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Hinweis

Dies ist eine Abschrift des stenografisch protokollierten Vortrags von Bruno Gröning, den er am 17. Oktober 1950 in der Gaststätte Wagnerbräu in München gehalten hat.

Aufnahmen von Vorträgen Bruno Grönings mit seiner Originalstimme sind auf CD erhältlich und können unter folgender Internet-Adresse bestellt werden: www.bruno-groening-stiftung.org

Vortrag von Bruno Gröning, München, 17. Oktober 1950

„Wieder einmal bin ich dem Wunsch von Herrn Enderlin …“


Meine lieben Heilungssuchenden!

Wieder mal bin ich dem Wunsch von Herrn Enderlin, so wie es auch Ihrer aller Wunsch gewesen ist, nachgekommen, dass ich zu Ihnen sprechen soll. 

Ich lebe nach dem Grundsatz: Lasst Taten sprechen! Aber die Taten haben ja schon gesprochen und deswegen können wir uns bestimmt etwas darüber unterhalten, zumal schon deshalb, weil man mir wieder mal das Heilverbot auferlegt hat. Für mich ist es nichts Neues. Ich bin immer wieder der Mensch, der Ruhe und Frieden auf dieser Erde sät und auch ernten wird. Es sieht ja alles ganz anders aus, als sich viele Menschen das nur gedacht haben. Denken kann jeder so viel und auch was er will. Wenn man nur das Richtige gedacht hätte, und wenn man nur das Richtige gewollt hätte, dann wäre man schon dahinter gekommen, was mein Tun und Wollen anbetrifft. Die Wirkung hat schon manch ein Mensch, der krank war, zu verspüren bekommen. Schon so manch einer aus Ihrer Mitte ist gesund geworden. Aber ich sage noch einmal, das war nicht ich, der den Menschen gesund gemacht hat, das war der Allmächtige, das war der Herrgott. Denn das ist sein Werk, nicht mein Werk. Denn Sie als Menschen, als Kinder Gottes, erhalten tatsächlich vom Herrgott den Lebensstrom, und wenn Sie diesen erhalten, dann können Sie erst Ihre Daseinsberechtigung behaupten, dann können Sie erst sagen, dass Sie an dem großen, an dem göttlichen Werk angeschlossen sind. Falls Sie mich nicht ganz verstehen, es gibt immer zwei Werke, auch hier. Von Menschenhand geschaffen, nennen wir das Werk das Elektrizitätswerk, das künstlich geschaffen, und auf der eigentlichen, auf der natürlichen, auf der göttlichen Seite das göttliche Werk. Wie Sie die Glühbirne hier sehen, die uns Licht spendet, woran sich viele Menschen erfreuen. An dem Eigentlichen, an dem Natürlichen, an dem Göttlichen, weniger, so weit ist der Mensch von dem Natürlichen, von dem Göttlichen, abgekommen. Aber ich möchte Ihnen hier ein praktisches Beispiel geben, ein menschliches:

Die Glühbirne hat doch erst dann ihre Daseinsberechtigung und hat erst dann einen Wert, wenn sie leuchtet. Und wie kommt dieses überhaupt zustande, dass man die Glühbirne zum Leuchten bringt? Sie glüht und leuchtet dabei, ja, weil sie den Strom vom Elektrizitätswerk, wo der Strom erzeugt wird, erhält. Stellen Sie sich vor, eigentlich bräuchten Sie es nicht mehr, denn Sie wissen ja selbst, wie es Ihnen zu Hause ergangen ist, wenn mit einmal, wenn plötzlich das Licht ausging. Da war irgendein Defekt, entweder hatte die Glühbirne selbst einen Schaden erlitten, dann konnte sie nur noch in den Mülleimer geworfen werden, aber es konnte auch ebenso gut in der Zuleitung ein Schaden sein, der den Strom zur Glühbirne unterbrochen hatte. Wenn es jetzt keine Fachleute geben würde, wenn es jetzt keine Menschen mehr geben würde, die in der Lage sind, diese unterbrochene Stelle wieder herzustellen, die Leitung wieder ganz zu machen, sodass die Glühbirne ihren Strom wieder ab Werk bezieht, beziehen kann; im andern Fall ist die Glühbirne wertlos. Sie braucht dies, Sie können Hunderte, Tausende, Millionen, Milliarden von Glühbirnen haben, wenn Sie nicht den Strom dazu haben, dass die Glühbirne ihren Zweck erfüllt, dann ist sie wertlos. Vergleichen wir – ich habe mich versprochen – wir brauchen nicht zu vergleichen – denken Sie nur näher darüber nach, auch Sie sind tatsächlich mit einer Glühbirne zu vergleichen, und wenn Sie nicht den Anschluss, den Anschluss an das gute, an das göttliche Werk haben, von dem Sie den Lebensstrom beziehen, dann können Sie auch nicht leben. Dann sind Sie wertlos wie die Glühbirne. Ich weiß, es gibt Menschen, die so manches Mal behauptet haben – behauptet natürlich nur von sich aus -, indem sie immer wieder sagen: Was schert mich das Gute, was schert mich das Göttliche, die Hautsache ist, ich habe. Wenn jetzt aber die gutgläubigen Menschen, die sich noch als Kinder Gottes fühlen, diesen Menschen sagen würden: Du hast ja dann keine Daseinsberechtigung mehr, was willst du hier, du genießt doch laufend das Gute, das Göttliche, du schnappst doch die Luft, du lässt dich auch von der Sonne bescheinen und bestrahlen, du betrittst ja die göttliche Erde, du trägst ja Kleidung, du isst und trinkst, um leben zu können!

