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Hinweis

Dies ist eine Abschrift des stenografisch protokollierten Vortrags von Bruno Gröning, den er am 21. Dezember 1950 im Fremdenheim Weikersheim in Gräfelfing bei München gehalten hat.

Aufnahmen von Vorträgen Bruno Grönings mit seiner Originalstimme sind auf CD erhältlich und können unter folgender Internet-Adresse bestellt werden: www.bruno-groening-stiftung.org

Vortrag von Bruno Gröning, Gräfelfing, 21. Dezember 1950 1

„Was weiß der Mensch von meinem Tun und Wirken?“

1Schreibweise und Zeichensetzung wurden an die Richtlinien der aktuellen Rechtschreibung angepasst. Zur besseren Verständlichkeit des Textes wurden Begriffe, auf denen eine Betonung liegt, kursiv geschrieben. Sämtliche Textformatierungen wurden wie im Original vorgenommen.


Meine lieben Kranken!

Was weiß der Mensch von meinem Tun und Wirken? Was weiß der Mensch von meinem Hiersein auf dieser Erde überhaupt? Es gibt Menschen, die glauben, aus ihrer eigenen Vorstellung heraus, auch etwas hervorzaubern zu können. Ich habe nie den Wunsch gehabt, noch denke ich daran, hier einen Titel oder sonst etwas durch mein Tun und Wirken zu erwerben.

Der Mensch ist heute so weit, dass er sich nur noch an materielle Dinge klammert. Er glaubt, er kann nur dann leben, wenn er den andern das Leben nimmt. Siehe Krieg: Dass ein Soldat den andern erschießen muss, wenn er leben will. Und das ist noch ein offener Krieg! In unserm alltäglichen Leben sieht es nicht anders aus, denn viele Menschen merken überhaupt nicht mehr, was sie schon Schlechtes getan haben. Das meiste, was der Mensch tut, geschieht in seinem Unterbewusstsein! Wie ich schon ganz kurz sagte: Er muss den andern Menschen vernichten, wenn er leben will. Das Eigentliche, das heißt, nicht nur gesagt, wozu ich imstande bin, wozu ich überhaupt hier auf dieser Erde bin, das haben die Menschen zum Größten noch nicht erfasst, auch nicht erfassen können und wollen, weil sie zu materiell eingestellt sind.

Bis jetzt habe ich noch nicht das Glück gehabt, bis auf einen einzigen Menschen, der mir treu geblieben ist und das ist hier Herr Dr. Trampler2 . Die Menschen haben nichts unversucht gelassen, aus meinem Tun und Wirken ein Geschäft zu machen. Und das ist nicht meine Kraft – von keinem Menschen, können wir sagen –, denn der Höchste über uns, das ist unser Herrgott, das ist der Höchste über allen Menschen: der Schöpfer und nur der kann es bewirken!

2 Der Journalist Kurt Trampler verfasste 1949 das Buch „Die große Umkehr – Fragen um Bruno Gröning“. 1950 und 1951 organisierte er häufiger Vorträge für Bruno Gröning an seinem Wohnort Gräfelfing.

Es schienen nicht Menschen, die nichts unversucht gelassen haben, sich zu nähern, die heute ihr wahres Gesicht zeigen und glaubten, einen begaukeln zu können: ein Mensch, der Ihnen vielleicht auch nicht unbekannt ist – und des Geldes wegen! Es war, wie gesagt, ein schönes Geschäft. Ich scheue nicht, die Wahrheit zu sagen – im Gegenteil! Ich habe in Herford gesagt: „Ich werde jeden Menschen an den Pranger bringen, der versucht, ein großes Geschäft daraus zu schlagen!“ Es ist ja schön, wenn ein Mensch, der vorher nichts hatte, mit einem Mal ein schönes Geld verdient, ob krank oder nicht krank, für jeden Einlass, auch von der Begleitung, 10,- DM verlangt! Ehrlich gesagt: Wenn ich es tun wollte, ich hätte ein Recht dazu, denn wie viele Menschen sind schon gekommen, denen ich die volle Gesundheit gegeben habe!

Sie werden von vielen Menschen wissen, die über viele Kapitalien verfügen, die sich die Gesundheit von einem Arzt erkaufen. Und deswegen das Schöne! Gott sei Dank kann tatsächlich kein Mensch sich mit diesem Geld die Gesundheit erkaufen. Genauso ist es auch hier: Denn wie wollte … Wie, wenn ich sagen wollte: „Sie haben bisher, um gesund zu werden, so und so viele tausend Märklein ausgeben müssen, und ich verlange nur 10 Prozent von dem!“ Aber fragen Sie mal irgendeinen Menschen, ob ich nur einmal gebeten habe, mir irgendeinen Pfennig zu geben!

