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Hinweis

Dies ist eine Abschrift der stenografisch protokollierten Rede von Bruno Gröning, die er am 27. August 1949 morgens auf dem Traberhof bei Rosenheim gehalten hat. Die Schreibweise wurde den Regeln der aktuellen Rechtschreibung angepasst.

Aufnahmen von Vorträgen Bruno Grönings mit seiner Originalstimme sind auf CD erhältlich und können unter folgender Internet-Adresse bestellt werden: www.bruno-groening-stiftung.org

Rede von Bruno Gröning, Rosenheim, 27. August 1949, morgens

„Ich kann auftauchen, wo ich will, überall kommen Menschen zu mir.“

Meine lieben Heilungssuchenden!

Ich kann auftauchen, wo ich will, überall kommen Menschen zu mir. Ich bin, kurz gesagt, durch meine Güte, die ich an den kranken Menschen ausübe, ein Gefangener. Ich bin nun eben einmal für Sie da, um Ihnen allen zu helfen und Sie zu heilen. Die Hilfe und Heilung kommt nur diesen Menschen zugute, die den festen Glauben an unseren Herrgott haben. Wer ihn aber seit Jahrzehnten verloren hat und jetzt bereit ist, ihn wieder in sich aufzunehmen, auch dem soll Hilfe zuteil werden.

Leider muss ich Ihnen heute noch die Mitteilung machen, dass ich heute noch nicht so frei arbeiten kann, wie der Herrgott es von mir verlangt. Ich scheue keinen Tag, ich scheue keine Stunde, die ich für Sie opfere. Opfere, nein, ich bitte um Verzeihung, ich habe mich versprochen. Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit, den Elenden allen zu helfen! Ich frage nicht danach, welcher Religion, ich frage nicht danach, welcher Nation der eine oder andere angehört. Sie alle sind Menschen, alle sind Sie nur Kinder Gottes. Der Arzt aller Menschen ist und bleibt unser Herrgott! Wer mit ihm lebt, der hat alles. Er wird reich werden, reich an Gesundheit, und das ist wohl das größte Glück, das einem Menschen von unserem Herrgott gegeben werden kann.

Obwohl ich über den Rundfunk Ihnen allen Bescheid habe zukommen lassen, mich in meiner Arbeit, in meiner Aufbauarbeit nicht zu stören, weiß ich, dass Sie es doch nicht lassen können. Ich bin Ihnen deshalb nicht böse, dass Sie gekommen sind. Nur eines tut mir leid, dass Sie die letzte Nacht hier schon verblieben sind, und ich weiß, so auch überall, wo man nur hört, dass ich beabsichtige, hier- und dorthin zu kommen, so warten die Menschen Tage und Nächte. Ich bitte Sie alle, in Zukunft dieses nicht zu tun. Sie nutzen nicht; im Gegenteil. Das ist es, was mir bis in die Seele leid tut, Sie alle noch warten lassen zu müssen.

Ich beabsichtige, hier in Bayern Heilstätten zu errichten; Heilstätten deshalb zu errichten, damit die Heilung, wie ich dazu imstande bin sie zu vollziehen, ordnungsgemäß vor sich geht; nicht wie bisher! Sie alle werden mir Recht geben, so wie Sie hier stehen, dass es doch keine geordneten Verhältnisse sein können. Daher bitte ich Sie zu warten, bis ich soweit bin. Diese Heilstätten sollen dazu dienen, dass die Heilung tatsächlich in einem geregelten Zustand vor sich geht. Ich weiß, Sie alle bringen das Verständnis hierfür auf, dass alles so seine Zeit braucht. Ich bin auf dem allernächsten Wege! Und mir sind Angebote über Angebote gemacht worden über Heime und Häuser, und ich will Sie nicht in ein Krankenhaus führen, sondern in eine Heilstätte, wo Sie tatsächlich geheilt werden können! Aber diese Zeit müssen Sie mir schon geben, dass ich das eine oder andere Angebot prüfe. Ich brauche die Zeit dafür. Seien Sie mir bitte nicht böse. Wenn ich sage, ich könnte etwas anderes tun, ja ich könnte Sie jetzt heilen, warum tue ich das nicht? Aber eines gebe ich Ihnen zu wissen, ich kann das hier nicht wegwischen, ich kann nicht sagen: Scheren Sie sich nach Hause! Nein, obwohl ich hier von einer Heilung nicht sprechen darf, denn ich möchte nicht, dass Sie vielleicht die Schuld tragen, wenn ich hier eine Heilung vollziehe, dass von Staats wegen gesagt werden kann: Ich habe gegen das Verbot verstoßen. Und Sie alle wollen wohl nicht die Schuldigen sein, dass das Verbot endgültig ausgesprochen wird. Sie alle wollen wohl nicht die Schuld auf sich nehmen, dass dann vielen tausenden und Millionen Menschen nicht mehr die Hilfe zuteil werden kann. Ich glaube, Sie haben mich hierin verstanden.

Üblich wie immer ist es ja so, dass Menschen, die sich in meiner Umgebung befinden, schon die Hilfe erhalten können, soweit sie aufnahmefähig sind, soweit sie frei sind, soweit sie sich von dem Schlechten befreit haben, können sie das Gute in sich aufnehmen. Das Gute ist die Gesundheit! Gestatten Sie, dass ich ein bisschen neugierig bin, indem ich die Frage stelle: Wer hat hier noch Schmerzen? Sie haben hier schon zu wissen bekommen, dass die Heilung mitgenommen werden kann für Ihre Angehörigen. Deshalb sind Sie auch hier, indem Sie auch diese Gelegenheit ausnützen wollen, um die Gesundheit für Ihre nächsten Mitmenschen mit nach Hause zu nehmen. Ich gebe Ihnen zu wissen, dass alle Ihre Wünsche erfüllt werden können. Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute und beste Gesundheit!