Wer den Herrgott verachtet, denken Sie von mir was Sie wollen, der hat keine Daseinsberechtigung. Es gibt immer zwei Seiten, wie hier in diesem Falle eine gute und eine schlechte, eine falsche und eine echte. Die falsche Seite ist die, wenn Menschen glaubten, dass es die richtige war, weil sie von dem Guten, von dem Göttlichen nichts mehr wussten. Sie hatten nur noch eine Seite, und das ist die schlechte Seite, die satanische Seite. Sie brauchen nur etwas mehr darüber nachzudenken, dann werden Sie zu der Überzeugung kommen, dass der Mensch, wir können nur von heutigen Menschen sprechen, sich sehr leicht, oder nur verlocken lässt. Und vor dem Verlockenden muss man sich vorsehen. Ich will deswegen nicht sagen, dass Sie als erste Menschen diesen verlockenden Weg angetreten sind. Nein, das liegt schon Generationen und Generationen und nochmals zurück. Der Satan, der auf dieser Erde existiert, hat nichts unversucht gelassen, das Gute und das Göttliche zu zerstören. Alles in allem auf der einen Seite, und auf der richtigen Seite lässt der Herrgott für uns Menschen und Tiere alles wachsen, damit wir leben, damit wir existieren können. Er lässt uns nicht verhungern. Wer tut es, wer lässt hier nichts unversucht, das Gute, das Göttliche zu zerstören? Woher kommt die Krankheit, die Krankheit an dem, was hier auf dieser Erde wächst? Nehmen Sie, was Sie wollen, irgendeine Frucht oder irgendein anderes Lebewesen: Der Satan versucht immer wieder und noch, alles zu zerstören. Auch hat er es fertigbekommen, an dem Menschen zu nagen. Auch hier hat er nichts unversucht gelassen, den Menschen zu verlocken, den Menschen von dem eigentlichen Weg, den er weiter hätte gehen müssen, den einen Weg, den es nur gibt, und das ist der göttliche, abzuziehen. Und so weit abzuziehen, dass der Mensch heute auf dem Irrweg angelangt ist. Er ist kopflos geworden, er weiß schon gar nicht mehr, was falsch und richtig ist, er kann es meistens schon gar nicht mehr unterscheiden, was gut und schlecht ist. 

Nur mal eines herausgegriffen: Der Mensch glaubt, er ist schon ein guter Mensch, wenn er es sagt, dass er es sei. Er sagt, er will Gutes tun, er will seinen Mitmenschen helfen und sagt es immer wieder und noch. Dieses viele Versprechen ist vielen Menschen schon in Fleisch und Blut übergegangen, er kann schon nicht mehr anders, er glaubt, das muss so sein. Das Gute kann man nur durch Taten beweisen. Lasst Taten sprechen! Und weil der Mensch nie mehr auf den eigentlichen, auf den göttlichen Weg zurückkonnte, weil die Brücke, die zu diesem führte, gesprengt war, und er war zusammengepfercht auf einem Häuflein und irrte nur so umher. Die Brücke zu diesem wahren göttlichen Weg habe ich gebaut, habe ich wieder aufgerichtet, und wenn Sie diese Brücke benutzen, wenn Sie darüber gehen, kommen Sie auf den Weg, auf den göttlichen Weg, woselbst Sie dann die Verbindung zu dem großen einzigen göttlichen Werk haben, wo Sie dann den wahren, den echten, den richtigen, den göttlichen Lebensstrom erhalten, um dann weiter gut, vor allen Dingen auch gesund, Ihr Leben fristen zu können. Ich rufe Sie ja nur zurück, dass Sie diesen Weg, den Sie bisher gegangen sind, nicht weiter gehen sollen. Sie sollen zeigen, dass Sie Menschen sind, und nicht zu vergessen, dass wir Menschen tatsächlich nur Kinder Gottes sind. Und wer über diese Brücke geht und den wahren göttlichen Weg weiterschreitet, der wird ein ganz anderes Gefühl bekommen, der ist erstaunt über all das, was es da gibt, was er hier bisher noch nicht erkennen konnte. Dortselbst erhalten Sie tatsächlich erst den Anschluss an das große göttliche Werk.

