Daraus ergibt sich, dass man Gröning mit dem Verbot seiner Tätigkeit nicht abtun kann. Man muss im Interesse der Wissenschaft und der Kranken Grönings Methode exakt erforschen und anderen Psychotherapeuten zugängig machen.

Ihm selbst aber muss man die Möglichkeit zur Weiterarbeit geben.

Gröning hat das Ausmaß der bisher der breiten Öffentlichkeit unbekannten Leiden für unsere Zeit entdeckt. Allein das ist schon ein großes Verdienst. Die wissenschaftliche Auswertung der Briefe an ihn mit ihren Schilderungen erschütternder Krankheitsgeschichten hat ergeben, dass die Medizin diesen Kranken bisher machtlos gegenübersteht.

Das bedeutet: Die heute noch vorherrschende Einstellung der Ärzte, sich nur um die körperliche Seite der Krankheiten zu kümmern, wird mit diesem Problem nicht fertig. Das bedeutet zugleich, dass der Patient, und vor allem der Kassenpatient, ungeheilt von Arzt zu Arzt wandert. Dadurch werden unsinnige Summen für die Allgemeinheit zwecklos vertan. Aber nicht nur die Unkenntnis der Patienten, sondern auch die Ablehnung der Ärzte ist ein Grund, dass die Kranken nicht zu der hier allein wirksamen psychotherapeutischen Behandlung kommen, deren Heilmöglichkeiten bisher nur wenigen Menschen bekannt ist. Ein weiterer Grund ist die sehr geringe Anzahl wirklich talentierter und erfolgreicher Psychotherapeuten. Diese können außerdem bei weitem nicht so viel Patienten abfertigen, wie z. B. ein Kassenarzt, da die psychotherapeutische Behandlung viel mehr Zeit beansprucht.

Schon allein deshalb sollte man ein psychotherapeutisches Naturtalent wie Bruno Gröning nicht unterdrücken.“

Als am 20.8.1949 das Heidelberger Communiqué, das auch die Unterschrift des weltbekannten Prof. Dr. v. Weizsäcker trägt und das meine Fähigkeit zu heilen bestätigt, veröffentlicht wurde, glaubte ich nicht mehr befürchten zu müssen, ein Opfer blinder Fanatiker, sturer Schulmediziner oder hinterhältiger Bürokraten zu werden. Im Gegenteil, ich war der Annahme, dass man mein Wirken nunmehr von staatlicher Seite aus unterstützen würde. Gerade das Gegenteil geschah. Als meine Gegner erkannt hatten, dass die Wissenschaft mich anerkannte und gegen ihre Erwartungen für mein Wirken eintrat, begannen sie, mich mit Schmutz zu bewerfen. Unkontrollierbare und unwahre Gerüchte über meine Vergangenheit wurden in Umlauf gebracht. Geschäftemacher übelster Sorte, die ich wegen ihrer gewinnsüchtigen Absicht abgelehnt hatte, brachten sie auf. Ich sollte in Verruf kommen, die Kranken sollten das Vertrauen zu mir verlieren und die Behörden den Eindruck gewinnen, ich sei völlig unwürdig, den Beruf eines Heilers auszuüben. In unverständlicher Weise wurden dann auch diese verleumderischen Behauptungen dem zweiten Heidelberger Gutachten vom 24.10.51 zugrunde gelegt.

Es gibt fast nur die schmutzigen Verleumdungen wieder, die meine Widersacher mit verdächtigem Fleiß zusammengetragen haben. Das Niveau, auf dem es sich bewegt, nimmt ihm allen Anspruch, als „wissenschaftliches“ Gutachten zu gelten. Gleichzeitig wirft es aber auch ein bezeichnendes Licht auf die Art und Weise wie meine, Gegner versuchen, mich zu erledigen. Sie werden dadurch selbst charakterisiert. Auch Prof. Dr. Fischer machte mir seinerzeit ein geschäftliches Angebot, das ich aber ablehnen musste, weil es mir zu „geschäftstüchtig“ erschien. Bekanntlich hat er jetzt in Bad Wildungen eine psychosomatische Klinik eröffnet, in der er nach meinen Methoden arbeiten will, obwohl er mir seinerzeit selbst erklärte, dass er nicht meine Kräfte besitze und deswegen zur Hypnose und anderen Hilfsmitteln greifen muss.

Bisher habe ich mich noch nicht gegen diese Anwürfe gewehrt.

