Brief an Bruno und Josette Gröning
Irmgard Thomsen[1], 19.4.1954
Abschrift (PDF)
Hinweis
Die Schreibweise wurde an die Richtlinien der aktuellen Rechtschreibung angepasst. Worte in eckigen Klammern wurden zum besseren Verständnis hinzugefügt.
Steinberg, den 19.4.1954
Lieber Herr Gröning, liebe Frau Josette!
Es ist mir ein Bedürfnis, Ihnen die herzlichsten Ostergrüße zu senden. Gleichzeitig möchte ich Ihnen nochmals von ganzem Herzen meinen tief empfundenen, aufrichtigen Dank aussprechen für Ihren so lieben Besuch und die uns damit geschenkten wundervollen Stunden. Sie haben mich so reich beschenkt, dass Worte noch Zeilen nicht wiedergeben können, was ich fühle. Diese Stunden mit Ihnen zusammen, wo mir Gott so nahe, sind voll des Wunderns und zählen von Feldafing bis heute zu den schönsten meines Lebens. Möge auch Ihren Gegnern die Erkenntnis kommen, dass auch diesen das Größte und Schönste überhaupt zuteil wird und Ihr Wirken dadurch nur noch stärker wird.
Nach Ihrer Abfahrt waren weitere zehn Kranke hier, die von mir eine Stanniolkugel erhielten. Bei allen Empfängern schwanden sofort die Schmerzen. Wie viel Gutes birgt doch eine kleine Kugel in sich, die Sie berührt haben. Es ist so eine beglückende Aufgabe, den armen kranken Menschen so eine Kugel aushändigen zu dürfen, von Ihnen zu erzählen und dann mitunter so schnelle Erfolge mitzuerleben. Man muss sich nur immer wieder wundern, wie rasch so manches Mal das Böse, die Schmerzen, schwinden.
Ende des Monats fahre ich nach Niebüll. Wenn ich von Herrn O. die Rückantwort und seine Zusage habe, werde ich Ihnen den Tag und die Stunde sofort mitteilen. Ich bitte Sie, lieber Herr Gröning, dann aus tiefstem Herzen, mir Kraft geben zu wollen, damit ich die von Ihnen übertragene Aufgabe auch erfüllen kann.
Am Samstag, dem 24. April, finden wir uns um 15.00 und 20.00 Uhr wieder zum Gemeinschaftsempfang zusammen. Gedenken Sie dann bitte unser!
Für heute nun möchte ich schließen mit den besten Wünschen und herzlich lieben Grüßen für Sie beide.
Ihre Irmgard Thomsen
Quelle:
Archiv Bruno Gröning Stiftung