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Erlebnisse mit Bruno Gröning

Hedwig Schröck, Pirmasens, undatiert
Abschrift (PDF)

 

Es war an Ostern 1955 als ich das erste Mal nach Pirmasens fuhr, um dort eine Gemeinschaftsstunde mit Bruno Gröning zu erleben. Infolge eines Irrtums meinerseits fuhr ich am 2. Osterfeiertag, die Gemeinschaftsstunde mit Bruno Gröning hatte jedoch am 1. Feiertag stattgefunden. Ich hatte voller Erwartung diese Fahrt nach Pirmasens angetreten, denn ich war doch so gespannt auf das Zusammentreffen mit Herrn Gröning. Umso größer war die Enttäuschung darüber, dass ich ihn nicht antraf. Herr Schweitzer, den ich in der Folgezeit als lieben und besorgten Gemeinschaftsleiter kennenlernte, sagte jedoch: „Das schadet gar nichts, so kann ich Sie noch richtig vorbereiten und mit der Sache vertraut machen.“ Ich war nicht ganz unvorbereitet gekommen, hatte ich doch vorher den Bericht in der Zeitung „Das Neue Blatt“ sowie auch das Heftchen „Bruno Grönings Heilstrom“ [1] gelesen. Auch hatte mich meine verzweifelte gesundheitliche Situation dem Herrgott näher gebracht.

Ich hatte gleich, nachdem ich kaum im Sessel Platz genommen hatte, ganz stark Strom aufgenommen. Kein Wunder, denn ich saß ja in dem Sessel, in welchem tags zuvor Herr Gröning gesessen hatte. Herr Schweitzer sagte hinterher: „Das haben wir hier noch nicht erlebt, dass jemand, der das erste Mal hier ist, in solchem Maße Strom aufnimmt.“

Als ich mich abends von Familie Schweitzer verabschiedete, übergab mir Herr Schweitzer eine Stanniolkugel mit einem Gruß von Herrn Gröning. In der darauf folgenden Nacht träumte ich, dass mich Herr Gröning begrüßte. Er drückte mir dabei dreimal fest die Hand und sagte: „Ich freue mich, dass Sie gekommen sind.“

Von nun an nahm ich jeden Abend nach Gebet und Bibellese meine Kugel in die Hand und konzentrierte mich. Ich bekam dabei immer so heftiges Hautjucken auf dem Kopf, dass ich ihn mit beiden Händen kratzen musste und zwar eine ganze Stunde lang mit kurzen Unterbrechungen. Das ging so 3 – 5 Wochen lang, dann musste ich immer mit dem Kopf auf den Boden. Das tat ich gar nicht gern, denn ich konnte mich schon lange Zeit nicht mehr bücken, ohne dass es mir furchtbar übel wurde und schwindelig. Jedoch ich musste mich bücken, es war, als ob eine unsichtbare Hand meinen Kopf auf den Boden drückte. Als ich das wochenlang getan hatte, spürte ich so nach und nach beim Frisieren wieder den Kamm auf dem Kopf, was vorher nicht mehr der Fall war und ich konnte wieder Arbeiten tun, die man in gebückter Stellung verrichten muss.

Das geschah alles noch bevor ich Herrn Gröning persönlich kennengelernt hatte.

Als ich ihn 1/4 Jahr später dann kennenlernte, war er genau der Gleiche, der mir im Traum erschienen war. Sowohl sein Aussehen, als auch seine Gebärden und seine Stimme, stimmten mit meinem „Traum-Gröning“ vollkommen überein. Aber nach dem gehabten Erlebnis wunderte ich mich über nichts mehr. Es gab in Zukunft noch andere Erlebnisse.
 

Ein kleines Erlebnis anderer Art

Aus gegebenem Anlass machte ich mir darüber Kopfzerbrechen, wie sich ein echter Christ kleiden soll. Ob es recht ist, wenn man sich so aufputzt, Haare färbt und sich bemüht, immer chic und elegant zu sein oder ob es einem Menschen, der Christus als seinen Erlöser und Herrn anerkennt, nicht besser anstünde, in Kleidung und Auftreten einfach zu sein und das Äußere nicht so sehr überzubewerten. Derlei Gedanken beschäftigten mich eine ganze Weile und ich hätte gern Klarheit gehabt,

Es dauerte einige Monate bis wir mal wieder eine Gemeinschaftsstunde mit unserm großen Freund Bruno Gröning hatten. An die Kleiderfrage hatte ich in Erwartung des lieben Besuches nicht mehr gedacht.

Am Schluss seiner Ausführungen sprach Bruno Gröning darüber, dass wir unsere Seele von allem Schmutz befreien müssen, dass wir sowohl die Gedanken an das Böse, wie er die Unordnung im Körper zu nennen pflegt, als auch Neid, Hass, Lieblosigkeit, Geiz usw. vertreiben müssen, damit das Gute und Schöne bei uns einziehen kann. Der Schlusssatz lautete dann so: „Wer sein Inneres dann so gründlich gereinigt und mit guten Gedanken geschmückt hat. der darf dann auch ein schönes Kleidchen dazu anziehen, wenn er eins hat.“

Da wusste ich sofort, dass dieser kleine Nachsatz für mich gesprochen war, dass das die Antwort auf meine Frage war.

Die Freunde um Bruno Gröning haben wohl schon alle erlebt, dass sie auf unausgesprochene Fragen Antwort von ihm erhalten und derlei Dinge sind ihnen nichts Neues. Aber es ist gut, sich diese Erlebnisse immer wieder ins Gedächtnis zurückzurufen und sie denen zu erzählen, die das Glück nicht hatten, Bruno Gröning zu kennen und zu erleben.

 

Hedwig Schröck

Gemeinschaft Pirmasens-Waldmohr

 

Quelle:
Archiv des Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V. Freiburg i. Br., Bestand: 20/16, Signatur: „Schulungsbriefe 1974/1975“


[1] Gemeint ist die Broschüre „Bruno Grönings Heilstrom – seine Natur und seine Wirkung“ von Friedrich Retlow aus dem Jahre 1955.

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