Das Wohl der Kranken lag mir mehr am Herzen. Außerdem durfte ich keine Zeit verlieren, um die im Heilpraktikergesetz vorgeschriebene Frist von drei Jahren zu erfüllen. Deswegen habe ich mich vom 14.1.49 ab, wie schon früher, der freien Liebestätigkeit gewidmet und mein Können unter Beweis gestellt. Nachdem nun aber die Absichten meiner Gegner klar zutage getreten sind, werde ich entsprechende Verfahren einleiten lassen, um die Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen. Genügend Material dazu haben sie mir selbst in die Hände gespielt. Die Öffentlichkeit dürfte empört sein, wenn sie erfährt, mit welch hinterhältigen Mitteln man mich bekämpft hat, umso mehr, da allgemein bekannt ist, dass ich mich Tag und Nacht in selbstloser Weise den Kranken zur Verfügung gestellt habe.

Es ist wohl die höchste Zeit, dass mir nun auch vonseiten des Staates die nötige Unterstützung zuteil wird und dass man mir endlich den Weg für ein freies und ungehindertes Wirken freigibt. Aus aller Welt dringen die Hilferufe Kranker zu mir. Hierüber hat sich Prof. Dr. Fischer in seinem Artikel: „Briefe an Gröning - ein Alarmsignal!“ selbst geäußert:
„80.000 Briefe erhielt Bruno Gröning in den drei Monaten seines letzten öffentlichen Wirkens. In riesigen Pappkartons und Kisten sind sie sorgfältig gesammelt und geschichtet.

Sie sind Dokumente zur Geschichte des deutschen Leides, in unbeholfener Sprache, mit den ungelenken Zügen des Schriftungewohnten, den steilen von Kindern und den zittrigen von Greisen – in einem Umfang wie nie zuvor niedergelegt.

Es schreibt die Bauersfrau aus Westfalen, der Arbeiter aus dem Ruhrgebiet, die aus dem Osten vertriebene adlige Gutsbesitzerin aus einem Altersheim in der Westzone und der Studienrat.

Es schreibt auch der Arzt für seinen Patienten, dessen Fall ihm an dem Punkt angekommen zu sein scheint, der nur noch einer seelischen Beeinflussung zugänglich ist. Es bittet ein Medizinstudent um Hilfe für seine Mutter. Selbst er sieht hier, wo Vernunft und gelerntes Können zu versagen drohen, die Hilfe allein in einem Wunder. Auf den Hinweis des Pfarrers von der Kanzel wendet sich eine Gottesgläubige an Gröning um Hilfe.

Zur wissenschaftlichen Prüfung des Falles Gröning gehört die Prüfung dieser Briefe. So stimmte Gröning zu, mir Einsicht in einen Teil solcher Post zu gewähren. Der Eindruck, der mir daraus vermittelt wurde, war erschütternd. Es war ein Aufruf für mich, eine vorurteilslose Klärung des Falles Gröning anzutreten. Ein Aufruf, der stärker war, als alle Bedenken und Schwierigkeiten, die sich dabei ergeben mussten.“

Obwohl ich jetzt in strengster Zurückgezogenheit lebe und meinen Wohnort vor der Öffentlichkeit geheim halte, erreichen mich täglich Stöße solcher Briefe. Sie stammen von Menschen, die verzweifelt sind, weil ihnen die medizinische Wissenschaft nicht mehr helfen kann. Und ich kann nicht helfen, weil mir die Hände gebunden sind. Wer will einen solchen Zustand verantworten? Gibt es wirklich Menschen, die es auf ihr Gewissen nehmen können, diese zahllosen Kranken leiden zu lassen und ihnen das Heil meines Wirkens zu versagen, mit dem ich vom Schicksal begabt wurde? Welche Vernunftsgründe stehen dagegen, eine Kraft wirken zu lassen, die ohne mein Zutun heilt. Ein solches Wirken hat doch nicht das mindeste mit der medizinischen Wissenschaft zu tun. Diese Menschen wurden längst von Ärzten untersucht und kommen nur zu mir, weil sie sich von ihnen nichts mehr erhoffen. Wie kann da von Schaden gesprochen werden, der eventuell angerichtet werden könnte. Das Schlimmste, was passieren kann ist, dass dieser oder jener Mensch nicht auf mich anspricht. Diesen Vorwurf müsste man aber dann jedem Arzt machen, wenn er einen Kranken nicht gesund macht. Ich frage: Sollen die Kranken nur auf das Wissen der Fachmediziner angewiesen sein, oder haben sie das Recht, auch durch andere, nicht offiziell anerkannte Mittel, von ihren Leiden befreit zu werden? Sollen die Kranken, wenn sie von den Fachmedizinern als unheilbar aufgegeben werden, sterben, oder dürfen sie sich in diesen Fällen an mich wenden, wenn ich ihr Leben zu retten vermag?

