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Eine Rede an die Heilungssuchenden

Dr. Kurt Trampler, 1950
Abschrift (PDF)


"Ich bin hier und überall zugleich" –
dieses oft missdeutete Wort Bruno Grönings enthält den Schlüssel für das Verständnis seiner Heilungen. Gröning behauptet damit nicht, körperlich allgegenwärtig zu sein. Unstofflich und unsichtbar – ähnlich wie eine Radiowelle, die man auch nicht sieht und dennoch mit geeigneten Geräten unabhängig von räumlichen Entfernungen empfangen kann – ist Grönings Heilwelle überall auf der Welt gegenwärtig. Wer sie zu empfangen versteht, der hat die stete Verbindung zu einem unerschöpflichen Strom des Lebens.

Gröning selbst wendet den Vergleich mit dem Rundfunk gerne an, um das Unerklärliche seines Wirkens den Menschen wenigstens etwas begreiflicher zu machen. Er bezeichnet sich als den starken Sender einer Heilwelle. Jeder Mensch, erläutert er weiter, besitzt in sich das Empfangsgerät, um diesen heilenden Strom in sich aufzunehmen – sofern er sich nur richtig darauf einstellt. Wie man mit einem Rundfunkgerät nicht die Station München hören kann, wenn man den Einstellknopf auf Berlin gedreht hat, so kann man nicht den "Sender Gröning" empfangen, wenn man etwa das geheimnisvolle Schaltwerk der eigenen Seele auf die Gier nach materiellen Gütern oder auf gottferne, zweifelnde, fordernde Gedanken eingestellt hat. Man muss, wenn man die Heilung auf diesem jenseits aller Medizin liegenden Wege erhoffen will, gläubigen Herzens bereit sein, die Gnade Gottes zu erbitten und zu empfangen. Man muss aber auch fähig werden, die Wirrnis eigener Gedanken zum Schweigen zu bringen – alles abzuschalten, womit man den reinen Empfang des heilenden Stromes stören könnte.

Die Heilwelle Grönings ist weltumspannend, allgegenwärtig. An uns liegt es, ihr Einlass zu geben.


Der göttliche Weg

"Ich will den Menschen auf den wahren göttlichen Weg zurückführen. Die Brücke zu diesem Weg habe ich gebaut. Diesen Weg können Sie alle gehen, dann haben Sie alles. Deshalb mein Wirken hier auf dieser Erde. Ich will den Menschen umformen; viele sind tatsächlich satanisch geworden. Ein satanischer Mensch kann nur Schlechtes tun und ich kann ihm deshalb nicht böse sein. Wenn noch etwas Gutes in ihm ist, darf ich nichts unversucht lassen, ihm zu helfen. Denn Sie alle sollen wieder zu dem wahren göttlichen Glauben zurückgeführt werden. Sie alle sollen den wahren göttlichen Weg wieder gehen, damit Sie die Verbindung zum Herrgott wieder erhalten und behalten …"

Mit diesen Worten an die Heilungssuchenden umreißt Bruno Gröning, dass er als das Eigentliche seiner Berufung nicht so sehr die Heilung kranker Körper als vielmehr die Heilung kranker, Gott entfremdeter Seelen empfindet.

"Wie ist es überhaupt dazu gekommen" fragt er, "dass der Mensch krank geworden ist? Der ursprüngliche Mensch war nicht krank. Die Menschen sind schlecht geworden, immer schlechter von Generation zu Generation. Die Schlechtigkeit hat so weit um sich gegriffen, dass es bald nicht mehr möglich ist, zu leben. Zank und Streit, selbst in den Familien; mehr Krieg als Frieden unter den Völkern! Die Sorgen brachten das seelische Leid über die Menschheit, und sie haben so tief Wurzeln gefasst, dass die Menschen krank werden mussten. Einer belastet seelisch den anderen. Die Menschen sind verbildet, sie haben sich vom Natürlichen entfernt, viele haben den Glauben an Gott verloren. Wer aber vom göttlichen Weg abkommt, der kommt auch von seiner Gesundheit ab."

