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Frau T. in H. erzählt ihre Verbindung zu Bruno Gröning

T., H., 1963
Abschrift (PDF)


Im Jahre 19.. war ich sehr erkrankt und in ärztlicher Behandlung. Ich lag in einer Klinik in B. Seit meiner Jugend hatte ich starke rheumatische Beschwerden, auch eine Herzmuskelschwäche und Blutunterdruck. Kein Arzt konnte mir trotz unzähliger Spritzen helfen, nicht einmal eine Erleichterung verschaffen. Im Gegenteil, es wurde immer schlimmer und die Schmerzen immer unerträglicher.

Als der aussichtsloseste Punkt erreicht war, besuchte mich eine Bekannte. Sie inte-ressierte sich für meinen Zustand. Als ich ihr von allen meinen vergeblichen Besu-chen bei Ärzten und Professoren berichtete, frug sie mich: „Was halten Sie von Bruno Gröning?“ Ich sagte darauf: „Gar nichts!“

Mein Mann, der dem Gespräch gefolgt war, schaltete sich hier ein und sagte: „Wie kommt man an den Mann, kann man ihn nicht auch einmal probieren, nachdem wir schon so viel probiert haben? Es gibt geistige Kräfte, wollen wir doch einmal sehen, ob er solche Kräfte hat!“ Daraufhin gab mir die Frau ein Kügelchen aus Stanniol mit den Worten: „Gröning hat mich soeben vor Ihrer Tür abgesetzt, er war-mit einem Be-kannten in B. Ich habe Ihm gesagt, dass Sie so krank seien, darauf zog er dieses Stanniolkügelchen aus seiner Tasche und gab es mir für Sie mit seinen besten Wünschen für die Gesundheit mit.“ Ich war ziemlich bestürzt und fragte: „Was soll ich denn mit diesem Kügelchen anfangen?“ Die Frau antwortete mir: „Nehmen Sie dasselbe heute Nacht mit ins Bett, und stellen Sie sich auf Gröning ein.“

Sie machte mir Hoffnung, und ich geriet auch wirklich in eine Art von Spannung. Als ich nun im Bett lag und das Kügelchen in der Hand hielt, dachte ich mit einer inneren Sicherheit, dass mir Gröning hilft. Ich fühlte eine beruhigende Entspannung, und die üblichen Anfälle blieben fern. Es ging wie eine Art elektrischer Strom durch mein linkes Bein, und das wiederholte sich nochmals. Ich fing an, darüber nachzudenken, fand aber dafür keine Erklärung.

Jetzt hatte ich nur den einen Wunsch, dass Gröning persönlich zu uns käme. Dieser Wunsch wurde mir zwei Tage später erfüllt. Bruno Gröning kam mit einem Herrn zu uns. Ich ging ihm zu seinem Wagen vor der Haustüre entgegen, und er begrüßte mich mit den Worten: „Na, wir kennen uns schon!“, worauf ich antwortete: „Nein, wir haben uns doch noch nie gesehen!“ Er meinte darauf: „Ich habe Sie doch im Garten begrüßt, und es geht doch schon besser, nicht wahr?“ Erst konnte ich die Zusammenhänge nicht begreifen, aber es fiel mir ein, dass ich vorher mit der Kugel in unserem Garten ruhte; besser ging es mir auch schon, ich war ruhig und hatte die ganze Nacht durchgeschlafen, was ich schon lange nicht mehr getan hatte.

Wir blieben bis 5 Uhr früh in Gesprächen vertieft zusammen, und ich fühlte keinerlei Müdigkeit und war völlig ohne Schmerzen. Anhand von Beispielen wies mich Bruno Gröning auf meinen körperlichen abgebauten Zustand hin und zeigte mir den Weg, um vom Geistigen aus darüber Herr zu werden. Wir legten uns alle nur bis 8 Uhr morgens zur Ruhe. Als wir zum Frühstück zusammenkamen, war Gröning sehr still. Er aß nichts, genauso wie am Abend vorher, aber er steckte das Frühstücksei in seine Hosentasche. Um fünf Minuten vor 11 Uhr nahm mich Gröning bei der Hand und stellte mich genau in seine Fußstapfen mit den Worten: „Bleiben Sie ganz ruhig stehen, und sprechen Sie mich erst an, wenn Sie in Ihrem Körper etwas verspüren, was Sie bis jetzt noch nie verspürt haben.“ Ich verhielt mich ruhig und beobachtete mich. Nach ungefähr 20 Minuten traf mich ein elektrischer Strom, der von den Beinen ausging und durch den ganzen Körper zog. Ich blieb wie angewurzelt stehen, ich konnte nicht ein Bein heben. Ich hatte das Gefühl, ein starker Magnet hält mich fest. Aufgeregt frug ich: „Was ist das, was machen Sie mit mir?“ Gröning sagte ruhig: „Verhalten Sie sich ganz still, und lassen Sie ,Es? geschehen.“

Nachdem dieser wellenartige elektrische Vorgang sich mehrmals wiederholte, machte Gröning eine Handbewegung von unten nach oben – und ich war plötzlich befreit, alles an mir war locker und beweglich. Vorher konnte ich nicht einmal den Kopf drehen. Es zog in mich ein ganz neues Gefühl ein, wie wenn ich von einer schweren Last befreit würde.

