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Aufruf Bruno Grönings

Bruno Gröning, August 1950
Abschrift (PDF)


Hinweis
Die Schreibweise wurde an die Richtlinien der aktuellen Rechtschreibung angepasst. Textauszeichnungen wie Gesperrtschreibung oder Unterstreichungen wurden wie im Original vorgenommen.

Mein  W i l l e  und mein Weg ist, den Menschen zu helfen und zu heilen. Ich frage nicht, welcher Religion oder Nation einer angehört, für mich sind alle Menschen gleich, so war von jeher meine Art.

Ich erinnere an  H e r f o r d, wo Tausende von Menschen verschiedener Nationen und Religionen zu mir kamen, um geheilt zu werden. Schon damals fanden sich hilfsbereite Menschen, die mich beim Aufbau des Werkes, welches ich zu schaffen beabsichtige, unterstützen wollten. Es fanden sich jedoch unter dem Vorwand der Hilfsbereitschaft auch solche, die nur für sich bedacht waren und alles daran setzten, selbst zu verdienen und Reichtümer zu ergaunern, was ihnen bis zu einer gewissen Grenze auch gelungen ist. Ich konnte dagegen nichts machen, da ich von keiner offiziellen Stelle Hilfe und Unterstützung erhalten habe. Als ich einen nach dem anderen dieser sogen. Mitarbeiter abgestoßen habe, ließen diese nichts unversucht, mich mit erlogenen Erzählungen in den Schmutz und Dreck zu ziehen. Meine Richtigstellungen wurden der Öffentlichkeit nicht übergeben.

Ich selbst habe bis zum heutigen Tage fern vom Materiellen gearbeitet, ja, oftmals über der Arbeit Essen und Schlafen vergessen. Wenn ich danach gestrebt hätte, irdische Reichtümer zu sammeln, die hätte ich längst erhalten können. Nichts kann mich davon abbringen, meine Kraft zum Wohle der Menschheit einzusetzen und mit Gottes Hilfe zu heilen und zu helfen.

Mein Ziel ist, nach wie vor, den armen Kranken zu helfen, eine Organisation zu schaffen, die es mir ermöglicht, die Kranken nicht nur zu heilen, sondern die Ärmsten der Armen auch materiell zu unterstützen.

Die Organisation soll:

  1. Heilstätten schaffen, worin ich die Kranken heilen kann und, wenn erforderlich, Unterkunft im Hause geben kann.
  2. Menschen, denen es finanziell nicht möglich ist, die Kosten für Fahrt und Unterbringung in den Heilstätten aufzubringen, sollen ohne zu zahlen behandelt werden. Um die Not der Bedürftigen zu lindern, soll über die Behandlung hinaus finanziell geholfen werden.
  3. Arbeitsunfähige ältere Menschen unterstützen.

Sollten über dieses Programm hinaus Gelder zur Verfügung stehen, sollen diese Verwendung finden zum Aufbau zerstörter Kirchen und zum Schaffen von neuen Heimen für Menschen, die alles verloren haben.

Das ist mein Wille und mein Weg!

Leider konnte dieser Plan bis heute nicht verwirklicht werden, da der von mir beauftragte Mitarbeiter eigene, egoistische Ziele verfolgte.

Heute stehe ich vor der Entscheidung, ob ich diese Pläne in Deutschland oder im Ausland verwirklichen soll. Die Enttäuschungen der vergangenen Zeit behinderten mich in meiner Arbeit und kann nur dann in Deutschland aufbauen, wenn mir die volle Unterstützung der Regierung gewährt wird.

Alle Heilungssuchenden bitte ich, mir ihre genaue Anschrift mitzuteilen.

Ich werde einen neuen, mir von Gott vorgeschriebenen Weg gehen und mit den Einzelnen direkte Verbindung aufnehmen.

Aug. 1950

Gröning

[Unterschrift]

Quelle:
Archiv Bruno Gröning Stiftung

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