Diese Feststellung des unmittelbaren Zusammenhanges zwischen Gottesglauben und Gesundheit, zwischen Gottentfremdung und Krankheit kehrt in Grönings Worten immer wieder. Sie ist das geistige Fundament seines gesamten Wirkens, und die Anerkennung dieses Fundaments ist die erste persönliche Voraussetzung für die Heilung, die jeder Hilfesuchende mitbringen muss.

"Wer bereit ist, den Weg zu Gott anzutreten, den kann ich heilen. Sie sollen wieder ein wahrer Mensch werden. In seinen Werken soll es der Mensch beweisen, dass er mit Gott lebt. Sie sollen wieder von Mensch zu Mensch gut sein. Liebe deinen Nächsten mehr wie dich selbst! Nicht gehässig sein, nicht falsch, niemandem etwas Schlechtes antun! Nie neidisch sein! Wir sind alle Kinder Gottes, und wir dürfen nicht vergessen, dass wir alle zusammengehören. Wenn ich sage, ich glaube an den Herrgott, so muss ich auch Vorbild sein, muss zeigen, dass ich ein guter Mensch bin. Ich heile, um alle Menschen wieder gut zu wissen. Ja, deshalb tue ich dieses."

Die besten Geister unserer Zeit haben die Krise der Menschheit im Umsturz der Wertordnung erkannt. Alle großen Kulturreligionen sehen den höchsten Lebenswert in dem Einssein mit Gott, dem dann in abgestufter Reihenfolge erst alle anderen Lebenswerte folgen. Dem Geld und den materiellen Gütern weisen sie die unterste Stufe zu. In den menschlichen Ordnungen oder, besser gesagt, Un-Ordnungen der Gegenwart aber scheint die Gier nach Geld und Macht die oberste Stufe einzunehmen, und alles menschliche Tun und Lassen scheint sich der unverhüllten Gewinnsucht unterzuordnen. Ein unheimlicher Sog in den Abgrund ist in dieser materialistischen Auffassung wirksam. Das Gewissen (= Gottwissen) wird übertönt von dem vorlauten Gehabe eines Wissens, das die Grenzen des menschlichen Geistes leugnet und nichts glaubt, was nicht sichtbar und messbar ist. In diesem Weltbild des Materialismus wird die Gottesfurcht ersetzt durch die Furcht vor dem Strafgesetzbuch, die tätige Nächstenliebe durch den Versicherungsvertrag, die Bewährung in einem rechtschaffenen Leben durch den Hinweis auf das erraffte Bankkonto. Im Ganzen ist es eine armselige Welt, eingeengt in die schmale Spanne zwischen Geburt und Tod, hinter dessen dunkler Schranke ihr das leere Nichts steht.

Dieses geistige Gefängnis, in das sich so viele Menschen selbst eingesperrt haben, zerbricht Bruno Gröning: Seine Heilungen an "unheilbaren" Kranken machen die Wirklichkeit Gottes einer ungläubigen Zeit sichtbar. Wo die wissenschaftliche Erfahrung nur auswegloses Siechtum und unvermeidbares Ende vorauszusagen vermag, bewirkt Grönings Kraft die Umkehr zu Leben und Gesundheit. Es scheint in dem endlosen Katalog der Krankheiten keine zu geben, die für ihn unheilbar wäre – wenn der Leidende nur selbst die geistigen und seelischen Voraussetzungen für die Heilung mitbringt. Die Allgegenwart des heilenden Stromes, die Fähigkeit Grönings, Raum und Zeit bei Fernheilungen und Fern-Krankheitsbildern mühelos zu überbrücken: Das alles spricht durch die Tat deutlicher als Worte es je vermöchten, von der Lebendigkeit eines göttlichen Wirkens, das wir nicht erforschen, sondern nur in Ehrfurcht verehren können.

Mancher Kranke, den Gröning von schweren körperlichen Leiden befreite, bekennt, dass der neu erlebte Glaube an Gott, der seinem Dasein wieder Sinn und Ziel gesetzt habe, noch wesentlicher für ihn sei als die wiedererlangte Gesundheit. Wer den "göttlichen Weg" gefunden hat, schreitet unbeirrt und unerschüttert durch die Wirrnis der Zeit. Jenseits des körperlichen Todes weitet sich sein Blick auf ein Leben in neuen, höheren Formen des Seins.