Und jetzt wird jeder fragen: „Warum schiebt der kleine Gröning diese Menschen nicht ab? Er müsste doch wissen, wie schlecht sie sind!“ – Jawohl, weil sie schlecht sind, um den Menschen einen Beweis zu geben, muss ich diese Menschen bis zu einem gewissen Grad dulden! Der Jesus tat es nicht anders: Sie kamen und gingen und flogen. – Warum? Weil sie auch einen Nutzen hier ziehen wollten. Auch damals spricht schon das Geld eine Rolle. Heute sieht es nicht anders aus: immer nur dasselbe! Und wenn Sie glauben, dass wir als Menschen hierin Fortschritte gemacht haben? Nein, statt höher zu steigen! Christus hat nur Gutes getan, um den Menschen zu zeigen, wie schlecht sie waren. Darum wundere ich mich nicht. Warum sollte so ein Mensch, der nur Gutes tut, auch weiter auf dieser Erde bleiben? Das schlägt den andern das Geschäft kaputt!

Was weiter? Nicht verzagen! Auch über keinen Menschen erbauen! Dass sie schlecht sind, darüber besteht kein Zweifel. Ich bin in der Lage, von allen, von allen Menschen Schlechtes nachzuweisen! Von vielen Menschen, die diese Sucht nach dem Geld, nach dem Verlockenden haben, davon könnte ich Ihnen nicht nur tage-, nein, jahrelang sprechen!

Und wenn Menschen glauben, ich wüsste nichts: Ich war gestern noch in einer Stadt, befand mich in einem kleinen Familienkreis und kommt die Hausfrau und sagt: „Herr Gröning, mein Hausmädchen wollte Sie um etwas bitten, aber fürchtet sich, Sie anzusprechen.“ Und da sagte die Hausfrau: „Man hat ihr die Handtasche gestohlen und sie möchte sie wieder haben. Können Sie das feststellen?“ – (Frage an die Heilungssuchenden:)Bin ich anders als Sie? Ja, gottbegnadet! Das können viele Menschen nicht verstehen und sagen: „Da ist nichts dran!“ – „An diesem Tage war es, wo sich dieses Menschenskind da und da aufgehalten hat. Dort war die Türe. Zwei Tische, nein, einer, herrenlos. An dem Tisch, an dem Sie saßen, waren diese und jene Menschen, männlich und weiblich. Die männlichen Personen so beschrieben an Charakter und wie sie bekleidet waren, auch die weibliche Seite. Plötzlich standen Sie auf, um das Örtchen aufzusuchen. Als Sie wiederkamen, war diese und jene Bewegung im Gang: Am Nebentisch stand plötzlich ein Mensch auf – verkommen – und Sie nahmen einen Abstand, weil Sie einen üblen Mundgeruch wahrnahmen. Und kurze Zeit darauf verschwand dieses Wesen und dies hat Ihre Handtasche mitgenommen! Der junge Mann, der dort am Tisch saß – dunkle, gestreifte Hosen, braune Schuhe (hat nicht jeder) – der ging raus. Eine Stunde drauf kam er mit einem andern Herrn, blond und hager. Er hat diese und jene Eigenschaften, er muss stehlen. Und das ist Ihnen auch bekannt, wie sich das abspielte mit ihrer Handtasche!“ – Ich habe eine gute Stunde gesprochen. Wenn man Zeit hat, kann man tun! Ich kannte die Tasche ja nicht, habe die Farbe beschrieben, den Inhalt beschrieben. Wie das Mädel sagte: „Nein, das habe ich nicht drin gehabt!“ – „Und doch!“, habe ich gesagt: „Ein Einwickelpapier, eine Haarschleife (hat nicht jeder drin), Papiere dieser und jener Art!“

Damit will ich Ihnen sagen, ich will den Menschen helfen und auf einen Weg bringen, den der Mensch hätte nur gehen müssen. Der Mensch ist vom eigentlichen Weg viel und ganz abgekommen: Das ist der Weg zu Gott! Weil der Mensch verlockend geworden ist. Und weil er heute so an den materiellen Dingen klebt, dass es ihm schon in Fleisch und Blut übergegangen ist, dass er so leicht nicht mehr abkommen kann. Muss ich Sie locken, dass Sie kommen? Zuckerchen habe ich nicht, doch ich will Ihnen viel geben! Wir stehen kurz vor dem Weihnachtsfest: Sie müssen wissen, wonach Sie gekommen sind – das will ich Ihnen geben!