Ich mache Sie aber aufmerksam, dass nicht alle, wie ich schon gesagt habe, eine Berechtigung haben, die Gesundheit zu empfangen.

Jeder Mensch muss erst zu einem Menschen werden. Wenn er den Glauben an unseren Herrgott verloren hat, muss er ihn wieder gewinnen und mit ihm leben. Dann ist er es erst wert, als Mensch angesprochen zu werden. Denn ein Mensch ohne Glauben ist für mich kein Mensch. Er gehört nicht zu den Menschen, denn er sondert sich ja ab. Er verachtet und verleumdet ja unseren Herrgott, indem er sich dagegen stellt. Ohne unseren Herrgott gibt es kein Glück, auch keinen Segen! Jeder muss sich seiner Schuld selbst bewusst sein. Sie sollen wissen, dass Sie zusammengehören. Sie sollen Ihren Nächsten lieben wie sich selbst. Das ist mein Wunsch, das ist mein Wille, dass dieses geschieht. Sowie dieses geschieht, dass die Menschen wieder zusammenfinden, so wird diesen allen die Möglichkeit der Hilfe zuteil werden. Nicht ich, ich bin nichts, der Herrgott ist alles! Wir gehören ihm.

Ich persönlich setze alles daran, dass dieser Tag kommt, dass man mich frei arbeiten lässt, Menschen zu helfen, Menschen zu heilen. Ich mache hier den letzten Versuch. Sollte man mir dies hier verbieten, so kann ich das nur wiederholen, was ich am ersten Tage, an dem man mir das Verbot vor die Augen gehalten hat, gesagt habe: Arme Deutsche! Ich gebe Ihnen zu wissen, dass ich ohne Arbeit, ohne einem Menschen überhaupt zu helfen, nicht mehr leben kann. Ich muss helfen! Und wenn mir hier die Hände gebunden werden, wie es bisher immer der Fall war – trotz allem ist viel geschehen. Aber für die Dauer geht es nicht, ich muss frei sein, muss frei arbeiten können. Ich tue meine Pflicht, was die Ihre ist, bleibt jedem selbst überlassen.

Ich weiß, die Presse versucht, mich mit Schmutz und Dreck zu bewerfen. Ich tue nichts Schlechtes, ich tue nur Gutes. Sie haben die Presse gelesen. Sie wissen, was man dagegen schreibt, und Sie kommen doch und glauben. Die Menschheit lässt sich nicht abhalten, sie lässt sich nicht irreführen. Ich weiß, sonst wären Sie auch nicht gekommen. Doch einzelne wenige gibt es, die aus Neugier kommen, Einzelne gibt es, die überzeugt werden wollen, und die meisten sind hier, dass ihnen geholfen wird. Ich gebe Ihnen auch zu wissen, dass die Presse, wie sie bisher schmutzig ist und dreckig ist von diesem kleinen Mann, den Sie hier vor sich stehen haben, geschrieben hat, erschüttert mich nicht. Aber ich weiß, dass sie eine große Schuld dazu beiträgt, dass Menschen, die schon geheilt sind – vereinzelt, ganz wenig, wie ich schon festgestellt habe – wieder in ihr Leiden zurückgefallen sind. Und zwar ist es ganz leicht zu erklären, da der größte Teil aller Menschen von einem seelischen Leid befallen ist, und alles Seelische ist so in sich gefestigt, dass es so leicht nicht mehr freikommen kann. Hier ist die Hilfe, die Heilung und da der Zweifel. Zweifel dann, wenn ein Mensch etwas zu lesen oder zu hören bekommt, denn der Satan lässt nichts unversucht, in jedem Menschenkörper Einlass zu finden, den Menschen wieder von diesem reinen göttlichen Glauben abzuziehen. Und so sehe ich dies auch hier, dass der eine oder andere Kranke, der gesund war, wieder verfallen ist, weil ihm das eine vor Augen geführt wurde, indem es heißt, wir könnten doch einem Betrüger, einem Lügner oder sonst einem in die Hände gefallen sein, dann sind wir ja nicht geheilt. Meine Schuld ist es nicht! Auch hier weiß ich den Kampf aufzunehmen gegen diese Menschen, die bisher so schmutzig darüber hergezogen haben.

Ich nehme an, dass Sie mich verstanden haben und wenn ich Ihnen jetzt sage, gehen Sie bitte ruhig nach Hause, sagen Sie bitte Ihren Angehörigen, sie mögen einstweilen nicht hierher kommen, sondern zu Hause bleiben und warten, bis sie mehr zu hören und zu lesen bekommen. Bis dieser Tag da sein wird, kann ich mich nicht zerreißen. Morgen muss ich schon wieder fortreisen für mehrere Tage. Warten Sie, es kann nicht mehr lange sein. Es ist ja auch nicht so lange, wie Sie sich mit Ihrem Leiden herumtragen, wie Sie schon gelitten, so lange dauert es nicht. Erst Jahre und jetzt nur noch Tage. Ich gehe meinen Weg, ich gehe davon nicht ab. Ich bin und fühle mich verpflichtet, Menschen zu helfen und Menschen zu heilen, und dieses geschieht nur im Namen Gottes!

Quelle: Archiv Bruno Gröning Stiftung

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