Sie können die Glühbirne auch nicht in eine Blumenvase stecken oder in eine Milchkanne oder vielleicht in einen Wassereimer oder ins Bett legen. Dort wird sie nicht leuchten, sie muss tatsächlich an das Stromnetz angeschlossen werden. Und Sie als Mensch werden es so nie finden, deswegen sage ich nach wie vor, weil Menschen das Gute nur durch gute Worte bezeugen wollen. Viele Menschen gehen fleißig zur Kirche, wenn sie noch mehr Zeit hätten, würden sie noch mehr gehen. Es ist richtig, es ist gut, aber wenn ich zur Kirche gehe, wenn ich mich in diesem Gotteshaus befinde, dann muss ich wissen, was ich daselbst zu tun und zu lassen habe. Nicht nach links und nicht nach rechts schauen, nicht Schlechtes über Menschen sprechen, nein, andächtig zum Herrgott beten und ihn bitten, dass er Sie nicht vergisst und wieder auf den guten, auf den wahren göttlichen Weg führt. Und das nicht allein. Viele Menschen glauben richtig zu handeln, wenn sie zur Kirche gehen, dann haben sie schon den Beweis gestellt, dass sie gute, gottgläubige Menschen sind. Nein, auch hier muss man Taten sprechen lassen, genauso wenn ich nicht in dem Gotteshaus bin, gleich wo ich mich befinde. Da kann ich nicht nur sagen, der Mensch, der darniederliegt, ich hebe ihn auf und bleibe hier stehen, und dann, wenn ich zu ihm gehe, dann trete ich noch auf ihn, dann denke ich nicht daran. „Verzeihung, ich habe ihn nicht gesehen.“ Auch das gibt es. Wenn ein Mensch Gutes tun will – es gibt noch gute Menschen –, es gibt auch viele gute Menschen, es sind auch Menschen, die sich noch etwas sagen lassen, weil sie das Gute wollen. Sie sagen: Zeig mir doch den Weg! Wie würde das aussehen, wenn ich zusehen würde, dass ein Mensch ins Wasser fällt und ertrinken muss und mich mit einem anderen Menschen unterhalte und sage, ich helfe ihm, und rede und rede und rede, springe aber nicht ins Wasser nach, um diesem ertrinkenden Menschen zu helfen. Ich sage: Ich will. Nachher kann man sagen, ich wollte ihm ja helfen, jetzt ist er tot. Das Wollen genügt auch nicht. Es gibt ja Menschen, die wollen und können nicht. Sie können nicht anders sein als sie sind. Sie glauben, dass was sie tun ist schon richtig, ist schon recht.

Der Herrgott hat auch gesagt, suchet, so werdet ihr finden! Was man sich hierunter vorstellt, was man hier von Menschen hört, wie sie sich das vorstellen. Ja, suchet, so werdet ihr finden! Die meisten Menschen wissen, was sie suchen, sie suchen das Verführerische, die suchen Geld, sie suchen das Gold. Aber den Weg, den sie verloren haben, das Schönste, das Beste, das suchen sie nicht. Und tatsächlich, sie finden meistens, was sie suchen, natürlich nur mit ihrem Menschenverstand suchen. Zu Geld kommen sie immer, sie machen mit allen möglichen Dingen Geschäfte. Auch hier hat man nichts unversucht gelassen, mit meinem Tun und Wirken die schönsten und besten Geschäfte zu machen. Und diese Menschen, die ich beiseite gestoßen habe, haben auch geheuchelt, sie haben auch gesagt: Ich will hier mitarbeiten, ich will helfen, das ist etwas Gutes, etwas Schönes, hier mitarbeiten zu dürfen. Ich habe ihnen nur mit ganz leisen Worten zu wissen gegeben: Lassen Sie sich nicht verführen, das Geld ist verlockend, das ist das Schlechte, das ist das Teuflische, das ist das Satanische!

Aber wie schön gesprochen, ich will, ich freue mich, hier mitarbeiten zu dürfen, Menschen zu helfen, an Ihrer Seite zu stehen, um für den Menschen den Weg freizumachen, freizumachen und ihm dort den Weg zu zeigen, wo das Gute, wo das Göttliche ist. Gesagt, nur nicht getan! Und jetzt zeigte sich das wahre Menschengesicht, indem das Verlockende kam, das Geld. Ich hätte auch in die Fußstapfen dieser Menschen gehen können, die nur in ihren Reden gut waren, sie taten, als ob. Ich hätte mich ja auch verleiten und verlocken lassen können, dann hätte ich das ja alles gar nicht mehr nötig, mich vor den kranken Menschen zu stellen und ihm den Weg zu zeigen, wie er gesund werden kann, dann bräuchte ich ja gar nichts mehr zu tun, dann könnte ich ja die schönsten und besten Tage hier auf dieser Erde verleben. Ich bräuchte ja dann keinen Menschen mehr, dann hätte ich ja alles. Das ist der übliche Gedanke vieler Menschen. Der Mensch sagt: Geld ist Macht. Ich sage: Gesundheit ist Allmacht. Aber was will der Mensch von mir. Ich will nicht vor Ihnen hier stehen und mich vielleicht ausklagen und vielleicht gar noch ausweinen, dass Sie mir vielleicht etwas geben oder mich verstehen sollen. Das will ich nicht. Aber denken Sie doch bitte mal so ganz kurz darüber nach!

Was Menschen, kranke Menschen, Menschen, die reich sind, reich an Geld, reich an Krankheit, was diese für Geld geben möchten, um sich mit diesem Geld die Gesundheit zu kaufen.