Wer muss locken? Der Teufel, das Schlechte! – Warum? Wer was Schlechtes im Schilde führt, der muss blenden. (Ich möchte hier nicht zu weit ins menschliche Leben rein greifen.) Denn, nehmen wir die Blender-Menschen, die locken: die Frau, eine, die sich fein, hochelegant kleidet, die nichts unversucht lässt, den Menschen zu gefallen! Nicht alle Frauen, aber viele Frauen. Ich nenne nur wenige Städte: Hamburg, Berlin, Paris … Wer geht dahin? Geistig schwache Menschen, aber stark hier (klopft dahin, wo die Brieftasche sitzt). Man merkt es aber sofort, das heißt, wenn man ein kleiner Menschenkenner ist. Aber wenn ich die Zeit dazu habe, dann zeige ich den Menschen mal was: wie ich das mache! Nicht nur, dass Sie glauben, dass ich allein sehe – nein, es sollen mehr Menschen glauben! Aber weil der Mensch nicht mehr der ist, der er sein sollte, muss ich ihn auf den richtigen Weg zurückführen. Nein, was ich sehe, können auch andere sehen! Ich habe darin kein Geheimnis. Aber eines Tages werde ich doch nach Möglichkeit alle Menschen das wissen lassen. Denn ich sehe nicht nur von hier bis dort, soweit die Sehkraft reicht. Nein, ich sehe anders! Ich glaube, Dr. Trampler hat Ihnen schon erklärt, wie man Krankheitsbilder aufnimmt. Ich weiß, wie man vorerst alle Menschen …

Ohne Tiere und ohne Pflanzen könnten wir auch nicht leben, die Jahreszeiten würden es nicht zulassen. Auch hier ist nichts ausgeschlossen. Und deswegen kann kein Mensch kommen und sagen: „Diese Methode können wir uns nicht aneignen!“, denn sein Leben ist zu kurz, als dass wir uns auf diese Sache umstellen. Deswegen sage ich: Was weiß der Mensch von meinem Tun und Wirken, von meinem Hiersein oder Dasein? Denn, wenn ich sage: „Ich lebe hier und dort, ich bin überall zugleich!“, dann stimmt es auch! Ich kann mal ein bisschen neugierig sein, aber anders neugierig als die Menschen: So wie ich einem Menschen die Krankheit eingeben kann, so gebe ich ihm auch das Sehbild ein!3  Auch da kann man vieles machen! Ich will ja helfen; ich will den Menschen ja auf den guten Weg zurückführen!

3 Anspielung auf eine Methode, derer sich Bruno Gröning in den ersten Jahren seines Wirkens mitunter bediente: Er ließ eine dritte Person die körperlichen Beschwerden eines Hilfesuchenden an sich verspüren und genau beschreiben.

Wenn ich jetzt die Frage stelle: Haben wir Menschen nun eine Glühbirne hier, die leuchtet und wärmt? Das ist die Sonne! Und eine, die leuchtet nur? Das ist der Mond! Und dann haben wir vieles mehr, das auch etwas leuchtet: Man sieht nur Strahlen, nur kleine Pünktchen. Was ist das? Das sind die Sterne! Genauso, wenn ich jetzt zu den Menschen zurückkehre: Jetzt greifen wir doch bitte mal zu einer Glühbirne! Sonne, Mond und Sterne gibt es nur einmal, aber Glühbirnen gibt es mehr und Menschen gibt es mehr. Haben wir nur eine einzige Glühbirne, die leuchtet? Mehr haben wir! (Ich kann Ihnen die Zahlen nennen, ist aber vorerst unwichtig.) Genauso ist der Mensch zu vergleichen mit einer Glühbirne. Wenn ich sie aus der Fassung drehe, was ist dann? – Ausgeschaltet! Und genauso sind Sie: Von dem Lebensstrom sind Sie abgekommen! Jetzt wollen Sie Hilfe haben, und möglichst jetzt wollen Sie gesund werden – unmöglich! Es besteht die Gefahr, dass die Glühbirne an sich kaputt geht! Es gibt hier auch eine, die am Platz steht und nicht mehr leuchtet. Ist auch kaputt: Sterben müssen wir auch mal …

Es gibt ja wenige Menschen, die zu zweit sind oder allein sind oder keine Nachkommenschaft haben – das ist ganz minimal. Aber auch hier wohnen Menschen, wo, wie bei der Glühbirne, kein Strom mehr durchgeht – nennen wir es, „die Seele ist tot“. Wie ist das überhaupt möglich, so eine Birne leuchten zu lassen? Da geht Strom durch! Woher kommt dieser Strom? Vom Werk! Dieses nennt man Elektrizitätswerk. Natürlich können Sie nicht den direkten Strom vertragen, den Strom, der direkt vom Werk kommt. Es ist Ihnen als Hausfrau auch nicht ganz unbekannt, wozu so ein kleines Transformatorenhäuschen ist, das den Strom umschaltet und weiterleitet. Ich werde nichts unversucht lassen, bekannt zu geben, warum und wieso ich in der Lage bin, dem Menschen überhaupt das zu geben, was er braucht, um ihm sagen zu können, er ist jetzt ein vollwertiger Mensch, nicht nur das Wesen, das krank war!