Das geheimnisvolle Schaltwerk im Menschen

Kann nun Gröning jeden Menschen heilen, der bereit ist, im Glauben an Gott zu leben? Grundsätzlich: Ja! Die Erfahrung hat indessen gelehrt, dass es eine Reihe wichtiger Regeln gibt, deren Beachtung den Empfang des Heilstromes sehr begünstigt. Der Vergleich mit der Radiowelle (so äußerlich er freilich ist!) mag das Verständnis abermals erleichtern: Wer sich dem Glauben erschließt, hat sich gewissermaßen richtig "auf den Sender Gröning" – der ja auch nur wiederum ein Mittler eines göttlichen Stromes ist – eingestellt. Nun muss er weiter richtig schalten, dass der Empfang rein und störungsfrei erfolgt und den richtigen Weg durch den Empfänger nimmt.

Ob Gröning selbst körperlich gegenwärtig ist oder ob sich ein Kranker aus der Ferne auf seine Heilwelle einstellt – in beiden Fällen muss der Heilungssuchende nur Empfänger sein. Wenn er auch nur im geringsten Maße gleichzeitig selbst Sender sein will, kommt keine störungsfreie Aufnahme zustande. Nun ist es auch wissenschaftlich durch Messungen mit allerfeinsten Instrumenten nachgewiesen, dass wir durch Gedankentätigkeit im nächsten Umkreis sehr schwache Wellen senden. Wer die Heilwelle Grönings empfangen, möglichst stark erhalten will, muss deshalb alle störenden Eigengedanken während dieser Zeit abschalten. Störend wirken in erster Linie Zweifel, Neugier, vor allem aber der Gedanke an das eigene Leiden. Wer an das eigene Leiden denkt, hält es fest. "Wer seine Krankheit liebt, sitzt darauf – dann kann ich sie nicht abnehmen" sagt Gröning. Wie genau diese Feststellung Grönings stimmt, hat sich bei gründlichen Reihenbeobachtungen erwiesen. Bei ein und demselben Leiden ist dort eine volle Heilung erzielt worden, wenn der Kranke den Gedanken an das eigene Ich, an seine Sorgen und an seine Krankheit abschalten konnte, während andere Patienten, die dazu nicht fähig waren, ihr Leiden behielten. Das geht so weit, dass Heilungssuchende, die mehrere Gesundheitsschäden aufwiesen, jene verloren, an die sie nicht dachten und die Leiden behielten, mit denen sie sich gedanklich befassten. Wenn Gröning einer Aufnahmeperson die Krankheit eines Patienten zu Kontrollzwecken "eingibt", so erscheinen jene Symptome im Krankheitsbild nicht, an die der Betreffende gedacht hat. Auch Begleitpersonen können durch zweifelnde und ablehnende oder aber zu sehr besorgte Gedanken an das Leiden die gleichen Störwirkungen hervorrufen – oft genug eine unermessliche Erschwerung der Arbeit Grönings!

"Ja – was soll ich denn verspüren?" fragen viele Kranke Diese Frage bleibt besser unbeantwortet, denn keinem Patienten soll etwas aufsuggeriert werden. Der Patient soll vielmehr, sobald er den Gedanken an das eigene Leiden zum Schweigen gebracht hat, sehr sorgsam in sich hineinhorchen, um auch die leiseste, geringfügigste Veränderung in seinen Empfindungen zu registrieren. Denn diese Veränderungen sind die ersten Anzeichen dafür, dass ein Leidender überhaupt auf die Heilwelle Grönings reagiert. Diese Empfindungen können verschiedenster Natur sein – der eine fühlt Temperaturveränderungen, der andere etwas ähnliches wie eine Elektrisierung; bei einem klingen die Schmerzen ab, bei anderen treten neue Schmerzen (Regelungsschmerz!) auf. Nicht was man spürt, ist zunächst das Wesentliche, sondern dass man eine Veränderung aufnimmt, dass der Anstoß zur gesundheitlichen Umkehr da ist.


Nichts verlangen – erlangen!