Fragen Sie bitte nicht, ich könnte Ihnen viele dieser Menschen aufzählen, aber ich gehöre noch nicht zu den Waschfrauen, dass ich mit dem Finger auf Menschen zeige. Ich sage nach wie vor, diese Menschen können nicht dafür, man kann es ihnen auch nicht verübeln. Die Hauptsache ist, dass ich keinem dieser Menschen die Gelegenheit gegeben habe, sich für das Geld – woher sie das haben, ist gleich, sie besitzen viel – die Gesundheit zu kaufen. Es ist schön, es ist richtig, das haben Sie noch nicht fertigbekommen, auch nicht von menschlicher Seite, wenn Sie zu einem Menschen gegangen sind, der ein Arzt ist, dass er Ihnen die Gesundheit verkaufen konnte. Auch da ist jeder Mensch gleich, ob er arm ist oder reich. Hätte ich das angenommen, was mir angeboten wurde, dann wäre es erst gar nicht so weit gekommen, dass ich hier bis nach München kam. Dann brauchte ich gar nicht, das heißt, ich wollte es auch nicht, in die Weltöffentlichkeit gezerrt werden, aber es kam von allein, ohne mein Dazutun, und das war damals das Verbot. Ich kann nichts dafür.

Aber schon viel früher, da konnte ich damals schon viele Menschen aufweisen, die mir ihr Hab und Gut geben wollten, ihr ganzes Besitztum, weil sie wussten, der Tag ist gekommen, den er sich nicht ersehnt, der Tag des Ablebens auf dieser Erde. Jetzt erst hat dieser reiche Mensch eingesehen, dass sein Schaffen und sein Raffen nur nach Geld, Gold und Besitztum doch nichts genützt hat. Und jetzt wollte er das alles wieder abgeben, um nur gesund zu sein. Ich sagte damals ganz kurz zu vielen dieser Menschen: Reich sein heißt, gesund sein. Es braucht kein Mensch auf den Gedanken kommen, dass ich nach Reichtum trachte, das könnte ich auch heute noch tun, wenn ich die Geldsucht hätte. Gott sei Dank bin ich aber gesund. Deswegen bin ich nicht den Menschen zu Dank verpflichtet, nein, dieser Dank gehört unserem Herrgott. Deswegen lehne auch ich jeden Dank ab, denn ich habe keine Berechtigung, einen Dank für mein Tun und Wirken entgegenzunehmen. Und jetzt, viele Menschen sagen noch und noch und immer wieder: Ja, warum nehmen Sie kein Geld? Es wäre doch besser! Ja, ehrlich gesagt, von menschlicher Seite aus gesehen, ja. Aber auf der richtigen, auf der echten Seite sage ich nein. Und trotzdem bin ich darin sehr groß und auch sehr stark.

Ich will auf keinen Menschen angewiesen sein, obwohl ich nichts sage. Es kann vielleicht Menschen geben, die sagen, der redet nur so, er hat ja anzuziehen. Jawohl, wenn Menschen es wünschen, dann gehe ich auch nackt. Ich möchte nur nicht die Gefahr laufen, dass ich mich an dem menschlichen Gesetz vergehe und deswegen bestraft werde, sonst ginge ich nackt. Wer noch einen klaren und gesunden Menschenverstand hat, wird nie auf den Gedanken kommen, hier schlecht zu reden. Die meisten Menschen, die schlecht reden, können ja nur schlecht sein. Denn es ist nicht zu leugnen, nehmen wir keinen Menschen, nehmen wir einen angefaulten Apfel. Da sagt der Mensch, der ist schlecht, der ist verdorben, den kann man nicht essen, den kann man nicht genießen. Aber diesen verdorbenen, schlecht gewordenen Menschen, den lässt man noch. Wie würde das wohl aussehen, ich würde diesen schlecht gewordenen Apfel, diesen verdorbenen, diesen angefaulten Apfel, unter gesunde legen. Unter Garantie würden die daneben liegenden mit anfaulen und zuletzt auch gar alle verfaulen, sodass sie tatsächlich nicht mehr zu genießen sind. Nicht anders sieht es bei Menschen aus, und wenn noch ein guter Mensch sich unter schlechten befand und er nicht die Kräfte mehr besitzt, sich gegen diese Schlechten zu wehren, so wird er mit schlecht, und einer steckt den andern an, einer verführt den andern. Viele Jahre brauchen wir nicht mehr zu warten, wenn das so weiter ginge. Es ist die höchste Zeit.

Ich will keine Partei gründen, ich will keine Gelder einnehmen, nein, ich will Sie alle nur auf den einen Weg zurückführen, von dem Sie abgekommen sind, dass Sie wieder leben und existieren können. Ich sage immer, einen dummen Menschen muss es ja geben, und weil ich Sie nicht als dumme Menschen herausstellen will, will ich es sein. Ich weiß, dass Menschen heute sagen, so was hat es ja noch nicht gegeben, das ist Quatsch, dass der erzählen will, er nimmt kein Geld, er braucht kein Geld oder will vielleicht kein Geschäft damit machen. Ganz umsonst arbeiten, für den Menschen sich einsetzen, so was hat es noch nicht gegeben! Hat es auch noch nicht gegeben, das gibt es ganz selten, wenn, dann nur in einem kleinen Kreis, dass es Menschen gibt, die auch wissen, dass der Mensch, der danebensitzt oder -steht, auch ein Mensch ist und dass er sich da schon verpflichtet fühlt, ihm zu helfen, wenn er Hilfe braucht.