Nein, die tote Ware nützt Ihnen nichts mehr! Es gibt aber auch Fachleute, die Sie auffrischen können. Der kleine Transformator, der bin ich, und ich gebe ihnen auch den Strom, den Sie brauchen, um sich wieder als vollwertiger Mensch behaupten zu können. Die höchste Zeit war es, dass ich tatsächlich an die Weltöffentlichkeit gezerrt wurde, obwohl ich es nicht wollte. Ich konnte mich nicht mehr dagegen stellen, denn fast 43 Jahre war ich dazu in der Lage! Rechnen kann ich auch sehr gut und ich rechne auch richtig – nur nicht mit Geld!

Die andere Seite, damit Sie mich da verstehen: Es ist von staatlicher Seite verboten, wenn man irgendwie einen Unfug anstellt. Nehmen wir einen Wegweiser: Der Wegweiser wird hier und dort an den Straßenrändern angebracht, und zwar ist der Wegweiser dazu da, wenn Menschen ein Ziel haben, ihr Ziel zu erreichen – sonst müssten sie Menschen hinstellen. Und wenn jemand diesen Wegweiser, der auf der rechten Seite steht, auf die linke Seite stellt, wo zeigt er jetzt hin? – Entgegengesetzt! Das wird strafrechtlich verfolgt. Komisch auf der andern Seite: Ich stehe auf einem Fleck und von diesem darf ich nicht abgehen; aber wenn Menschen mich versuchen, auf einen andern Platz zu stellen und zu verkaufen – wird auch bestraft, aber nicht von Menschen! Sie stehen doch auch Ihren Mann? Jawohl! Und so können Sie immer vergleichen und werden leichter dahinter kommen. Und das ist, was der Mensch nicht verstehen kann und einzelne auch nicht wollten!

Es ist noch gar nicht allzu lange her, da saß hier ein älterer Herr, schreibt ein alter Mann die Adresse „An den Gotteswellen-Wundermann“. Aber nicht zu Unrecht! Denn mit den göttlichen Wellen überhaupt nützt nur der, der sie richtig anwendet und wirkt Wunder! Der Mensch nennt es „Wunder“, es ist aber kein Wunder! Es ist nur ein Verwundern vieler Menschen. Von einem Wunder kann man nicht sprechen, denn wenn man alle diese vielen aufzählen würde, dann wären es mehr. Es hat Menschen gegeben, die einmal etwas Gutes getan haben, dann sagt man: „Es ist ein Wunder geschehen!“, auch zweimal, auch dreimal! Hier ist es nur ein Wundern. Ich sage: kein Wunder!

Wie ist es denn möglich, Menschen auf dem Fernwege zu heilen, wie kann man sich das vorstellen? Darf ich mal die Frage an Sie richten? (Nennen wir es heute Schulungsvortrag.) Der Mensch hat doch auch schon Wunder geschafft: Fernsehen, Radio … – Fernheilung: Früher wurden auch schon Fernheilungen gemacht. Weiß auch nicht, wie ich darauf komme; ich bin ja nicht belesen, ich habe tatsächlich keine menschliche Lehre angenommen. Und weil Sie eine Hausfrau geworden sind, eine Ehefrau, auch das ist Beruf, auch da haben Sie Sachen lernen müssen … Mein Näschen habe ich überall reingesteckt! Ich musste es tun; ich tat es auch gern, um festzustellen, was hier und dort los ist. Aber nicht, dass ich gelernt habe!

Vergleichen wir jetzt diese Fernheilung mit dem Radio! Es versucht, die Menschen zu erfreuen und gibt jedem etwas anderes. Und hier ist es so: Der eine braucht dies, der andere jenes. Richtig gesagt, brauchen Sie alle dasselbe (nur nicht an gleicher Stelle): einmal Gesundheit und das andere Mal Hilfe auf allen Wegen. Auch das kann er haben. Wenn ich Ihnen das vor 30 Jahren gesagt hätte: „Es gibt ein Radiogerät und kann ein Mensch, einen anderen, der über dieses Gerät spricht, ihn in München, Hamburg, Berlin und so weiter hören“, hätten Sie gesagt: „Der spinnt!“ Heute ist es für den Menschen eine Selbstverständlichkeit. Es gibt Menschen, die hierüber nachdenken und glauben, ihr Näschen reinstecken und dreinreden zu können, wenn sie auch nichts wissen! Wenn Sie dem … sagen: „Mensch, da gibt es einen Menschen, der soll das und das tun können!“, da sagt der …: „Mensch, du bist verrückt!“ Und er stellt sich nachher unter Menschen, obwohl er von diesem nichts weiß – und spricht dagegen! Kann man es diesem Menschen verübeln? Man muss ihn aufklären!