Wie oft muss Gröning dieses Wort den Heilungssuchenden wiederholen! Gewiss – es ist verständlich, dass ein Leidender in jenem kurzen Augenblick, den er allenfalls Gröning gegenübersteht, glaubt, er müsse jetzt wenigstens im Telegrammstil erzählen, was ihm fehlt und er müsse ihm einen ganz konkreten, dringenden Wunsch sagen. Dennoch ist es falsch! Kein Leidender kann seine Krankheit so genau bis ins Letzte beschreiben wie Gröning sie aufgrund seiner unerklärten Eingebungen sieht. Kein Röntgengerät, kein Mikroskop kann das Rätsel einer Krankheit so entschleiern wie ein blitzschneller Gedanke Grönings. "Schade um die schöne Zeit", sagt er deshalb jedem Kranken, der immer doch wieder erzählen will, was Gröning längst viel besser weiß als der Kranke selbst. Und Wünsche an Gröning? Ist es nicht klar, was jeder wünscht: die Gesundheit! Irgendeine, nur Gröning selbst bekannte Eingebung verbietet ihm überdies, menschlichem Fordern und Drängen Folge zu leisten. Oft hat ein Heilungssuchender mit solchem Drängen "die Welle abgeschnitten" – just in dem Augenblick, in dem Gröning gerade das tun wollte, was der allzu Eilige wünschte. "… jetzt darf ich nicht mehr". Immer wieder sei es gesagt: Nicht fragen, nicht erzählen, nicht fordern! Auch wer aus der Ferne Grönings Hilfe geistig anruft, soll sich ebenso verhalten, um nicht die unendlich feine Gedankenbrücke schon im Entstehen zum Einsturz zu bringen. Das "Nie sollst du mich befragen, noch wissend Sorge tragen" – für den Heilungssuchenden bei Gröning gilt dieses uralte Weistum aus den Mythen aller Völker in ganz besonderem Maße. Man kann die Früchte vom Baum der Erkenntnis erstreben oder man kann die Gnade Gottes erbitten. Aber beides zugleich, das kann man nicht. Kein Kranker hat einen Anspruch auf Grönings Hilfe. Nicht dass er geheilt wird und nicht wann er geheilt wird. Unmittelbare Spontanheilungen sind selten. Viel häufiger ist es, dass sich die Umkehr anbahnt und der Kranke nach dem Maß seiner inneren Umstellung, seiner inneren Reife, gesund wird. Erlangen kann er die Heilung, nicht verlangen.


Was kann Gröning heilen?

Wer diesen Gedankengängen aufmerksam gefolgt ist, dem ist es klar, dass diese Frage falsch gestellt ist. Sie kann nur lauten: Wen kann Gröning heilen? Der Entscheidungspunkt einer Gröning-Heilung ist und bleibt die innere Einstellung des Heilungssuchenden.

Bei gleichen inneren Voraussetzungen der Patienten gibt es natürlich Krankheiten, die leichter und solche, die schwerer zu überwinden sind. Jeder Arzt oder Heilpraktiker, dem Gröning die Berechtigung gibt, in der Praxis seinen heilenden Strom auf die Patienten anzuwenden, wird in angesprochenen Räumen und mit angesprochenen Gegenständen ohne die körperliche Anwesenheit Grönings eine Fülle verschiedenster Leiden heilen können, wie das die Aufzeichnungen der Praxis Eugen Enderlins in München über die Reaktionen vor dem Erscheinen Grönings im Behandlungsraum beweisen. Alle Leiden, die durch eine kräftigere Durchblutung oder eine erhebliche Verstärkung des zentralen Nervensystems gebessert werden können, gehören hierzu.

Die Liste umfasst u. a. Neurosen aller Art, Rheuma, Arthritis und Arthrosis deformans, Asthma, Ischias, Nervenschmerzen an Amputationsstümpfen, chronische Migräne, Schlaflosigkeit, Arbeitsneurosen und Erschöpfungszustände, leichtere Lähmungen und Gelenkversteifungen, alle Kreislaufstörungen, Verheilen schwer verheilender Wunden, Blutvergiftung, Magengeschwüre, Lungenentzündung und vieles andere mehr. Bei schweren Lähmungen, Multiple Sklerose, Blindheit, Taubheit, Geburtstrauma, Tumoren, Sarkomen, Epilepsie usw. ist eine persönliche Begegnung mit Gröning wünschenswert. Er kann dann, ständig das Ergebnis nachpeilend, mit genau überlegten Schaltungen seines Stromes arbeiten.