Das, was man lieb gewonnen, muss man nicht nur erhalten, sondern auch fördern. Denn die Eltern, die ihr Kind lieb gewonnen haben, lassen auch nichts unversucht, diesem Kind das Schönste und Beste zu bieten. Sie geben Acht auf das Kind, dass ihm kein Unrecht geschieht, sie geben Acht, dass es den guten Weg geht und sorgen und plagen sich, aus diesem Kind mehr zu machen als das, was sie selbst waren. Alles opfern sie aus Liebe zu ihrem Kind. Und sie wissen, was gut und schlecht ist, und sie wissen, was falsch und echt ist. Und gerade aus diesem Grunde tun sie es. Wenn sie gleichgültig wären, dann würden sie es nicht tun, dann würden sie das Kind ruhig laufen lassen, und wenn es auch in den Abgrund stürzt. Aber hier darf man es so weit nicht kommen lassen. Ich kann auch nicht sehen, wie Sie selbst ebenfalls nicht, dass ein Kindlein irgendwo herumirrt und nicht nach Hause weiß, dann zeigen Sie diesem Kindlein den Weg, den es zu gehen hat oder nehmen es gar bei der Hand und bringen es nach Hause. Da tun Sie es. Nur im Großen konnte es noch keiner tun, im Großen hat es noch keiner gewagt.

Ich habe ja nichts zu verlieren. Und das ist schön, ich hänge an nichts, an nichts Materiellem. Und weil Sie den Weg nicht wussten, so will ich nichts unversucht lassen, Ihnen den Weg zu zeigen. Ob Sie ihn gehen wollen oder ob Sie gedenken, ihn zu gehen, bleibt Ihnen selbst überlassen. Ich stehe vor den Menschen nur da wie ein Wegweiser, der sich aber nicht behängen lassen kann und auch nicht versetzen lassen kann. Denn wenn er behängt wird, hier in diesem Fall von Menschen, dann könnte keiner sehen, wohin ich zeige, dann werde ich abgehalten, und kein Mensch hätte mehr die Gelegenheit, dass ich ihm sagen könnte, welchen Weg er zu gehen hat. Und stellen Sie sich vor, wenn ich diesen Wegweiser, den eigentlichen Wegweiser, versetzen würde, dass er nach einem anderen Weg zeigt, dann würden Sie einen falschen gehen. Und das ist dann der schlechte, dass ist der irregeführte, und dann würden Sie tatsächlich wieder auf den Irrweg zurückgehen. Und deswegen muss ich fest bleiben und mich nicht abbringen lassen, dass ich auf dieser Stelle stehen bleibe, wo ich hingestellt bin und nur einen Weg anzuzeigen habe.

Der Mensch versteht es schon sehr gut. Ich wollte nur mal sehen, ich würde einen tatsächlichen Wegweiser versetzen. Wir haben es auch ganz gut schon des Öfteren zu wissen bekommen, so ein Eisenbahnunglück, wenn die Weiche falsch gestellt ist, wenn einer mal einen Fehlgriff macht und dieser Zug dann aufs tote Gleis fährt, aufs tote Gleis, und dann gar vielleicht in den Abgrund stürzt. Das ist auch nichts Neues. Das wird schwer bestraft. Aber hier bei mir hat man nichts unversucht gelassen, mich abzubringen. Und ich bleibe fest, ich lasse mich nicht abbringen. Ich weiß manchmal nicht, was ich zu all dem noch sagen soll. Aber das stört mich nicht, auch wenn man sagt, der ist verrückt. Hat man früher auch mal gesagt, heute nicht mehr. Es kann ja nur einer sagen, den man nicht für voll nehmen kann, der sagt halt etwas. Aber ich würde es nicht wagen, zu sagen, nein, denn das zu sein ist auch eine Krankheit, ist auch heilbar.

Die Tiere stehen den Menschen weit voraus. Nehmen Sie ein Tier, gleich welches. Kühe meinetwegen, die sich im Freien bewegen können, denen brauchen Sie keine Medizin zu geben, die suchen sich, was sie brauchen, wenn irgendwo was im Körper geschehen ist, wenn sie sich nicht wohl fühlen, dass sie von der einen Sorte zu viel gefuttert haben, so gehen sie und holen sich das, was sie bisher stehen gelassen haben. Das ist die Medizin für sie. Da braucht man auch nicht Hand anlegen, nehmen Sie nur die, der Mensch sagt, „wilden“ Tiere. Nein, das sind Lebewesen, die noch frei sind, die sich noch frei bewegen können – das heißt, eine Gefahr droht, und das ist auch wieder der Mensch, ist überall dasselbe. Aber diesen Tieren braucht man keine menschliche Hilfe zu geben. Die lassen sich von Menschen ja gar nicht greifen.

Der Mensch sagt, da heilt die Natur. Ja, da heilt Gott. Ich könnte Ihnen von diesem sehr viel erzählen, aber das ist unwichtig vorerst, ich werde aber noch viel zu erzählen haben. Das heißt, das, was ich weiß, sollen Sie auch wissen, und Sie sollen wissen, warum. Ich muss Sie ja belehren, damit Sie wissen, wie Sie sich auf dem neuen Weg zu verhalten haben. Da sollen Sie nicht unwissend sein, nein, Sie sollen alles mit auf den Weg bekommen und sollen so stark, so kräftig werden, dass Sie nicht schon vorher zusammenbrechen. Mit allem sollen Sie versorgt sein. Das, was bis jetzt geschehen ist, sind Kleinigkeiten gewesen, denn jeder Mensch glaubte, wenn er zu mir kam, da müsste das nur so sein, ich müsste jedem helfen. Ein kleiner Beweis: „Den hat er doch nicht heilen können“ – so ein kleiner Artikel in der Zeitung. Das brauche ich nicht zu tun, was der Mensch verlangt, das hat es noch nie gegeben.