(Zuruf:)        
Wenn ich jetzt nach Haus komme und würde zu meinen Kameraden sagen: „Ich habe heute den Herrn Gröning gehört und ist persönlich vor meinen Augen gestanden!“,                 
wissen Sie, was der sagt: „Du spinnst!“

So ist das auf der andern Seite! Ich kann das auch nicht verstehen. Ob ich zum Ärmsten der Armen komme oder zum Reichen (denn mir ist es tatsächlich gleich), wenn ich mal einen Besuch abstatte, dann heißt es: „Herr Gröning!“ Und sie bringen das Schönste und Beste was sie haben. Und ich sage nur: „Haben Sie sich nicht so, bin doch nur ein kleines Kerlchen!“ Wenn andere dazu in der Lage wären, die würden das Näschen schon hoch stellen. Denn ich habe Menschen, die sich an meine Seite gestellt haben, die waren sehr, sehr verbildet. Vor Stolz sind sie über ihre eigenen Füße gefallen. Der Hochmut kommt noch vor dem Fall. Im Beruf soll ich mir was einbilden. Sie arbeiten alle für das tägliche Brot, und der Vater gibt der Mutter das Geld. Sie sorgt für das tägliche Leben, sie sorgt für alles. Und wenn Sie gesund sind … Und wenn Sie krank sind und sonst keiner helfen kann, wo gehen Sie denn hin? Zu dem kleinen Mann!

Bleiben wir stehen bei Fernheilung: Radio ist … Sie brauchen bloß das Gerät einzustellen und empfangen, was der Sender sendet. Sender München, der hat Tanzmusik und Sie wollen das nicht hören, Sie möchten gern einen Vortrag hören, über dieses, das und jenes – das geht doch nicht: Sie können nur das empfangen, was der Sender sendet! Er gibt nur das Programm und das müssen Sie abwarten. Und haben Sie nicht die Zeit, dann haben Sie eben Pech! Auch hier brauchen Sie Zeit: Sie sind Empfänger! Stellen Sie sich ein auf Empfang, was Sie brauchen! Hier ist der kleine Sender Gröning, was Sie brauchen. Genauso wie es hier möglich ist: Sie haben es nicht nötig, mit Ihrem Radioempfangsgerät zum Sender zu gehen. Sie bleiben schön zu Haus oder gehen mit Ihrem Gerät spazieren. – Gut, dass es soweit ist! Früher habe ich gesagt: „Es kommt das und das!“, und da haben die Menschen auch gelacht. – Ihren Sender brauchen Sie nur einzustellen, und jetzt vergleichen Sie mit dem Empfangsgerät! Und dass die Senderwelle schön durchgeht, habe ich mir von vielen, vielen Menschen bestätigen lassen. Nicht, dass ich erst seit heute Fernheilung ausführe! Da haben Sie noch nichts davon gewusst, da habe ich Menschen, gleich, wo sie waren – nicht ausgesprochen satanische Menschen, nein, gute, göttliche, gläubige Menschen … Ich bin aber nicht der Mensch, der daherredet und nachher nicht verträgt, denn, jedes Wort, was ich spreche, wird geschrieben und es kann geschrieben werden.

So bin ich vor wenigen Tagen, wenn ich überhaupt über etwas Zeit verfüge, den Kranken einen Besuch abzustatten … So bin ich letzthin in einem Städtchen gewesen, wo Menschen auf dem Fernwege geheilt wurden. Hier handelte es sich um Kinder. Ein Kind verunglückte fast tödlich, und wurde bewusstlos ins Krankenhaus geschafft.4 Dortselbst stellte man fest: Gehirnblutung, ohne Verstand, Blutgerinnsel unter der Schädeldecke! Der Arzt hatte es aufgegeben: „Nur ein paar Stunden!“ Dazu kam noch eine Lähmung, als war nichts zu retten! – Wir wollen nicht immer auf die Ärzte schimpfen, im Gegenteil! Auch unter ihnen gibt es Menschen, … Es gibt auch Menschen, die … Aber deswegen soll man nicht alle über einen Kamm scheren. – Hier konnte man nicht helfen; die Röntgenaufnahmen sagten: tot! Retten noch nie da gewesen! Der Vater geht zu seinem Chef und sagt: „Was kann ich tun?“ Ich kannte diesen Arbeitgeber auch noch nicht; habe erst jetzt dieses Briefchen gefunden. Ging ans Telefon, ganz kurz gesprochen; er sollte mir das schildern. Ich habe ihm gesagt, was los ist. Ich brauchte das nicht und alles, wie es sich so zugetragen hatte; ich war dabei!

