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W. R.

ohne Ortsangabe, undatiert
Heilungsbericht
Abschrift (PDF)

 

Seit 19.. hatte ich mit einem schweren Augenleiden, verbunden mit heftigen Kopfschmerzen, zu tun. Ende 19.. wurde ich auf dem rechten Auge vollkommen blind. Für mich war das furchtbar. Ich habe mich besonders mit dem Fahren des Personenkraftwagens sehr schwer getan, da ich nie die Entfernung schätzen konnte. Immer wieder habe ich bei Ärzten Zuflucht gesucht, ohne mehr zu hören, als dass ich eine schwere Sehnervenstörung hätte.

Anfang 19.. war es dann soweit, dass auch das linke Auge krank wurde und die Gefahr bestand, ganz zu erblinden. Der Arzt brachte mir in schonendster Weise bei, dass nicht zu helfen sei.

Nun glaube ich, dass ein gesunder Mensch es nie verstehen kann, ich meine richtig verstehen, wie schwer es ist, beide Augen zu verlieren. Auf jeden Fall war ich am Ende. Ich wollte nur noch einmal die Schönheiten der Berge sehen, um mich dann heimlich und unauffällig aus dem Leben zu stehlen. Das war alles in mir fertig.

Aber gerade der Urlaub sollte mir Heilung bringen …

Mit einem Bekannten bin ich mit meinem Wagen nach Bayrischzell gefahren, und kam bei der Rückfahrt ins Schwärzenbach. Mein Bekannter, Herr H., ist kriegsversehrt und geht mit zwei Stöcken.

Herr T. empfing uns an der Türe und hatte wohl sehr Mitleid mit Herrn H. Er fragte, was wir von Gröning halten. Ich habe gelacht – und sagte, ich hätte von Gröning so viel gelesen, aber ich kann solche Dinge einfach beim besten Willen nicht für möglich halten. Herr H. war auch schon im Traberhof, er hat wohl Verschiedenes gesehen an Heilungen, doch ich glaube das nicht.

Herr T. setzte sich zu uns an den Tisch. Wir haben uns nett unterhalten, da sagte Herr T.: „Da, wo Sie sitzen, hat Herr Gröning gesessen, wollen Sie eine Kugel?“

Da die Kugel vorhanden war, wollte er doch erst dem Kriegsversehrten helfen, da es für mich aussichtslos war, geheilt zu werden. Ich glaubte einfach nicht daran.

Herr H. meinte jedoch wörtlich: „Du hast drei Kinder … usw.“ So entstand ein kleiner Streit, ich wollte die Kugel nicht, aber es muss doch irgendetwas gewesen sein, ich nahm die Stanniolkugel letzten Endes doch.

Dann aber:

Herr Gröning, es war furchtbar. Erst hat es mich geschüttelt, dann glaubte ich, zu sterben, dann war mir furchtbar heiß, musste schwitzen, – ich könnte es heute noch nicht für möglich halten, wenn nicht mein Auge seit dieser Zeit, es war am 12. April 19.., vollkommen geheilt wäre!

Der ganze Vorgang hat zwei Minuten gedauert. Als erstes konnte ich eine Frau mit einem Waschtiegel erkennen. Dann habe ich vor Freude geweint, und auch der Versehrte, der mit war.

Ich war wie vom Tod erlöst! Als ich nach Hause kam, sagten mir meine Angehörigen, sie hätten das gefühlt, dass ich nicht mehr heimkommen wollte.

Immer und immer wieder wollte ich Ihnen danken, aber ich kannte Sie doch nicht! Heute nach zweieinhalb Jahren, sehe ich genauso wie am ersten Tag meiner Heilung, und ich muss sagen, besser als ich je gesehen habe, hatte ich doch schon seit 19.. beim Lesen die Brille. Heute brauche ich keine Brille mehr und bin der glücklichste Mensch – und vor allem, meine Kinder haben ihre Mutter.

Ich bin glücklich, Ihnen das alles sagen zu können!

Nachdem ich Sie auch vorige Woche persönlich mit meiner Tochter kennenlernen durfte, ist mein Leben reicher geworden. Aber so danken, wie ich es fühle, das kann ich wohl nicht. Immer, wenn ich etwas sehr Schönes sehe, kommt der Gedanke, wenn du damals nicht gesund geworden wärest, wäre vieles anders.

Verstehen kann ich nur eines nicht, dass Sie nicht heilen sollen!

Warum denn nicht – es geht doch so vielen Menschen (und es sind die Ärmsten!) so wie mir – aber was wissen gesunde Menschen schon von diesen Armen!

Sollte mein obiger Bericht bezeugt werden, so bin ich gerne bereit, zu beeiden.

In tiefster Dankbarkeit!

Ihre (gez.) W. R.

 

Quelle:
Josette Gröning (Hrsg.): Der geistig-seelische Heiler (Denkendorf bei Plochingen/Neckar 1960) Nr. 7, S. 105-106

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