Von diesem Erlebnis war ich so erfüllt, dass ich von da ab auch eine innere Wand-lung erlebte, ich wurde ein ganz anderer Mensch!

Gröning sagte zu mir: „Diese Kraft, die Sie nun erlebten, können Sie sich, so oft Sie wollen, selbst herbeiholen, nur müssen Sie innerlich ganz ruhig sein. Es wird sich bei Ihnen eine starke Reaktion, eine Regelung, einstellen, die ungefähr drei Wochen dauern wird, denn ein Körper, der so abgebaut ist, braucht zum Aufbau Zeit, und die Kraft muss bei Ihnen alles neu aufbauen!“

Beim Abschied gab mir Bruno Gröning das Ei, das er vorher vom Frühstück einge-steckt hatte, mit folgenden Worten: „Dieses Ei essen Sie Punkt 5 Minuten vor 2 Uhr und beobachten dann, was geschieht. Da, wo sich etwas bemerkbar macht, sitzt das Böse.“

Er fuhr dann wieder weg.

Ich aß genau auf die Minute das Ei und machte mit einer Bekannten anschließend einen kleinen Spaziergang. Nach etwa einer Stunde bekam ich plötzlich auf dem Weg nach Hause einen furchtbaren kolikartigen Schmerz im Unterleib. Ich konnte nicht mehr weitergehen und musste mich auf das Gras legen.

Ich dachte, mein letztes Stündlein habe geschlagen. Aber nach ungefähr zehn Minuten hörten diese Schmerzen genauso schlagartig auf, wie sie gekommen waren. Völlig erschöpft kam ich zu Hause an. Ich legte mich hin, und wieder gingen elektrische Ströme durch mich hindurch. Dem Rate Bruno Grönings zufolge zog ich mich von allen Menschen zurück, um nicht von der Umgebung beeinflusst zu werden.

Bald darauf ging ich wieder mit der Dame, die ebenfalls mit Bruno Gröning zusam-menkam und von seinem Wirken tief beeindruckt war, auf einen Spaziergang. Plötzlich traten die alten Nervenschmerzen mit einer Wucht wieder auf und konzentrierten sich auf bestimmte Körperstellen, besonders im Unterleib und der Brust. Es schwollen die Füße an und wurden nicht nur blutrot, sondern ganz steif, sie quollen förmlich aus den Schuhen. Ich setzte mich auf eine kleine Mauer und wartete ungefähr 15 Minuten, bis alles vorüber war und ich wieder weitergehen konnte. Drei Wochen lang hatte ich in der Folge schlimme Nervenschmerzen, selbst an Stellen, an denen ich früher keine Schmerzen hatte.

Nach dieser Zeit stand plötzlich Bruno Gröning ungerufen vor unserer Türe und sagte: „Ich wusste, dass Sie mich noch einmal dringend brauchen.“ Wir sprachen noch einmal alles durch, und er bestärkte mich, durchzuhalten, nicht den Glauben zu verlieren. „Es dauert nur noch einige Tage, es muss aber sein“, meinte er ab-schließend.

In der dritten Nacht darauf fühlte ich plötzlich, wie mein ganzer Körper steif wurde, wie sich mein Gesicht verzog, und ich bekam Angst. Ich hatte den Gedanken: ein Schlaganfall! Da spürte ich plötzlich einen Hauch – und sah Bruno Grönings Kopf vor mir. Zu gleicher Zeit hörte ich deutlich seine Stimme: „Nicht fürchten, durchhalten – es muss sein!“

Darnach löste sich alles in meinem Körper aus der Verkrampfung. Meine eine Hand begann, zu schlagen, und als ich sie mit der anderen halten wollte, schlug auch diese hin und her. Dann begannen die Beine zu strampeln, und endlich ging dies auf den ganzen Körper über, dass das Bett nur so wackelte. Ich brach in Schweiß aus, der alles durchnässte. Kurz darauf war alles vorbei.

Ich war befreit von allen Schmerzen, konnte alle Glieder neu bewegen und war ein neugeborener Mensch!

Mein Mann freute sich sehr darüber. Er glaubte fest daran, verspürte aber selbst nichts. Er meinte, er möchte auch etwas verspüren, ich solle ihm etwas davon abge-ben.

Sechs Wochen später kam Bruno Gröning wieder zu uns, um zu sehen, wie es mir ging. Bei dieser Gelegenheit – in Anwesenheit einiger Gäste – verließ mein Mann das Zimmer und wollte die Treppe hochsteigen. Plötzlich konnte er seine Beine nicht mehr hochheben und spürte, wie ihn eine Kraft wie festgewurzelt festhielt. Er kam dann bleich und etwas verstört in das Zimmer zurück, worauf ihn Bruno Gröning ansprach: „Na, wie war es draußen? Was war denn? Wie geht es Ihnen denn jetzt?“ Mein Mann schilderte sein Erlebnis und war den ganzen Abend in sich gekehrt, still. Es ging etwas in ihm vor, er hatte an sich die Kraft verspürt. Er war überzeugt.


Quelle:
Gertrud Elisabeth Weidner (Hrsg.): Lichthort, Zeitschrift für universale Gotteserfahrung, dualistische Geisteser-kenntnisse und esoterisch-ganzheitliches Weisheitsgut (Verlag für Esoterische Wissenschaften, Marschalken-zimmern, Schwarzwald, 1960) Nr. 4, S. 154-156

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