4 Zu diesem Heilungsbericht existiert eine eidesstattliche Erklärung des Vaters. 

Kinder und Tiere, da geht es furchtbar schnell; das ist nicht so schlimm! Um 4 Uhr morgens stellte ich auf das Kind ein, stellte das Krankheitsbild noch mal und nahm gleich die Fernheilung vor. Wie der Zufall es wollte, wurde in diesem Krankenhaus ein Arzt zu diesem Kind gesetzt. Deswegen sage ich hier: Nicht schimpfen! Menschen, die schimpfen, verstehen nichts; da ziehe ich mich raus! Punkt 4 Uhr verwandelt sich dieses fast sterbende Kind. Kurz darauf konnte es als gesund entlassen werden. Klar, wie Sie auch selbst immer sagen: „Es ist ein Wunder geschehen!“

Das wie hier, habe ich schon Jahre getan: So zu sagen, wo die Menschen waren – vielleicht in Krankenhäusern. Als ich letztens dort war, sprach ich mit dem Vater selbst. Ich fragte nach dem Befinden. Er konnte sich nur bedanken und fand keine Worte: „Der Junge läuft, ist jetzt der beste Schüler und weiß nicht, wie er danken soll!“ – „Danken Sie dem Herrgott dafür! Aber es stimmt etwas nicht mit Ihrem Jungen. Sie sagen, dass er nun gut läuft …“ – Der Vater war im Betrieb, den Jungen habe ich gar nicht gesehen. – „Ich sehe ihn ja gehbehindert, aber es ist nicht vom Unfall! Er zieht das rechte Bein nach, er hat die Kniescheibe zerschlagen und darüber ein Loch.“ – „Das stimmt nicht, mein Junge hat kein schlechtes Bein!“ – „Es ist nicht meine Art zu zanken und zu streiten. Wie ich es sehe und was ich sehe, das ist wahr!“ Ich war dort selbst noch bis zum nächsten Tag. Da kam er in der frühen Morgenstunde: zitternd, weinend; er könne es nur bestätigen, er könne es aber nicht fassen! Der Mann sagte: „Verlangen Sie, Herr Gröning, alles, was Sie wollen! Ich tue alles, was Sie wollen; aber Geld habe ich keines!“ – „Ich auch nicht, reichen wir uns die Hände!“ Er sprach so offen mit mir und legte ein wahres Geständnis ab: „Bevor mein Kind verunglückte, haben Sie einen großen Feind gehabt: Ich habe gegen Sie gesprochen, wo ich nur konnte. Und heute? Das habe ich nicht gewusst!“

Und wie es diesem Menschen gegangen ist, so vielen! Warum soll ich Menschen bekämpfen? Ich gehe den rechten Weg, Menschen zu zeigen, wie der richtige Weg führt. Hier die Sendung, und so brauchen sie den Weg nur zu gehen, wo sie das erhalten, was sie brauchen. Ich lasse nichts unversucht. Ich kläre den Menschen auf;
das glaube ich doch für das Richtigere zu halten, als wenn ich mich mit den Menschen zanken und streiten sollte; das habe ich nicht nötig! Und hier zeige ich den Menschen den richtigen Weg, und wer diesen Weg nicht scheut, zu gehen, der erhält das, was er braucht, was er sich schon seit Jahrzehnten ersehnt und das ist die Gesundheit. Dann wird auch sein Geist gesund sein. Ich glaube, es wäre überhaupt zu viel, Ihnen noch viel hier zu erzählen, denn Dr. Trampler hat Ihnen schon so viel erzählt. Vielleicht erscheint es manchmal einzelnen anfangs etwas komisch, deswegen, weil Menschen es nicht fassen, weil Menschen hierfür nicht das Verständnis aufbringen. Und deswegen sage ich nach wie vor: Menschen die es bisher nicht verstanden haben, werden es später als eine Selbstverständlichkeit nehmen! Denn wenn ich einen Menschen vom Tode erwecken würde, der das alles nicht miterlebt hat, der stirbt bald wieder, der verträgt das nicht! Der erwachsene Mensch hat ja hier gestaunt, wie die Kinder – die werden schon hineingeboren! Und hier wird es genauso eine Selbstverständlichkeit werden, wie auf allen anderen Gebieten!

Nicht reden, nicht sagen: „Ich glaube an Gott, ich bete zu ihm, ich bitte ihn, ich gehe zur Kirche!“ und damit ist es abgetan. Zur Kirche gehen, ist recht, von mir aus jeden Tag. Ich begrüße es, verlangen kann ich es nicht. Aber ausschlaggebend ist die gute Tat! Nicht nur sagen: „Ich will den Menschen helfen! Ich will, ich will, ich will!“, und helfen tut er doch nicht. Beweisen durch die gute Tat! Und wie dieses vor sich geht, ist Ihnen auch nicht so unbekannt geblieben.