Ich hätte auch schon schöne Titel haben können, Geld und alles andere. Nichts will ich. Ich bleibe nach wie vor für jeden Menschen der kleine Gröning. Man sagt es auch gar nicht einmal, man sagt nur „Gröning“, und das ist richtig. Ich kann doch von schlechten Menschen nichts Gutes erwarten, und da bin ich ihnen Vorbild und zeige, dass ich doch stärker bin. Aber ich sage nach wie vor: Ich habe noch keine Zeitung gelesen. Eine habe ich gelesen, das heißt, ich wollte, ich habe alles richtiggestellt, eine Einzige, die schöne Sonntagspost. Aber ich habe es noch nicht weitergegeben, das liegt schön aufbewahrt, dass ich es jederzeit widerlegen kann, dass es sich nicht so verhalten hat, wie man das geschrieben hat. Macht aber nichts. Ich darf so manches nicht, das verbietet der Mensch. Ich darf keiner Frau in die Augen sehen, darf ihr nicht zu lange die Hand geben, ich darf nicht zu viel sprechen, ich darf nicht nett sein, die Leute wollen haben, dass ich schimpfen soll. Wer gibt mir das Recht, jemanden auszuschimpfen. Wer schimpft, der zeigt ja, wie klein und schwach er ist. Ein Mensch, der Kräfte hat, der stark ist, wenn davor ein Kleiner steht, da fürchtet er den Kleinen doch nicht. Der Kleine schreit wie ein Rohrspatz. Der Große, der Starke, nimmt keine Notiz davon.

So, meine lieben Heilungssuchenden, ich will nicht zu viel sprechen. Wonach Sie gekommen sind, brauche ich nicht zu fragen, und auch Sie brauchen mir nichts zu sagen. Ich wollte Ihnen hier nur den Weg zeigen, den Sie zu gehen haben. Ich möchte Sie aber bitten, diesen neuen Anschluss nicht zu versäumen. Wer nicht dabei ist – – – Ich weiß noch, wie man das erste Mal das elektrische Licht ins Haus gelegt bekommen hat, da gab es auch einen Streit unter den guten Nachbarn. „Ich kriege es schon immer, ich habe Zeit.“ Ja, er hatte Zeit, warum nicht. Er meldete es nicht an. „Ich bleibe noch bei dem alten, ich brauche es nicht.“ Und dann kam er hernach, dann wollte er der Erste sein, und dann hat er das überboten mit seinem teuflischen Geld, dass der ehrliche Mensch, der sich rechtzeitig angemeldet hatte, beiseitegedrückt wurde und er sich alles kaufen wollte. Aber das geht so nicht, Gott sei Dank, nicht.

Wenn Sie diese Glühbirne, nicht nur diese, zum Glühen bringen wollen, müssen Sie den Unterbrecher einschalten, ja, man nennt ihn auch Schalter. Genauso, wie Sie das da tun müssen, um diese Glühbirne mit dem Elektrizitätswerk zu verbinden, genauso müssen Sie als Mensch sich auch einschalten, nur nicht am Elektrizitätswerk. Hat man auch versucht, Menschen unter elektrischen Strom zu setzen, das war das Künstliche. Das Natürliche mit dem Künstlichen verträgt sich nicht. Das ist was Echtes, und dies ist was Unechtes. Hier bekommen Sie den natürlichen Strom. Fragen Sie nur, wie viele schriftliche Bestätigungen, die neuerdings wieder eingegangen sind, ich Ihnen vorweisen soll, dass ich tatsächlich den natürlichen Strom vermittle. Ob es göttlich ist, das überprüfen Sie selbst. Ein schlechter Mensch hat eine schlechte Ausstrahlung, und ein guter, der kann nur Gutes haben. Das Gute ist auch hier das Göttliche. Also brauchen Sie sich nur einzuschalten und jetzt mal so reinzufühlen, was los ist. Ich selbst darf es aber nicht sagen, d. h. sagen schon, wie das so vor sich geht, dass man es kann. Ich zeige Ihnen nur den Weg und zeige Ihnen auch den Schalter. Schalten Sie sich doch ein, dann haben Sie es, Sie brauchen mich dann nicht mehr zu belästigen, ich brauche nicht mehr zu sprechen. Sagen Sie der Birne auch, sie soll etwas anderes tun, oder das Elektrizitätswerk soll etwas anderes tun, geht nicht. Ich bin schon auf dem richtigen Weg, es geht auch seinen richtigen Weg. Nicht sprechen, Taten sprechen lassen! Aber etwas erzählen musste ich Ihnen doch, und das kann mir kein Mensch verbieten.

[Zu einem Geistlichen, der vorne in der ersten Reihe sitzt:] Was sagen Sie, Herr Pfarrer?