Ein Talisman fürs Leben

Wie ein "angesprochener Gegenstand" aus Grönings Hand wirkt, gehört zu den völlig unerforschten Fragen. Dass aber diese Stanniolkugeln oder Steine, Bilder oder Bücher, angesprochenen Krücken oder Stühle – kurz alle Gegenstände, in die Gröning mit seinem Willen heilende Kraft hineinlegt – heilen, das kann niemand mehr bestreiten. Der Verfasser dieser Zeilen hat gerade diese Frage genau geprüft: Ischias und Lumbago, die in 27 Jahren von 22 Ärzten nicht geheilt worden waren; chronische Blasenblutungen, die einen Patienten in fünf Jahren an den Rand des Todes brachten; Magengeschwüre, Grippe, akute Blutvergiftung – das alles und sehr vieles andere verschwand allein unter Einwirkung der Stanniolkugeln Grönings in wenigen Tagen bei Patienten, die Gröning nie zuvor gesehen hatten. Selbstversuche zeitigten den gleichen raschen und durchschlagenden Heilerfolg. Wann auch immer ein Mensch Hilfe für seine Gesundheit braucht – aus einem angesprochenen Gegenstand Grönings strömt ihm die Kraft der Heilung zu. Der aufmerksame Beobachter kann dieses Einströmen einer ungekannten Kraft deutlich spüren: Im Falle einer Erkrankung oder eines Erschöpfungszustandes erfolgt es sehr stark. Offenbar besteht zwischen dem "Stromspiegel" in der Stanniolkugel und dem des Patienten ein erhebliches Gefälle. Je mehr sich die Differenz ausgleicht, umso weniger deutlich wird das Einströmen fühlbar. Der Gesunde oder der "Aufgeladene" spürt wenig oder nichts. Daher zuweilen auch die irrige Meinung von Geheilten, der Strom in der Kugel habe sich erschöpft, Der "Stromspiegel" in einem angesprochenen Gegenstand bleibt dauernd völlig stabil.

Für die Anwendung eines angesprochenen Gegenstandes erfinden die Patienten immer wieder neue Möglichkeiten. Normalerweise nimmt man den Gegenstand in einer stillen Stunde fest, aber nicht verkrampft in die rechte Hand und benimmt sich im Übrigen so, wie es für jede Form des Empfangs der Heilwelle Gröning richtig ist. Diese Behandlung setzt man so lange fort, bis die spürbar auftretenden Wahrnehmungen und Umstellungserscheinungen wieder abklingen. Man kann aber auch, vor allem bei Bildern, die Hand mit gespreizten Fingern über den angesprochenen Gegenstand halten; man kann die Kugel nachts unter das Kopfkissen legen. Im Schlaf, wenn unsere bewusste Gedankentätigkeit abgeschaltet ist, wirkt sie zuweilen am stärksten. Auch darin ist ein Hinweis zu erkennen, dass sich die Gröning-Heilungen in einer tiefen Schicht des Unterbewussten entscheiden, wie auch Krankheiten im Unterbewussten entstehen und festgehalten werden können. Heilungssuchende haben angesprochene Gegenstände mit Erfolg auf die kranken Körperstellen aufgebunden; Ischias– und Rheumakranke, Arthritis-Leidende haben sie mit einem Strumpf an der Fußsohle festgehalten – eingehende Selbstbeobachtung wird meist den rechten Weg zeigen.


Keine Angst vor Rückfällen!

Haben Grönings Heilungen Bestand? Das ist vielleicht die meistgestellte Frage! Die gänzlich unhaltbare medizinische Theorie, Grönings Heilungen seien das Ergebnis von Hypnose oder Suggestion, ist wohl die verbreitetste Ursache für die Angst vor Rückfällen. Denn jede Hypnose oder Suggestivwirkung würde sich über kurz oder lang wieder verlieren. Es kann indessen weder Hypnose noch Suggestion vorliegen, wenn – wie das täglich geschieht – Kranke geheilt werden, die Gröning nie begegnet sind, ja nicht einmal ahnen, dass ihn jemand um Hilfe für sie bittet.