Einzelne wenige unter Ihnen haben was verspürt. Es soll ja auch keine „Heilung“ sein, es braucht ja auch nicht so zu heißen! Ich bin ja auch nicht Arzt; ich habe mit Medizin nichts zu tun! Nicht ich heile, „Es“ heilt – obwohl ich Verbot habe, Menschen zu heilen! Denn was ich bis heute aufweisen kann, soll nicht ein Ruhm sein, sondern nur eine Bestätigung. Dass ich, wie mit einem Gummi, so wegradiert werden soll! Aber wenn ich das nicht tun soll, nicht tun darf, was habe ich dann bisher getan? Habe ich verlangt, dass die Menschen sich entkleiden, sich vor einen Apparat setzen sollen und Medikamente verschrieben? Ich habe nur zu den Menschen gesprochen und nichts unversucht gelassen, ihn aufzuklären. Vergangenes Jahr habe ich in Herford gesagt: „Wer gibt wem das Recht, mir mein Tun und Wirken zu verbieten? Wo gibt es ein menschliches Gesetz, das mir derartiges verbieten kann?“ Ich habe durchsuchen lassen und kein Gesetz gefunden. Das gibt es nicht! Man versucht, mich jetzt hie und da einzustufen. Gibt ja nicht! Deswegen sage ich nach wie vor: Für mich gibt es nur ein Gesetz und das ist das Göttliche!

Das göttliche Gesetz verbietet es aber nicht, es verlangt es: Liebe deinen Nächsten mehr wie dich selbst! Warum hassen die Menschen, wenn sie schlecht sind? – Sie hassen nicht? – Sie sagen … und dann fertig! So, auch so; das ist verschieden. Aber das haben wir nicht nötig! Ich habe auch viel nicht nötig, denn es geschieht doch, was geschehen soll. Und dass tatsächlich das Verbot zu unrecht besteht – ein kleiner Beweis dafür: Der Mensch, der tatsächlich die Wahrheit hätte herausstellen müssen, dazu war er nicht imstande: zu 90 Prozent entstellt! Anfangs positiv, dann negativ.5

5Bruno Gröning spielt hier auf die Presseberichte über seine Person an, die zu Beginn wohlgesinnt waren, aber schon bald ins Gegenteil umschlugen.

Ich weise nur ganz kurz darauf hin, dass in Herford wie im Traberhof Massenfernheilungen ausgeführt wurden. Ich war ja gar nicht da – und doch wurde geheilt! Man muss nur aufpassen, was ich sage: Wenn man mich in eine Regentonne steckt und mich mit derselben vergräbt, es geschieht doch was geschehen soll! Nur kann man nicht von mir verlangen, dass ich heile, man kann nur erlangen. Man kann die Gesundheit auch nicht käuflich erwerben. Wenn Sie Pilze suchen, können Sie sie nicht in der Stadt suchen, müssen in den Wald, wo es Derartiges gibt, und hier müssen Sie auch auf den Weg gehen! Deswegen besteht zu Recht: Nichts verlangen – sondern erlangen! Nicht ich heile – „Es“ heilt! Der Transformator leuchtet auch nicht – die Glühbirne leuchtet, wenn sie angeschlossen ist. Aber das „Ob und wieweit es den Tatsachen entspricht?“ … Ich habe es nicht nötig, Beweise zu stellen, ich fühle mich aber nach wie vor verpflichtet, Menschen zu helfen, und da will ich Ihnen zeigen, wie Ihnen geholfen werden kann: Horchen Sie in sich hinein! Nicht abwegig sein, fühlen Sie, was an und in Ihrem Körper los ist! Ich trinke derweil meinen Apfelsaft, nicht Cognac, wie ich sonst immer sage.