[Antwort des Geistlichen für die Schreiberin unverständlich]

[Gröning weiter:] Ich danke Ihnen. Das ist der richtige Weg. Man bringt mich auch von allein auf den richtigen Weg. Und diesen Weg kann ich nur jedem Menschen empfehlen, zu gehen. Wer es nicht gut haben will, der lässt es bleiben. Schalten muss man schon richtig. Genauso wenn Sie Auto fahren und nicht schnell schalten können, weder hier noch hier, dann fahren Sie bald wo gegen, und dann ist es aus mit der Fahrerei. Genauso wenn Sie ein Radiogerät haben und das nicht richtig einstellen können, haben Sie auch keinen guten Empfang. Im Gegenteil, Sie stören damit noch Ihre Nachbarn. Und das wäre nicht gut, dann würden Sie obendrein noch störsenden. Wenn Sie etwas machen, wenig machen, aber richtig!

Ich hoffe, dass Sie mich verstanden haben, und ich kann doch wohl von mir aus sagen, dass ich schon der richtige Wegweiser bin. Ich führe Sie auf keinen schlechten Weg, sondern auf den guten, auf den göttlichen Weg. Da will ich Sie wissen, und das ist alles. Ich habe hier weiter nichts zu sagen, das überlasse ich Herrn Enderlin, der Sie ja überprüfen, überwachen muss. Wenn Sie gut geschaltet haben, dann haben Sie es, und wenn auch nur vorerst zum Teil. Aber schalten Sie, wenn Sie schalten, gleich richtig; die Arbeit, die Mühe müssen Sie sich schon machen. Sie vergeuden ja sonst so viel Zeit für so manche unnötige Dinge. Hier muss jeder Mensch wissen, was ihm die Gesundheit wert ist. Er weiß auch genau, wie teuer die Krankheit ist, dass er sie schwer bezahlen muss, indem ihm vieles von dem Leben, von dem Hiersein, entgeht. Ich brauche mich nicht groß zu entschuldigen, genauso brauchte ich auch gar nicht gekommen zu sein. Damit Sie mich auch hier richtig verstehen, dass es tatsächlich nicht notwendig ist, habe ich ja schon so viele Beweise gestellt, siehe Herford, siehe Traberhof, woselbst ich nicht anwesend war, sondern nur einem meiner Getreuesten gesagt hatte: „Geben Sie Acht, ich führe laufend Massenfernheilungen aus.“ Da steht er [zeigt auf Kuhlmann], und obwohl er mich nicht verstanden hat und auch nicht verstehen konnte – stimmt's, Herr Kuhlmann, zu Anfang? [Kuhlmann: Stimmt.]

Es war ihm unverständlich. Ich habe gesagt: „Herr Kuhlmann, fragen Sie nicht so viel, zählen Sie nur die Kranken, die hier bei dieser Ansammlung gesund werden und gesund geworden sind, und dann vergessen Sie bitte nicht, das schriftlich festzuhalten, was für ein Leiden der eine und der andere Mensch gehabt hat!“ Es ist so schwer, dieses, wenn man es verloren hat, wieder festzustellen, was man gehabt hat. Denn man merkt ja nichts mehr, dass man krank gewesen ist. Auch ebenso gut, wie ich jetzt so bekleidet bin, kann ich mich wieder umkleiden, etwas Besseres oder Schlechteres anziehen, dass sieht man nicht, was ich vorher angehabt habe. Genauso ist es auch hier gewesen, dass laufend die Bestätigungen heute noch eingehen von Geheilten, woselbst ich bei diesen Menschenmassen, bei diesen Ansammlungen von Heilungssuchenden nicht einmal anwesend war. Ich war nicht ausgerückt oder sagte, ich habe Furcht oder was. Nein, das habe ich absichtlich getan, weil ich weiß: Wo ihr hinwollt, da komme ich schon lange zurück. Ich habe ja schon so weit vorgearbeitet, ich habe ja schon die Beweise gestellt, dass schon alles da ist. Ich war auch nicht so weit, ich war in Hamburg, und Herr Kuhlmann war im Traberhof, er hat nie gewusst, wo ich war. Absichtlich habe ich gesagt, ich sage nicht, wo ich bin, haben Sie Vertrauen! Er sagte: Ja. Gut, sage ich, sagen Sie den Heilungssuchenden, ich führe täglich Massenfernheilungen aus. Sagt Herr Kuhlmann einmal: Wie bekomme ich das denn zu wissen? Ich sagte: Ich telefoniere, aber ich habe mein eigenes Telefon, ich brauche nicht das menschliche. Das merken Sie dann, verspüren Sie an Ihrem eigenen Körper. Wenn das kommt, dann gehen Sie auf den Balkon zu den Heilungssuchenden und sagen, was ich Ihnen gesagt habe. Mehr hat er nicht getan.

Und was soll ich Ihnen heute noch so viele Fälle von diesem aufzählen, von geheilten Menschen, das würde zu weit führen. Mir macht es nichts aus, sagen muss ich es sowieso einmal, schriftlich ist es festgehalten. Deswegen will ich keinen unwissend lassen, soweit es mir die Zeit erlaubt, vielleicht so jeden Tag ein bisschen, von jedem etwas, so kleine Ausschnitte, wie ich Ihnen schon mit auf den Weg gegeben habe, und so nach und nach immer mehr. Das neugeborene Kindlein ist auch nicht gleich groß, es braucht auch seine Zeit. Und das Haus, dass Sie zu bauen gedenken, es ist noch nicht da, wenn Sie daran denken, nein, da müssen Sie Hand anlegen, es kostet Zeit, es kostet Arbeit und Mühe.