Viele Tausende schriftlicher Bestätigungen erfolgreicher Heilungen, selbst bei ganz verzweifelten Fällen, kann ich vorlegen. Warum soll ich mich dann noch einer Prüfung unterziehen? Eine natürliche Heilbegabung verträgt keine Intellektualisierung, wie sie das Medizinstudium zwangsläufig mit sich bringt. Man sollte mich daher in keiner Weise bevormunden, meine Heilkraft ist ohne Medizin gewachsen und man muss sie nun auch ohne dieselbe aus sich heraus wirken lassen.

Meine Stärke ist die Intuition, das geistige Schauen, das unmittelbar, ohne Vermittlung der Erfahrung und der Überlegung, auf das Wesen der Dinge gerichtet ist. Es ist ein Erfassen ohne Wissen. Mich jetzt in das Prokrustesbett der Gelehrsamkeit zwingen zu wollen, wäre widersinnig und widerspräche meinen angeborenen Fähigkeiten, die sich nicht erlernen lassen. Es wäre doch das Gleiche, wenn man einen Menschen, der Mutterwitz, also die angeborene Fähigkeit besitzt, unbewusst und schlagfertig immer das Richtige zu treffen, zwingen würde, etwa einen Kurs in Logik zu nehmen. Die angeborene Fähigkeit würde man bestimmt nicht fördern, sondern wahrscheinlich gerade das Gegenteil erreichen.

Einsichtsvolle Ärzte haben das längst erkannt. Der Münchner Arzt Dr. Zetti sagte: „Wir Arzte können und müssen sehr viel von Herrn Gröning lernen, denn es ist an Hunderten von Fällen einwandfrei bewiesen, dass er dort geholfen und völlig geheilt hat, wo Wissenschaft und ärztliches Können versagten. Nicht wie geheilt wird, sondern dass geheilt wird, ist die These und Forderung des Tages. Will man dem großen Meister der Heilkunst etwa in einer Klinik die ihm fehlenden Grundlagen der Anatomie beibringen?“

Ein anderer Arzt bestätigt, dass ich eine Reihe seiner Patienten geheilt habe, ohne sie je zu Gesicht zu bekommen. Er erklärte: „Ich habe mich als Arzt davon überzeugt, dass Gröning Fälle geheilt hat, die von mir unmöglich hätten geheilt werden können. Ich kann es daher auch nicht verstehen, dass Gröning erst einen Kurs mitmachen soll, um überhaupt heilen zu dürfen. Was sollen wir Ärzte Gröning noch lernen? Wir können eher noch von ihm lernen?“

Auch der bekannte Leiter des Instituts für medizinische Psychologie und Parapsychologie in Krefeld, Dr. med. F. R. J. Casaretto, setzt sich in einem fachärztlichen Gutachten energisch für mich ein.

Wie einsichtsvoll man auch in anderen Ländern ist, geht daraus hervor, dass man in Frankreich vor kurzem eine öffentliche Aussprache zwischen medizinischen Wissenschaftlern und Naturheilkundigen veranstaltete. Charles de Saint-Savin, der berühmte französische Wunderheiler, führte in dieser Aussprache unter anderem aus:

„Die medizinische Wissenschaft basiert auf der Annahme, dass man Krankheiten nur mit physikalischen, biologischen, chemischen und anderen offiziell anerkannten Mitteln heilen kann. Die wirksamsten Gesundheitsförderer, die von der Natur aus gegeben sind und deren sich die Heiler bedienen, werden von den Fachmedizinern vielfach ignoriert. Doch ist die ganze Atmosphäre, in welcher wir leben, von diesen Heilkräften durchdrungen, nur die Aufnahmefähigkeit der Menschen ist verschieden. Während die Anfälligen nur über eine geringere Absorptionskraft verfügen und deshalb den verschiedenen Krankheitserregern gegenüber keine genügende Widerstandskraft zu leisten vermögen, nehmen andere wiederum bedeutend mehr „Gesundheitsfluidum“ auf, als sie zur Verteidigung ihres eigenen Organismus benötigen, sodass sie den Überschuss auf Kranke zurückstrahlen können. Darin liegt das Geheimnis der Wunderheilungen.

Die Wunderärzte sind Menschen, wie alle anderen, nur mit dem Unterschied, dass ihre Strahlungskraft bedeutend intensiver ist. Sie sind vom Schicksal berufen, Wunderheilungen zu vollbringen.

Käme es zu einer harmonischen Zusammenarbeit zwischen der wissenschaftlichen Medizin und den Heilern, dann wäre das der größte Fortschritt des 20. Jahrhunderts, und zwar sowohl im Interesse der medizinischen Forschung, wie auch der allgemeinen Volksgesundheit.“


1 Anmerkung der Bruno Gröning Stiftung: Emile Coué (1857 – 1926), französischer Apotheker, Begründer der Autosuggestion

Quelle:
Archiv Bruno Gröning Stiftung

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