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Du warst es, mein Freund Bruno

Max Brun, 1960
Abschrift (PDF)

 

Noch einmal greife ich heute, kurz vor Ende des Jahres 19.. zur Feder, um meinem einzigen, wahren Freund einige Zeilen zu schreiben. Es ist heute Sonntag, der
30. Dezember 19.., und in meiner kleinen trauten Wohnung, in Anwesenheit meiner Frau sowie beim Lichterschein des Weihnachtsbaumes lasse ich in Gedanken das vergangene Jahr und auch die lieben Erinnerungen aus der Zeit 19.. – 19.. nochmals vor mir vorüberziehen. Jahre sind dahin. Not, Krieg, Vertreibung, Flucht, Sorgen und wieder der Beginn eines neuen Lebens in einer neuen Heimat waren die ständigen Begleiter bis zum heutigen Tage.

Was ist mir aber von damals geblieben? Vater, Mutter, Brüder sind tot, teils als Opfer des Krieges. Nur ein Mensch, ein Freund im wahrsten Sinne des Wortes, war mein seelischer Begleiter.

Wenn auch dieser Freund, dieser Mensch, nicht ständig bei mir war, sondern zwölf Jahre von mir getrennt lebte, so befanden sich doch seine Gedanken, seine Ausstrahlungen immer bei mir. Ja, zwölf bittere Jahre vergingen, bis ich diesen Menschen wieder sah und seine Hände greifen konnte. Aber nie habe ich gezweifelt, diesen Menschen wiederzufinden, denn er war ja in Gedanken bei mir, so wie er auch in Gedanken bei anderen Menschen ist, die noch einen Glauben und Hoffnung haben. Und wer war dieser Mensch, wie heißt er? Somit gebe ich die Antwort:
MEIN FREUND BRUNO GRÖNING!

Ja, mein lieber Freund Bruno, du warst es, der mich in der schwersten Zeit meines Lebens begleitet hat! Du warst es, der mir immer wieder HOFFNUNG gab! Du warst es, dem ich alles verdanke, dass ich heute wieder in einer neuen Heimat ein neues Leben anfange. Du bist es, der genauso wie früher anderen Menschen half und heute noch hilft!

Auch denke ich daran, wie du vielen Menschen halfst, die zu dir kamen und deinen Rat bzw. Hilfe erbaten, wenn es für sie durch Notlage oder sonstwie zu gerichtlichen Prozessen kam, dass du aber auch durch Deine seelische Kraft vielen Kranken halfst, durfte ich damals ebenfalls miterleben.

Mein lieber Freund Bruno, ganz offen und ehrlich gestehe ich es noch heute, dass ich damals, als ich bei dir wohnte, vieles nicht verstehen konnte, insbesondere Deine Hilfe mit Erfolg gegenüber anderen Menschen. Aber nachdem ich selbst durch Deine Taten immer wieder von dem GUTEN überzeugt wurde, fand ich nach und nach Vertrauen, Selbstvertrauen und Glauben. Heute sind Deine Taten, Deine Worte, Deine Hilfe den Mitmenschen gegenüber für mich voll und ganz verständlich. Und heute kommen auch Deine Worte zur Geltung, die du damals sagtest, dass alles, was „im Kleinen“ vor sich gehe, eines Tages im Großen geschehen werde.

So wie ich einstmals zu deinen Zweiflern gehörte, so sind es auch heute noch viele andere Menschen. Denen aber konnte ich heute schon sagen, dass auch der Tag anbrechen wird, wo sie bis in tiefste Seele hinein betrübt sein werden, dass sie nicht schon früher das GUTE – das wissenschaftlich zum Teil noch Unbekannte – erkannt haben und nur dem Bösen gefolgt sind …

Möge das kommende Jahr und viele weitere Jahrzehnte Deine nicht zu erforschende Kraft und Ausstrahlung vielen Menschen zur Erkenntnis, Glauben und Selbstvertrauen führen und ihnen helfen!

Möge uns allen ein „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden“ beschieden sein!

In Treu und Glauben Dein Freund

(gez.) Max.

 

Quelle:
Josette Gröning (Hrsg.): Der geistig-seelische Heiler (Denkendorf bei Plochingen/Neckar 1960) Nr. 9, S. 131-132

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