Es gibt jedoch einige Gefahren, vor denen ernst gewarnt werden muss.

Häufig treten im Gefolge einer Heilung die alten Schmerzen nochmals verstärkt oder aber sehr heftige, neue Schmerzen auf. Gröning nennt sie "Regelungsschmerzen". Sie dauern meist nicht lange an und müssen als unvermeidbare Übergangserscheinung ertragen werden. "Organe wie Glieder, die bisher tot waren, die sich zur Ruhe legten, die werden jetzt lebendig, indem sie durchblutet werden. Das neue Leben, das wieder einkehrt, macht sich bemerkbar, und dass es sich bemerkbar macht, ist gut. Das ist der größte Erfolg, den man nur verzeichnen kann" – mit diesen Worten kennzeichnet Gröning das Wesen der Regelungsschmerzen. Bei Witterungsumschlägen oder auch bei Überanstrengung oder im Gefolge irgendeiner anderen leichten Erkrankung (z. B. einer Erkältung) treten diese Schmerzen zuweilen auch später noch gelegentlich auf. Man begleite eine solche Erscheinung nicht mit der Meinung, die Heilung sei zunichte geworden – sonst kann man sich das alte Leiden möglicherweise geradezu wieder aufsuggerieren.

Während der Umstellung sollte man mit dem kostbaren Gut der Gesundheit besonders vorsichtig umgehen. Nicht sofort die Heilung übermäßig belasten! Nach einer Gröning-Heilung ist eine Erholungszeit so gut nötig wie etwa nach einer Operation Ganz langsam soll man erproben, was ohne Überanstrengung möglich ist. Vorsichtig sich aus bisherigen Behinderungen "herausbewegen"! Auch hier nicht zu eilig verlangen, sondern geduldig erlangen!

Die größte Gefahr für jede Heilung sind schlechte Gedanken! Wenn ungläubige Angehörige oder Bekannte oder unverantwortliche Sensationsblätter einen Geheilten im Glauben an Gott und im Vertrauen auf Gröning irrezumachen versuchen, so begehen sie damit ein Verbrechen gegen die Gesundheit des Geheilten! Jede seelische Belastung, jede unnötige Erregung, gerade in der Zeit der Umstellung, stört den immer noch laufend erforderlichen Empfang der Heilwelle und macht damit die Voraussetzungen des Erfolges zunichte. "Die Seele und der Geist des Kranken ist schwach und leicht zu beeinflussen von dem starken Bösen" sagt Gröning.

Die weitaus größte Überzahl aller kontrollierten Rückschläge lässt sich ausschließlich auf diese Ursache zurückführen: auf die Bedenkenlosigkeit ungläubiger Mitmenschen, die leichtfertig, dumm und verantwortungslos die Gesundheit, ja das Leben eines Geheilten in Gefahr bringen können. Die Intoleranz engstirniger Geister ist leider eine so verbreitete Erscheinung, dass dem Patienten, der bei Gröning Hilfe erhalten hat, der Rat gegeben werden muss, diesen Sachverhalt so lange zu verschweigen, bis die Gefahrenzone der Umstellungszeit völlig durchschritten ist. Dann aber soll er sich offen zu seinem Helfer bekennen und soll auch um der wissenschaftlichen Forschung willen einen genauen Bericht erstatten (Bruno Gröning, München 1, Postfach 56). Wer endlich glaubt, seine innere Umkehr, die Befolgung des göttlichen Weges erübrige sich nach der Heilung, der wird die bittere Erfahrung machen, dass der Rückfall in alte Gewissenlosigkeit zugleich den Rückfall in das alte Leiden bedeuten kann.

Fest zu sein gegen die Anfechtungen anderer, fest zu sein aber auch gegen die eigenen Versuchungen, beides bewahrt und stärkt auch die empfangene Heilung. Das Erhalten ist tatsächlich oftmals leichter als das Behalten. "In deiner Brust sind deines Schicksals Sterne."