Sie haben es leichter als ich, Sie haben schon so viel mit sich selbst zu tun, ich dagegen mit allen Menschen, soweit sie Hilfe haben wollen. Und es wird mir nicht zu viel, ich bin auch ein Nimmersatt, aber nur hierin, es kann auch nicht zu viel werden. Die Zukunft wird es auch lehren, dass ich nicht mehr anwesend bin, das heißt, nicht mehr dort sein brauche, wo kranke Menschen zusammenkommen, um sich auf irgendeiner bestimmten Stelle die Gesundheit zu holen. Das heißt, um wieder frisch und frei und froh zu werden von allen Sorgen, von allen Lastern. Und wenn der Mensch in die Kirche ging – und das soll er auch noch weiter tun, solange er lebt – was tut man dort, um sich wieder frisch und frei und wohl zu fühlen? Wenn man die heilige Kommunion empfangen will, so muss man vorher dem Geistlichen seine Sünden beichten, alle schlechten Taten aufzählen. Und er vergibt Ihnen die Sünden im Namen Gottes. Dann hat er die Buße zu tun, die ihm auferlegt wird. Und wenn dieses vollbracht und wenn er rein dasteht, dann hat er erst ein Recht auf die heilige Kommunion. Wer hat wohl weiter darüber nachgedacht. Es gibt ja auch Menschen, die nicht genug davon bekommen können, die zu oft gehen, aber auch zu oft sündigen. Es ist schon richtig und es ist schon schön, ein guter Mensch zu sein.

Man schreit als Mensch hier auf dieser Erde: Frieden! Den Frieden will ich haben, nie wieder Krieg! Das gärt bald hier, bald dort. Ich sage, Friede sei auf Erden! Aber nicht früher wird dieser Friede zustande kommen, nicht früher wird er sein, bis der Mensch erst weiß, dass er ein Kind Gottes ist und seinen Mitmenschen nicht hasst. Ich könnte ja auch auf der anderen Seite sagen, ich bin ein Katholik, und was gehen mich die Protestanten an oder irgendein Mensch, der einer anderen Religion angehört oder Nation. Ich habe bis zum heutigen Tag noch keinen Menschen gefragt, welcher Nation, noch welcher Religion er angehört. Bei mir ist jeder Mensch gleich, ob er arm ist oder reich. Sie werden genommen, wie sie kommen, ich schalte dabei keinen Menschen ab und stelle ihn vielleicht beiseite, nein. Jeder erhält schon so seinen richtigen Lohn, den er verdient. Liebe deinen Nächsten mehr wie dich selbst! Denke nicht nur gut, sondern tue nur Gutes! Dann ist der Friede auf Erden.

Damit will ich mich von Ihnen verabschieden, indem ich Ihnen für Ihr weiteres Leben alles Gute wünsche. Reich sein heißt, gesund sein.

Darf ich Ihnen noch etwas mit auf den Weg geben: Wenn Sie sonst ein Geschenk erhalten haben, so treibt die Neugier Sie, nachzusehen, was das für ein Geschenk ist, dann versuchen Sie, was das eigentlich ist, was das eigentlich tut oder tun kann. Versuchen Sie es doch auch, was Sie vielleicht erst nicht konnten, ob Sie das vielleicht jetzt schon können oder schon lange konnten und bloß noch nichts davon gemerkt haben. Es gibt Menschen, die wissen nichts von ihrem Glück, dass ihnen schon beschieden ist. Wenn Sie irgendwo eingeladen sind oder wenn Sie Hunger haben und sich selbst einladen, dann sind Sie froh, wenn man Ihnen etwas zu essen vorsetzt. Essen müssen Sie allein, dass macht satt und froh. Und Sie dürfen nicht so lange warten, bis man Ihnen dieses so mundgerecht fertig macht, Ihnen das so weit hineinsteckt, dass Sie nicht mehr zu kauen brauchen. Das wäre ein Unsinn, das wäre falsch. Mir haben viele Menschen gesagt: Ja, Herr Gröning, man hat Ihnen viele Gelder angeboten, warum haben Sie die nicht selbst verwaltet, dann hätten Sie doch vielen Menschen helfen können! Nein, das wäre falsch. Richtig ist es, wie ich es getan habe. Ich habe es nicht angenommen. So mundgerecht kann ich es dem Menschen nicht machen, essen muss er es allein. Ich hätte mit diesem Geld, dass man mir gegeben hat, den Menschen das so bequem gemacht, dass er noch schlechter werden musste als er schon war. Und da droht Gefahr. Das wäre ein Unglück für alle Menschen. Ich stehe vor dem Menschen und reiche ihm meine Hand. Ich will ihm helfen, ich will ihm den richtigen Weg zeigen. Aber es sind doch Menschen so viele an der Zahl, ich dagegen stehe nur allein da. Wenn ich das allen Menschen noch so mundgerecht machen sollte, das wäre falsch, das wäre sündhaft.

Quelle:

Archiv Bruno Gröning Stiftung
Fassung vom 23.3.2012
 

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