Darf ich Fragen an Sie richten: Wer hat etwas verspürt, was er früher noch nie verspürt hat? Nennen wir es „komische Gefühle“ oder sonst was … – „Mir zieht es an allen Ecken!“ – „Die Füße werden heiß!“ – „Mir klopft das Herz!“ – „Nein, nichts!“ – Köpfchen ist voll, macht aber nichts. Ich will deswegen nicht von „Heilung“ sprechen, denn wenn ich meinen Finger in einen Käfig hinein stecke, weiß ich ganz genau, dass er ab ist! Aber „Auf Wiedersehen!“ darf ich sagen? Das dürfen Sie sagen! Erzählen Sie mir nichts von Krankheit; den Schmutz und Dreck schmeiße ich weg! – „Ich bin zufrieden!“ – „Ich habe so ein leichtes Kribbeln!“ – Das ist auch etwas, vielleicht alles. – „Ich habe Leberschmerzen!“ – Ist ja logisch: Wenn man es gehabt hat, kann man es nicht wieder kriegen, Sie rauchen doch: Den Rest der Zigarette schmeißen Sie weg, hat ihren Zweck erfüllt! Hier wissen Sie auch, dass Sie nämlich krank waren, Suchen Sie es doch nicht wieder! Ich mache Ihnen auch nichts vor. Nicht dass Sie glauben „Gaukelei“ und so weiter. Dafür bin ich arm geblieben: Je mehr man weiß, desto mehr redet man. Deswegen habe ich nach Möglichkeit einen kleinen Ausschnitt gegeben. Ich will ja nichts von Ihnen, Sie wollen ja! Ich bin jetzt ein Verkäufer, jetzt kommen Sie zu mir und wollen haben. Wenn Sie aber nicht sagen, was Sie wollen, kann ich Ihnen nichts geben! Aber Sie sollen nicht sprechen, mein Geben ist ein geistiges Geben. Ich kann ja auch Andeutungen machen, dass es noch mehr gibt, aber das brauchen Sie nicht, das ist zu viel, Ihnen das alles auf den Weg zu geben.

Wer sich mit irgendeiner Arbeit beschäftigt und nicht davon abgeht, der vollendet sie auch einmal. Aber wer sich mit seiner Krankheit beschäftigt, der vollendet sie auch! Und was weiß der Mensch überhaupt? Ich sprach vorhin von Unterbewusstsein. Das Unterbewusstsein arbeitet dann recht stark, wovon Menschen meist wenig oder gar nicht wissen. Aber darüber werden wir noch was zu sprechen haben und was zu schreiben haben.

Nun, zu einem kleinen Häuflein von Menschen zu sprechen, schadet nichts. Ich spreche auch zu einzelnen, wenn ich weiß, dass es einen Wert hat, sonst nicht! Aber um alles das schaffen zu können, muss ich daran arbeiten. Und das ist meine Erholung, dass ich den Menschen es auf den Weg geben kann, dass er sich hier nach und nach fortbildet, dass er das mal erreichen kann, mal selbst zu basteln. Denn als das Radiogerät aufkam, fanden sich auch Bastler, die … Mit den einzelnen Teilen bastelten sie weiter, bis zur Vollendung des Geräts, bis Sie empfangen können. Und bilden Sie sich weiter, dass Sie gut empfangen! Denn wie können Menschen überhaupt sagen, dass ich sende oder nicht sende, dass sie laufend empfangen, viele Menschen plötzlich gesund werden oder nach und nach und einzelne gar nicht? Aber darüber habe ich noch nicht gesprochen, dass es Menschen gibt, die überhaupt nicht geheilt werden können. Heute möchte ich zu diesem Punkt nicht übergehen, sonst sitzen wir über Weihnachten ins neue Jahr. Sie sind ja nicht nur hergekommen, um einen mehrtägigen Vortrag zu hören, sondern, um etwas Praktisches mitzunehmen. Ich habe immer gesagt, wenn ich auch nichts zu Weihnachten gehabt habe, so will ich doch Menschen beschenken!

Vergangene Weihnachten sah es so aus, dass Hunderte von Päckchen eingegangen sind und ich von keinem auch nur die Schnur zu sehen bekommen habe. Aber deswegen war ich derjenige, der gesagt hat: Ich will Geschenke machen, Weihnachtsgeschenke! Und so habe ich Weihnachten, wie Silvester und Neujahr geheilt. Das heißt, ich will heute nicht von Heilung sprechen. Ich habe keine Furcht, ich habe keine Angst, ein Weihnachtsgeschenk Ihnen zu geben, Ihnen zu vermitteln – möchte ich nicht verfehlen! Indem ich nicht davon abgehen kann und werde, nicht zu 100 Prozent, wie Sie hier sind, aber dafür noch viele Menschen mehr mitnehmen, die es auch nötig haben, die auch auf so ein Weihnachtsgeschenk warten, wie Sie. Auch das möchte ich nicht verfehlen. Und ich habe Ihnen schon richtig gesagt, diese Fernheilung als solche, für einen andern Kranken oder Verwandten zu Haus mitzunehmen und dass ich sie gar schon „per Luftpost“ nach Hause schickte (nennen wir es meinetwegen so). Und wenn Sie mit dem Wunsch hierher gekommen sind und wenn Sie nicht so egoistisch sind und sagen: „Wie ich, so soll auch mein Mitmensch zu seinem Glück kommen!“, nehmen Sie es mit! Bestellen Sie diesem Verwandten einen schönen Gruß von mir! Denn reich sein, heißt, gesund sein! Und dieses Reichsein wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen!

Quelle:

Archiv Bruno Gröning Stiftung
Fassung vom 11.8.2016
 

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