Im Strom des Lebens

Ein allzu schweres Schicksal hat bei vielen Leidenden die Fähigkeit zerstört, glauben zu können, ohne zu sehen. Ihnen sei auf dem Wege zum Gottesglauben die Brücke eines Erklärungsversuches geboten, wie es möglich ist, dass so unendlich verschiedene, schwere und schwerste, bisher als unheilbar erachtete Leiden durch Gröning geheilt werden konnten. Gröning gelinge es offenbar, so sagte mir ein englischer Forscher, einen Patienten in einen "Gemeinsamkeits-Kreis" einzuschalten, zu dem er zuvor die Verbindung verloren gehabt habe. Durch diese Einschaltung fließe dem Kranken aus einem unerschöpflichen Reservoir jenes Maß an Lebenskraft zu, das er benötige, um Krankheitserscheinungen in seinem Körper zu überwinden, die nach den bisherigen Erkenntnissen der Medizin als unheilbar gelten müssten. Jede Krankheit müsse nämlich dann durch "Selbstregulation" heilbar sein, wenn der Patient nicht mit seinen eigenen Abwehrkräften allein stehe, sondern aus einer nie versiegenden Kraftquelle das Maß an Abwehrkräften laufend und unbegrenzt empfangen könne, das er braucht, um dem Angriff der Krankheit standzuhalten. Dies auf natürlichem Wege zu bewirken, ist der Medizin bis heute nicht gegeben. Genau diese Stützung und Verstärkung der Selbstregulation aber ist es, was Gröning offenbar vermag. Er weckt in den menschlichen Seelen die re-ligio im wörtlichsten Sinne: die Rück-verbindung zum göttlichen Ursprung. Die Wissenschaft ahnt diesen unsichtbaren Strom des Lebens, an den der Mensch in seinem tiefsten Unterbewusstsein angeschlossen werden kann – "Gruppenseele" nennt Daque  diese Kraft. Der Gottesglauben aller Kulturvölker weiß um seine Wirklichkeit. Wer die Sünde der Absonderung von ihm und von dem Streben nach der Gottesebenbildlichkeit begeht, der stürzt ab ins Wesenlose. "Das Böse besteht ganz und gar in Nichtsein" sagt Thomas von Aquin. Wer glaubt und vertraut, wer sich in Demut und Ehrfurcht der Gnade Gottes wert zeigt, der wird getragen von dem göttlichen Strom des Lebens.

Als ein ernster Mahner zur großen Umkehr, als ein Bereiter des göttlichen Weges steht Bruno Gröning an der Wende der Zeiten. Er verwirft es, die Willensfreiheit des Menschen anzutasten. Er darf nach dem tiefen Sinn seiner Berufung keinen Menschen zwingen, den göttlichen Weg zu gehen. Er darf ihn nur vor aller Augen sichtbar machen. Ob wir ihn gehen – es ist uns selbst anheimgestellt. Diesem Wirken Grönings war – das kann nicht fraglich sein – die Zusammenkunft von ungezählten Tausenden betender Menschen oder aber die zufällige Begegnung mit einem Hilfesuchenden am Rande seines Weges gemäßer als die Atmosphäre des Sprechzimmers eines Heilpraktikers oder Arztes. Doch wir leben im 20. Jahrhundert und vermögen seine Form nicht ohne Weiteres zu überspringen. Jeder aber, der Grönings heilenden Strom, wo auch immer es sein mag, in sich aufnimmt, soll sich dessen bewusst bleiben, dass er dabei nicht ein "Medikament nimmt", dass es nicht menschliche Hilfe ist, die er erfährt: Es ist Sorge für seine Seele, die ihm zuteilwird. Er begegnet der Gnade Gottes, wenn er geheilt wird. "Danken Sie nicht mir" sagt Bruno Gröning, "danken Sie dem Herrgott dadurch, dass Sie allezeit mit ihm leben."


Quelle:
TRAMPLER, Kurt Dr.: Informations-Briefe für Freunde Bruno Grönings (Gräfelfing bei München, 1950) Nr. 1, S. 2-15

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